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Senior Debt

Senior Debt, abgeleitet von Debt, hat immer mit Schulden zutun

Begriffe wie Senior Debt, Junior Debt, auch Debt Equity Swap und anderen, die den Zusatz „Debt“ aufweisen, haben immer mit irgendeiner Art von Schulden respektive Verbindlichkeiten zu tun. Denn das Wort Debt beziehungsweise Debenture wird aus dem Englischen mit Schuld, Schulden, Geldschuld, Schuldtitel, Verbindlichkeit, Verpflichtung ins Deutsche übersetzt. Der Ausdruck Senior Debt findet im deutschsprachigen Raum kaum Verwendung und auch seine deutsche Entsprechung „vordringliches oder vorrangiges Fremdkapital“ wird von Lexika der Betriebswirtschaftslehre nicht eigens erwähnt, geschweige denn mit einer Definition unterlegt.

Senior Debt wird bedeutsam wenn es um Folgen von Überschuldung, Insolvenz, Bankrott geht. Laufende Verpflichtungen aus Hypothekendarlehen oder Krediten, seien es Bankkredite, Roll-over-Kredit, Investitionskredit, etc. werden bei eintretender Insolvenz nach Rangfolge bedient.

Eine Finanzierungsart, bei der Senior Debt für Fremdkapitalgeber eine Rolle spielt, ist die Mezzanine-Finanzierung, mithin das sogenannte Mezzanine-Kapital eines Unternehmens. Darunter wird eine Mischform der Finanzierung aus vollhaftendem Eigenkapital und Fremdkapital in Form von stillen Beteiligungen, Genussrechten, Anleihen verstanden. Fremdkapital einschließlich des Senior Debt weist im Rahmen einer Mezzanine-Finanzierung, die in vielen Gestaltungsmöglichkeiten vorkommt, Merkmale von Eigenkapital auf, was Konsequenzen für die Bilanzierung hat. Mezzanine-Finanzierungen beginnen in der Regel ab einem Volumen von durchschnittlich 0,5 Millionen Euro. Gegenstück zu Senior Debt ist der Ausdruck Junior Debt, was nachrangiges Darlehen bedeutet.

Option Spread

Option Spread: Calls und Puts in Bezug auf Optionsstrategien

Innerhalb bedingter Termingeschäfte charakterisiert der Ausdruck Option Spread verschiedenartigste Handelsstrategien im Bereich Optionsgeschäft. Anleger haben Möglichkeiten, aus unterschiedlichen Optionsstrategien zu wählen. Diese wurden von Börsenteilnehmern, Börsenmaklern, Bankvertretern, Devisenhändlern, etc. für jede Marktphase des Handels an Terminbörsen entwickelt.

Geht es um Option Spread, sind Portfolios aus gekauften und / oder verkauften Optionen gemeint. Call (beziehungsweise long) bezeichnet dabei stets den Kauf und Put (beziehungsweise short) den Verkauf jeweils einer oder mehrerer Optionen gleichzeitig, auch Kombinationen von Call und Put (Kauf / Verkauf) sind in den Optionsstrategien vorgesehen.

Spread kommt als Ausdruck für die Differenz respektive Spanne zwischen zwei Zinssätzen nicht allein beim Handel mit Derivaten oder Devisen, sondern auch im Kreditgeschäft vor. Option Spread ist eine in der Praxis nicht verwendete Wortkombination mit der auf Spread-Positionen innerhalb entwickelter Optionsstrategien hingewiesen werden kann, speziell geht es um besagte Portfolios, die gleichzeitig gekaufte und verkaufte Optionen enthalten. Grundsätzlich werden Preis- und Zeit-Spreads unterschieden, die jedoch innerhalb der möglichen Optionsstrategien in unterschiedlichen oder derselben Klasse (Call und Put) sowie in Kombination von Klassen, Preis- und Zeit-Spreads vorkommen. Option Spread basiert auf positive (steigende Kurse), negative (fallende Kurse) oder neutrale (Kursentwicklungen in noch unbekannte Richtung) Markterwartungen. Beispiele für Option Spread: Straddle, Vertikal-, Horizontal-, Diagonal- oder Butterfly-Spread.

Six Sigma

Six Sigma in Industriebetrieben und im Dienstleistungsgewerbe

Six Sigma wird gemeinhin als eine Methode bezeichnet. Als solche ist Six Sigma dem Qualitätsmanagement zugehörig. Der Name erklärt sich aus dem Ziel, welches in dem Anspruch besteht, Toleranzgrenzen zu erreichen, die vom Mittelwert mindestens sechs (deshalb Six) Standardabweichungen entfernt liegen. Die Maßeinheit ist der griechische Buchstabe Sigma, Klein-Schreibweise: „σ“. Gemessen werden Kennzahlen der Qualität und Kosten; Expertisen bescheinigen der Methode Six Sigma Kostensenkungen in allen Unternehmensbereichen sowie nachhaltige Aufrechterhaltung einer verbesserten Qualität von Produkte und Dienstleistungen.

Six Sigma wird ausschließlich im Rahmen von Six Sigma Projekten in Unternehmen, die als Auftraggeber voll verantwortlich für die Ergebnisse, mithin den Erfolg des Projekts sind, durchgeführt. Ansonsten gibt es Seminare, Schulungen, Ausbildungsprogramme zu Six Sigma; Anbieter sind Akademien, Beratungs- oder Dienstleistungsunternehmen. Six Sigma Projekte dauern zwischen drei bis sechs Monate, durchschnittliche Kosten von einhundert- bis zweihunderttausend Euro werden genannt, die sich jedoch aufgrund der Ergebnisse amortisieren sollten.

Six Sigma schließt bereits bekannte Managementmethoden zur Problemlösung ein, beispielsweise Reengineering, Prozessmanagement oder Kundenmanagement. Für Six Sigma Projekte werden hochqualifizierte Projektleiter, Verbesserungsexperten, Planer, Teammitglieder im Unternehmen tätig. Ein optimales Ergebnis geht, je nach Größe des Unternehmens/Projekts, von etwa zweihunderttausend Euro Kostenersparnis aus. Die Einzelphasen bei Six Sigma sind Definieren, Messen, Analysieren, Verbessern, Steuern. Seit einigen Jahren wird Six Sigma auch im Dienstleistungsgewerbe einschließlich Finanzwirtschaft unerlässlich.

Financial Auditing

Financial Auditing: Umfassende Prüfung der Finanzbuchführung

Die interne Revision ist besonders in Großunternehmen, Konzernen, Aktiengesellschaften ein andauernder, zeitaufwendiger Prozess, weshalb eine interne Revisionsabteilung als sogenannte Stabsstelle (zum Führungsstab gehörend) gestaltet ist. Financial Auditing bezeichnet den traditionellsten Bereich der Innenrevision, die aufgrund international agierender Konzerne, Unternehmenszusammenbrüchen, Betrugsfällen, auch Wirtschaftskrisen stetig intensiviert wurde. Hinzu kommt eine unaufhörlich wachsende Automatisierung der Wertschöpfungskette durch technische Weiterentwicklungen der computergestützten Ablauforganisation in Unternehmen. Im Financial Auditing zieht weitreichender Computereinsatz dementsprechend EDV-basierende Prüfungen der Finanzbuchhaltung nach sich.

Um die Funktion der Innenrevision mit all ihren Bereichen einschließlich Financial Auditing richtig zu interpretieren, muss eine grundsätzliche Abgrenzung der Begriffe Prüfung und Kontrolle erfolgen. Denn daraus ergeben sich unterschiedliche Aufgaben, obwohl Grenzen zwischen interner Prüfung des Finanz- und Rechnungswesens, also Financial Auditing, und Controlling durchaus auch fließend sein können. Nämlich dann, wenn fachlich versierte Prüfungen Unregelmäßigkeiten oder Organisationslücken offenbaren und die Geschäftsführung das Controlling als Steuerungsinstrument für zukünftiges Einhalten aller Rechnungslegungsgrundsätze einbezieht.

Im Wesentlichen besteht die Hauptaufgabe des Financial Auditing darin, auf der Grundlage landesspezifisch sowie international geltender Handelsbestimmungen und Steuergesetze die Ordnungsmäßigkeit sämtlicher zur Finanzbuchführung gehörenden Bereiche unternehmensintern zu prüfen. Daraus ableitend umfasst Financial Auditing Prüfungen zur Einhaltung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung (GoB) sowie betriebsinterner Vorschriften, Anforderungen, Richtlinien. Ziel der Innenrevision im Tätigkeitsfeld Financial Auditing sind vorausschauende Prüfungen hinsichtlich ordnungsgemäßer Jahresabschlüsse, Vermögenssicherung der Unternehmer, Kapitalgeber, Shareholder sowie gegebenenfalls Manipulationen in der Finanzbuchführung bis hin zur Veruntreuung (Fachbegriff: Dolose Handlungen) aufzudecken.

Financial Auditing wird normalerweise ohne Vorankündigung als Stichprobe oder Einzelfallprüfung bei Verdachtsmomenten und in sensiblen Bereichen (Zahlungsverkehr, Kontierung, Einkauf) meist einmal jährlich durchgeführt. Qualifizierte Wirtschaftsprüfer, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, Steuer-/Unternehmensberater, interne Revisoren, Sachverständige mit weitreichenden Kenntnissen der allgemeinen Betriebswirtschaftslehre sind im Financial Auditing tätig.

Finanzbuchhaltung

Finanzbuchhaltung in bilanzierungspflichtigen Unternehmen

Der Annahme zahlreicher Unternehmer, Kaufleute, Handwerker und Azubis, Buchhaltung sei trocken, steht bereits die abwechslungsreiche Vielschichtigkeit des Begriffes Buchhaltung gegenüber. Finanzbuchhaltung, Betriebsbuchführung, KLR (Kosten- und Leistungsrechnung), Lohnbuchhaltung, Materialwirtschaft, Anlagen-, Debitoren-, Kreditorenbuchhaltung sind Teilbereiche des Rechnungswesens in Unternehmen. Planungsrechnung und Statistik komplettieren selbiges.

In der Finanzbuchhaltung werden sämtliche in Zahlen ausdrückbaren, unternehmensbezogenen Vorgänge planmäßig, chronologisch, lückenlos erfasst und mit feststehenden Methoden der Buchführung auf Konten gebucht. Rechnungsperioden begrenzen den Zeitraum zwischen zwei Abschlüssen durch Kontenabschluss, Eröffnungs- und Schlussbilanz. Die Finanzbuchhaltung erstellt periodengerechte Monats-, Quartalsabschlüsse, um den betriebswirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens zu dokumentieren. Der Jahresabschluss, in dem die Tätigkeit jeder Finanzbuchhaltung mündet, stellt ein Geschäftsjahr als Rechnungsperiode dar, welches nicht unbedingt dem Kalenderjahr entsprechen muss. Zum von der Finanzbuchhaltung erstellten Jahresabschluss gehören in der Regel Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung (GuV), wobei sich ein Konzernabschluss nochmals von dem in ansonsten bilanzierungspflichtigen Unternehmen unterscheidet.

Obwohl klare Abgrenzungen zwischen Finanzbuchhaltung, Betriebsbuchführung beziehungsweise Kosten- und Leistungsrechnung (KRL) bestehen, korrespondieren sie unweigerlich miteinander. Und zwar deshalb, weil beispielsweise die Gegenüberstellung von Aufwendungen und Erträgen in der GuV auf verdichtetem Zahlenmaterial aus Betriebsbuchführung und Kostenrechnung basieren. Charakteristisch für die Finanzbuchhaltung ist die in Zahlen dokumentierte Außendarstellung des Unternehmens und seiner Geschäftsbeziehungen zu Kunden, Lieferanten, Schuldnern, Gläubigern. Demgegenüber stellen Betriebsbuchführung, KLR, usw. innerbetriebliche Abrechnungen dar.

Methodische Arbeitsweise der Finanzbuchhaltung ist doppelte Buchführung, bei der jeder Geschäftsfall jeweils im Soll und Haben, also zweifach gebucht wird. Betriebsergebnis, EGT (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit), Jahresergebnis vor sowie nach Steuern, Bilanzgewinn sind Kriterien der GuV in Staffelform. In der Finanzbuchhaltung genauso ein Tätigkeitsfeld wie der Bilanzvergleich (Vermögensbilanz), wo die Eigenkapitalhöhe aus Schluss- und Eröffnungsbilanz gegenübergestellt werden.

Finanzbuchführung

Finanzbuchführung, Buchführungspflichten, Buchführungshelfer, Kontenrahmen

Der Begriff Finanzbuchführung gilt in erster Linie als Synonym für Finanzbuchhaltung, zu deren Tätigkeitsfeld Bilanz und GuV sowie diverses damit zusammenhängendes gehören. Beispielsweise Verbindlichkeiten und Forderungen, Abschreibungen, Rückstellungen, Personalkosten, Steuerberaterkosten, Kreditzinsen, Versicherungen, Erträge aus Wertpapieren oder Beteiligungen und vieles mehr. Umgangssprachlich wird Finanzbuchführung von Kaufleuten, Selbstständigen, Unternehmern, Dienstleistern für alle relevanten Aufgaben, die Buchführung mit sich bringt, verwendet. Dazu zählen sämtliche gewerblichen, in Zahlenwerten ausdrückbaren Geschäftsvorfälle.

Finanzbuchführung erfasst diese in Rechnungsperioden (Monats-, Quartals-, Jahresabschluss) sowie nach den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung (GoB), welche sich aus Regeln zur Buchführung und Bilanzierung, aus Rechtsprechung sowie Empfehlungen von Wirtschaftsverbänden zusammensetzen. Buchführungspflicht nach Handelsrecht sowie Buchführungspflicht nach Steuerrecht ergibt sich für die Finanzbuchführung aus Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuchs, Umsatzsteuergesetzes, der Abgabenordnung § 140. Ausnahmen bilden beispielsweise Kleinstunternehmen, die nicht bilanzierungspflichtig und nicht zur Inventur verpflichtet sind. Deren Finanzbuchführung beschränkt sich nach geltender bundesdeutscher Rechtsprechung auf einfache Buchführung beziehungsweise eine sogenannte Einnahmen-Ausgaben-Rechnung. Weitere Ausnahmen gelten für freie Berufsstände wie Ärzte, Rechtsanwälte, Steuerberater, die keiner Buchführungspflicht unterliegen, wenn es nach der Rechtsform keine Kapital– oder Handelsgesellschaft ist. Letztendlich unterscheidet sich allgemeine Finanzbuchführung von den speziellen Erfordernissen eines Konzernabschlusses.

Gewerbliche Buchführungshelfer sind Dienstleister im Outsourcing. Hier legt das Steuerberatungsgesetz erlaubte / nicht erlaubte Tätigkeiten innerhalb der Finanzbuchführung fest. Insbesondere auch in Steuersachen uneingeschränkt tätig sein dürfen qualifizierte Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte. Kontrollorgane können Finanzbehörden sein, die Lohnsteuer-, Betriebsprüfungen, Umsatzsteuer-Sonderprüfungen vornehmen. Hinzu kommen Prüfungen der Finanzbuchführung durch Sozialversicherungsträger, Krankenkassen, der Deutschen Rentenversicherung (auch im Auftrag von Berufsgenossenschaften sowie Künstlersozialkasse) und der Bundesagentur für Arbeit.

Der Kontenrahmen erleichtert als systematisiertes Verzeichnis sämtlicher Konten die Finanzbuchführung im jeweiligen Wirtschaftszweig. Lexware und DATEV sind bekannte Kontenrahmen, die das Rechnungswesen einschließlich Finanzbuchführung, Kostenrechnung, Vermögensbilanz, Planungsrechnung, Statistik unterstützen.

Finanzkredit

Finanzkredit ist eine Kreditform im Exportgeschäft

Der Finanzkredit, überwiegend Bestellerkredit genannt, ist ein Kredit, den nicht der Lieferant einem Besteller gewährt, sondern an dessen Stelle ein dafür geeignetes Kreditinstitut tritt. Es ist also kein Lieferantenkredit im üblichen Sinne mehr, weil eine Bank oder ein Konsortium die Kreditgewährung für die Begleichung der Rechnungen aus Lieferungen und Leistungen übernimmt. Beim Finanzkredit handelt es sich vorrangig um eine Kreditform, die im Exportgeschäft zur Anwendung kommt. Es ist ein gebundener Finanzkredit, weil die Kreditvergabe liefergebunden ist, das heißt, dass ein gültiger Liefervertrag zwischen Exporteur und Importeur zwingend vorliegen muss.

Kreditgeber beim Bestellerkredit sind Spezialbanken oder ein Bankenkonsortium, als Kreditnehmer treten der Importeur selbst oder dessen Hausbank auf, die naturgemäß eine ausländische Bank ist. Die Währung ist frei wählbar, Euro-Kredit oder Fremdwährungskredit sind möglich, die Höchstgrenze für einen Finanzkredit wird in Expertenkreisen für jedes Einzelgeschäft mit zehn Millionen Euro Auftragswert beziffert. Ein Exporteur hat bei dieser Kreditform mehrere Vorteile. Weil die Bezahlung der Lieferungen und Leistungen ins Exportland, mit Ausnahme fälliger Anzahlungen und Zwischenzahlungen, in aller Regel direkt an das exportierende Unternehmen erfolgt, entlastet der Bestellerkredit dessen Bilanz und Kreditlinie. Weitere Vorteile: Sehr minimiertes Kreditausfallrisiko (ausgenommen höhere Gewalt), kein Forderungsmanagement, kein Wechselkursrisiko, verbesserte Liquidität.

Anders als beim Exportfactoring, wo der Exporteur Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an ein Kreditinstitut verkauft, haben Unternehmen, die einen Finanzkredit beantragen, ungleich höhere Bedingungen / Voraussetzungen zu erfüllen. Es müssen ganz bestimmte Lieferungen und Leistungen, nämlich vorgegebene Investitionsgüter mit Ursprung in Deutschland sein, die als finanzierbares Ausfuhrgeschäft gelten und deshalb einen Bestellerkredit ermöglichen können.

Weitere Bedingungen: Exportkreditversicherung, bestätigtes Inkrafttreten des Exportvertrags, umfangreiche Bonitätsprüfungen. Konditionen wie Kredithöhe, Kreditkosten, Zinssätze, Tilgung, Zahlungsweisen, Laufzeit sind beim Finanzkredit im Rahmenkreditvertrag oder Einzelkreditvertrag enthalten.

Firmenkredit

Firmenkredit: Wirtschaftlich bedeutsames Borgen von Geld gegen Zinszahlung

Kredit in seiner ursprünglichsten Form ist die auf Vertrauen beruhende Bereitschaft, Verbindlichkeiten fristgemäß und entsprechend getroffener Absprachen zu begleichen. Wie jeder Kredit wird auch der Firmenkredit als Überlassung von Kaufkraft, überwiegend in Form von Geld, gegen Zahlung von Zinsen definiert. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich um geborgtes Geld, dass in zeitlicher Begrenzung sowie zu vereinbarten Bedingungen (Konditionen) von Kreditgebern zur Verfügung gestellt wird. Firmenkredite erhalten, Bonität vorausgesetzt, Existenzgründer, Gewerbetreibende aller Rechtsformen, Selbstständige beziehungsweise Freiberufler, Institutionen, Organisationen, eingetragene Vereine.

Firmenkredite sind für Kreditnehmer wichtig, um Vermögenswerte und Ausgaben finanzieren zu können, darüber hinaus haben sie enorme volkswirtschaftliche Bedeutung. Denn durch von Banken gewährte Firmenkredite erhöht sich die in Umlauf gebrachte Geldmenge (Geldschöpfung), also Kaufkraft. Wohingegen Tilgung, im volkswirtschaftlichen Ganzen betrachtet, Geldmenge und damit Liquidität schrumpfen lässt.

Verwendungszwecke von Firmenkrediten sind ebenso mannigfaltig wie die Kredittypen. So kann der Zweck des Firmenkredits die Finanzierung von Anlagevermögen, einer Immobilie, die Autofinanzierung, Baufinanzierung, Produktionsfinanzierung oder auch ein Wertpapierkredit sein. Selbst eine Kreditkarte für Geschäftsleute ist ein kurzfristig eingeräumter Firmenkredit und auch die Kreditlinie auf laufendem Konto gehört dazu. Im Geschäftsbereich der Banken ist letzteres der Kontokorrentkredit, für private Personen der vom Geldinstitut eingeräumte Dispositionskredit. Für beide gilt, dass es keine feste Laufzeit gibt und Sollzinsen nach variablem Zinssatz berechnet werden.

Einen Firmenkredit erhalten Kreditnehmer nicht ausschließlich von Banken, im allgemeinen Kreditverkehr können es auch (internationale) Finanzierungsgesellschaften, sonstige Investoren, Handelshäuser sein. Wird Kunden eines Unternehmens ein Firmenkredit in Form des Lieferantenkredits eingeräumt, tritt dieser nicht mehr als Schuldner sondern als Gläubiger auf. Warenfinanzierungskredit, Investitionskredit, Roll-over-Kredit, Saisonkredit, Schuldscheindarlehen, Rembourskredit oder Akzeptkredit (beides den Außenhandel betreffend) sind einige Typen unterschiedlicher Firmenkredite.

Gleitender Durchschnitt (GD)

Gleitender Durchschnitt als arithmetisches Mittel von Messwerten innerhalb bestimmter Zeitreihen

Berechnung eines Durschnitts (Mittelwert, arithmetisches Mittel): Festgelegte Messwerte werden innerhalb bestimmter Zeitreihen addiert. Die entstehende Summe wird durch die Anzahl der Tage (Zeitreihe) dividiert. Es entsteht der Durchschnitt einer vorbestimmten Datenmenge innerhalb der gewählten Zeitreihe. Der gleitende Durchschnitt entsteht, wenn bei täglicher Summenbildung der erste Tag einer chronologisch aufeinanderfolgenden Zeitreihe wegfällt und dafür der des neuen Tages hinzukommt. Die Anzahl der Tage bleibt unverändert, die Berechnung des Durchschnitts bewegt sich mit jedem neuen Tag stetig nach vorn, deshalb die Bezeichnung gleitender Durchschnitt (GD).

Im Börsenhandel setzen Marktteilnehmer insbesondere im Devisenhandel und bei Finanzderivaten (Termingeschäften) häufig auf Chartanalysen, um wiederkehrende Muster in schwankenden Kursverläufen, also Trends, zu erkennen und daraus Handelsentscheidungen abzuleiten. Innerhalb einer Chartananlyse gehört der gleitende Durchschnitt zur Klasse der Trendfolgeindikatoren. Eine Aktie unterliegt, wie jedes börslich / außerbörslich gehandelte Finanzprodukt, steten Schwankungen, die sich aus der täglichen Preisbildung durch Angebot (Verkäufer) und Nachfrage (Käufer, Kapitalgeber) ergeben. Der so entstandene Kurs, im allgemeinen Sprachgebrauch Kurswert, Börsenkurs, Wechselkurs (im Devisenhandel) genannt, ist bei der Berechnung des gleitenden Durchschnitts (GD) der Messwert. Die Zeitreihe wird in unterschiedlichen Perioden gewählt. Beispielsweise alle Tagesschlusskurse einer Aktie der letzten zehn, fünfzig, zweihundert Tage, also einer vorbestimmten, chronologisch aufeinanderfolgenden Zeitreihe. Der Trendindikator gleitender Durchschnitt kann kurz-, mittel-, langfristiger Natur sein. Um einen Trend innerhalb von Chartmustern besser zu erkennen, verwenden erfahrene Marktteilnehmer mehrere Trendindikatoren, weil der gleitende Durchschnitt (GD) allein lediglich aktuell bestehende Aufwärts-/Abwärtstrends deutlich macht. Für Unternehmen sind exponentiell gleitende Durchschnitte als Zeitreihenanalyse bei Bedarfsermittlung und folglich der Lagerhaltung hilfreich.

Ideation

Ideation: Wenn Kreativitätstechniken Ideen generieren

Mit dem Begriff der Idee (idea) beschäftigte sich bereits Platon im antiken Griechenland sehr ausführlich, indem er über Sinnenwelt, Wirklichkeit, der Idee als Urbild philosophierte. Mit der heutigen Verwendung des Begriffs Ideation kann ein Vorgang beschrieben werden, der als Instrument (Hilfsmittel) der Kreativitätstechniken gilt. Wobei anzumerken ist, dass es für Ideation keine allgemeingültige Definition gibt. Aus dem Englischen mit Ideenbildung übersetzbar, ginge Ideation bereits über die Ideenfindung hinaus, könnte also schon als nächster Schritt nach der Ideenfindung bezeichnet werden. Und zwar deshalb, weil Kreativitätstechniken Ideenfindung sind, das heißt, gezielte Methoden die Ideen generieren, also automatisch erzeugen. Bekannte Ideenfindungsmethoden sind Brainstorming oder kreatives Schreiben.

Ideation setzt bei der Ideenfindung (Kreativitätstechniken) an, um letztendlich im Ideenmanagement, Teilbereich des Innovationsmanagements, Ideenbildung zu forcieren. Im Unterschied zur Kreativität, die Ideen hervorbringt, schließt Innovationsmanagement Ideation (Ideenbildung), Ideenbewertung, erfolgreiche Umsetzung einer anwendbaren Idee in die Praxis sowie deren eventuelle Verwertung (Urheberrecht, Lizenzen) ein.

Ideation nicht als idea, also philosophische Kategorie, und Kreativitätstechniken im Kontext zu Wirtschaft, Betriebswirtschaftslehre, Bildung, aber auch Politik betrachtet, haben das Ziel, vorhandene Probleme zu lösen beziehungsweise Zukunftsvisionen zu entwickeln. Dazu zählt Ideenbildung (Ideation) innerhalb der Produktpolitik, des Fortschritts in Wissenschaft, Forschung, Technologie sowie in Arbeits- und Organisationspsychologie. Ableitend daraus lässt sich schlussfolgern, dass Ideation auch Kategorien wie Personalwesen, Betriebsklima, Laufbahnberatung, Führungskompetenz, Coaching, Gesundheitsmanagement, Werbung, etc. einschließt.