Gleitender Durchschnitt (GD)

Gleitender Durchschnitt als arithmetisches Mittel von Messwerten innerhalb bestimmter Zeitreihen

Berechnung eines Durschnitts (Mittelwert, arithmetisches Mittel): Festgelegte Messwerte werden innerhalb bestimmter Zeitreihen addiert. Die entstehende Summe wird durch die Anzahl der Tage (Zeitreihe) dividiert. Es entsteht der Durchschnitt einer vorbestimmten Datenmenge innerhalb der gewählten Zeitreihe. Der gleitende Durchschnitt entsteht, wenn bei täglicher Summenbildung der erste Tag einer chronologisch aufeinanderfolgenden Zeitreihe wegfällt und dafür der des neuen Tages hinzukommt. Die Anzahl der Tage bleibt unverändert, die Berechnung des Durchschnitts bewegt sich mit jedem neuen Tag stetig nach vorn, deshalb die Bezeichnung gleitender Durchschnitt (GD).

Im Börsenhandel setzen Marktteilnehmer insbesondere im Devisenhandel und bei Finanzderivaten (Termingeschäften) häufig auf Chartanalysen, um wiederkehrende Muster in schwankenden Kursverläufen, also Trends, zu erkennen und daraus Handelsentscheidungen abzuleiten. Innerhalb einer Chartananlyse gehört der gleitende Durchschnitt zur Klasse der Trendfolgeindikatoren. Eine Aktie unterliegt, wie jedes börslich / außerbörslich gehandelte Finanzprodukt, steten Schwankungen, die sich aus der täglichen Preisbildung durch Angebot (Verkäufer) und Nachfrage (Käufer, Kapitalgeber) ergeben. Der so entstandene Kurs, im allgemeinen Sprachgebrauch Kurswert, Börsenkurs, Wechselkurs (im Devisenhandel) genannt, ist bei der Berechnung des gleitenden Durchschnitts (GD) der Messwert. Die Zeitreihe wird in unterschiedlichen Perioden gewählt. Beispielsweise alle Tagesschlusskurse einer Aktie der letzten zehn, fünfzig, zweihundert Tage, also einer vorbestimmten, chronologisch aufeinanderfolgenden Zeitreihe. Der Trendindikator gleitender Durchschnitt kann kurz-, mittel-, langfristiger Natur sein. Um einen Trend innerhalb von Chartmustern besser zu erkennen, verwenden erfahrene Marktteilnehmer mehrere Trendindikatoren, weil der gleitende Durchschnitt (GD) allein lediglich aktuell bestehende Aufwärts-/Abwärtstrends deutlich macht. Für Unternehmen sind exponentiell gleitende Durchschnitte als Zeitreihenanalyse bei Bedarfsermittlung und folglich der Lagerhaltung hilfreich.