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EFSF Bonds

EFSF Bonds sollen Kredite für EU-Mitgliedsstaaten finanzieren

Printmedien, Hörfunk, Fernsehen und allerlei Dienstleister im Internet mühen sich mehr oder minder redlich, EFSF Bonds, Eurobonds, ESM (Euro-Rettungsschirm) und weitere Aktivitäten, die EU-Mitgliedsstaaten mit Beginn vielbenannter Krisen seit dem Jahr 2007 unternehmen, zu erläutern. In diesem Gewirr von diversen Pakten oder Maßnahmepaketen werden EFSF Bonds und die geplanten EU-Anleihen (sogenannte Eurobonds) oftmals in einen Topf geworfen. Dennoch sind es zwei unterschiedliche Dinge, allerdings gelten beide als Instrumentarien, die dem Euro-Rettungsschirm angehören, womit für Otto Normalverbraucher die Verwirrung komplett sein dürfte.

Um EFSF Bonds am Kapitalmarkt platzieren zu können, musste die Zweckgesellschaft European Financial Stability Facility (EFSF) gegründet werden, weil Kritiker ansonsten die im EU-Vertrag verankerte Nichtbeistandsklausel verletzt gesehen hätten. Eine Notwendigkeit zur Gründung jener Zweckgesellschaft, der die Mitgliedsstaaten der Euro-Zone als Gesellschafter angehören, ergab sich aus einer schwerwiegenden Staatsverschuldung mehrerer EU-Länder beziehungsweise auch aus der eingetretenen Bankenkrise seit 2007. Das Geld, welches mittels EFSF Bonds eingesammelt wird, verwenden besagte EU-Staaten für Kredite, die hochverschuldete EU-Länder zwecks Haushaltskonsolidierung erhalten.

Die Ausgabe von EFSF Bonds stieß Anfang des Jahres 2011 auf großes Interesse bei Investoren, weil der Zinssatz von 2,70 Prozent zu diesem Zeitpunkt höher lag als bei vergleichbaren Staatsanleihen. An dieser Stelle sei auf den Unterschied zwischen EFSF Bonds und geplanter EU-Anleihe hingewiesen: Letztere könnte als vergemeinschaftete Staatsanleihe bezeichnet werden, denn EU-Staaten nähmen gemeinsam Schulden am Finanzmarkt in Form von Krediten auf, die Haftung für Kreditrückzahlung und Zinsen erfolgte gesamtschuldnerisch. EFSF Bonds sind Anleihen der Zweckgesellschaft Europäische Finanzstabilisierungsfazilität (European Financial Stability Facility).

Staatsverschuldung Deutschlands

Staatsverschuldung Deutschlands wächst seit 60er Jahren kontinuierlich

Obwohl die Staatsverschuldung Deutschlands im Vergleich zu anderen Ländern, insbesondere denen innerhalb des Staatenverbundes EU, als moderat gilt, ist sie seit den 1960er Jahren von kontinuierlichem Anwachsen gekennzeichnet. Zwischenzeitliche Schwankungen nach oben wie nach unten sind dabei inbegriffen. So bewegte sich die Staatsverschuldung Deutschlands im Jahr 2000 fast gegen Null, weil die Versteigerung der UMTS-Lizenzen an Bieter aus der Telekommunikationsbranche der Bundesnetzagentur satte Einnahmen bescherte. Demgegenüber wird die Wiedervereinigung beider deutscher Staaten als Ursache für ein starkes Ansteigen der Staatsverschuldung Deutschlands gewertet, die sich in den Folgejahren allerdings relativierte, nicht zuletzt aufgrund besagter UMTS-Lizenzen.

Die Verschuldung eines Staates setzt sich im Allgemeinen aus den Schulden öffentlicher Haushalte zusammen. Privatpersonen, Unternehmen, Versicherungen und Kreditinstitute kaufen am Kapitalmarkt Schuldverschreibungen des Staates in Form von Anleihen und erhalten im Gegenzug dafür Zinsen. Kuriosum nicht nur bei der Staatsverschuldung Deutschlands: Nehmen beispielsweise Geldinstitute Kredite bei der jeweiligen Zentralbank (Notenbank) zum Zwecke des Kaufs von Staatsanleihen auf, leiht eine für die staatliche Geldpolitik zuständige Institution indirekt dem Staat das benötigte Geld.

Üblicherweise verteilen sich Schulden eines Staates auf kreditgebende Gläubiger aus dem In- und Ausland. Die Staatsverschuldung Deutschlands setzt sich aus etwa sechzig Prozent Schulden bei inländischen Gläubigern (Kreditinstitute und Nichtbanken) sowie vierzig Prozent Auslandsschulden zusammen. Angaben zur Staatsverschuldung berücksichtigen nicht die Forderungen des Staates gegenüber Dritten sowie Sach- und Vermögenswerte des Landes. Laut Statistischem Bundesamt hatte Deutschland zum Jahresanfang 2011 zirka 1.998 Milliarden Euro Schulden; hohe Zinszahlungen sind die Folge. Artikel 115 im Grundgesetz begrenzt in gewissem Maße die Staatsverschuldung Deutschlands.

Islamic Development Bank (IsDB)

Islamic Development Bank (IsDB): Eine von diversen Entwicklungsbanken

Als Entwicklungsbank werden Spezialbanken beziehungsweise Kreditinstitute bezeichnet, die Sonderaufgaben erfüllen. Wobei es sich in der Regel um Entwicklungshilfe in Form von finanzieller Hilfe durch langfristige Kredite oder Darlehen handelt, die zu sehr günstigen Konditionen oder teilweise sogar kostenlos vergeben werden.

Die Islamic Development Bank (IsDB) wurde im Jahr 1975 gegründet; ein Gouverneursrat entscheidet über Befugnisse und Budget. Das verfügbare Budget wird vom sogenannten Exekutivdirektorium verwaltet. Mit Krediten von der Islamic Development Bank werden Projekte oder/und Maßnahmen, die eine Verbesserung der Infrastruktur in zumeist ärmeren Ländern der arabischen Welt nach sich ziehen, finanziert. Darüber hinaus vergibt die Islamic Development Bank (IsDB) auch Finanzhilfen für Vorhaben in sozialpolitischen Bereichen.

Entwicklungsbanken haben überwiegend multilateralen Charakter. Das heißt, dass mehrere Staaten gemeinsam auf einem bestimmten Gebiet tätig werden. Es gibt diverse solcher Entwicklungsbanken, Beispiele: Inter-American Development Bank (IDB), African Development Bank (AfDB); in Europa die Europäische Investitionsbank (EIB), Entwicklungsbank des Europarates (Council of Europe Development Bank, CEB) oder die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE). Die Islamic Development Bank (IsDB) hat nur Mitglieder aus Staaten, in denen der Islam vorherrschende oder Staatsreligion ist; Kredite erhalten auch Nicht-Mitglieder.

Kleinkredit

Kleinkredit: Standardisierter Kreditvertrag für Privatkunden

Angaben über die Kreditsumme schwanken, angefangen bei Hunderterbeträgen, vor allem hinsichtlich des Maximalbetrags, wenn es um einen Kleinkredit geht. In der Literatur werden Kreditsummen von 25.000, 50.000 oder 75.000 Euro angegeben, bis zu denen ein Verbraucherdarlehen noch als Kleinkredit gilt, der umgangssprachlich Raten– oder Konsumentenkredit heißt.

Zur Laufzeit sind die Angaben ebenso unterschiedlich, denn obwohl der Kleinkredit unzweifelhaft eher eine kurzfristige Überlassung von Geld gegen Zahlung von Zinsen ist, werden Laufzeiten ab sechs oder zwölf und bis 72 oder 120 Monaten angegeben. Banken, Direktbanken, Sparkassen bieten Kleinkredite häufig als standardisiertes Produkt an. Das heißt, dass Bedingungen zur Kreditvergabe und Konditionen von einer bestimmten Bank/Sparkasse für alle Kreditnehmer gleich sind; Kreditzusagen / etwaige Absagen werden in der Regel zügig entschieden. Nicht gleich, sondern von Kreditgeber zu Kreditgeber eher extrem unterschiedlich können gerade beim Kleinkredit die unabhängig von der Tilgung anfallenden Kosten sein. Zu Kreditkosten gehören im Allgemeinen Zinsen, Restschuldversicherung, Bearbeitungs-, Vermittlungs- oder weitere Gebühren. Werben Online-Anbieter mit Kredit ohne Schufa, sogenanntem Wunsch- oder Kleinkredit, sollten Konditionen besonders intensiv geprüft werden.

Kontoeröffnung

Vor der Kontoeröffnung zu beachtende Kriterien

Mit der Kontoeröffnung erlangen volljährige Bürger den in Deutschland sowie allen weiteren entwickelten Industriestaaten zwingend notwendigen Zugang zum bargeldlosen Zahlungsverkehr. Im Privatkundenbereich wird dafür das Girokonto, für Geschäftsleute ein Kontokorrent eröffnet. Bevor es zur Kontoeröffnung kommt, die mit Kontoeinrichtung fachlich korrekt definiert ist, muss in jedem Fall eine Legitimationsprüfung erfolgen. Dabei handelt es sich um die Feststellung der Identität des zukünftigen Kontoinhabers. Wird die Kontoeröffnung in einer Filialbank vollzogen, sind vom Antragsteller Personalausweis oder Reisepass vorzulegen. Für ein Geschäfts- oder Girokonto bei Direktbanken legitimieren sich interessierte Neukunden mittels sogenanntem Postident-Verfahren, bei dem Postangestellte die notwendigen Personenangaben vergleichen und bestätigen. Streben Schüler und Jugendliche unter 18 Jahren eine Kontoeröffnung an, wird die schriftliche Zustimmung des Erziehungsberechtigten vorausgesetzt. Die überwiegende Mehrheit aller Kreditinstitute hat ein mit „Girokonto für Schüler / Studenten“ bezeichnetes Bankkonto im Produktprogramm, welches in der Regel ohne Kontoführungsgebühr und vielfach ohne monatlichen Mindestgeldeingang angeboten wird.

Kriterien, die vor Kontoeröffnung Beachtung verdienen, sind Gebühren für Kontoführung, Kreditkarte, Geldkarte, Transaktionen wie Überweisungen, Lastschriften, Abbuchungen. Zudem sollten vor Kontoeröffnung Möglichkeiten zur ausreichenden Versorgung mit Bargeld überprüft werden, insbesondere wenn fürs benötigte Girokonto eine Direktbank gewählt wird. Um die Kontoeröffnung zügig voranzutreiben, nutzen Interessierte oft den Girokonto-Vergleich im Internet: Wichtige Konditionen verschiedener Banken werden in Tabellenform übersichtig dargestellt. Die Bonitätsprüfung mittels Schufa-Abfrage und Vorlage von Lohn-/Gehaltsabrechnungen ist bei vielen Banken übliche Praxis, bevor dem Antragsteller Vertragsunterlagen, Kontonummer, Geld-, Kreditkarte einschließlich PINs und Bestätigung der Kontoeröffnung per Postweg zugestellt werden.

Kontoführungsgebühren

Kontoführungsgebühren entfallen unter bestimmten Voraussetzungen

Die Eröffnung eines Geschäfts- oder Girokontos setzt stets einen Bankvertrag voraus. Die Bank / das Kreditinstitut kann für erbrachte Dienstleistungen sogenannte Bankgebühren erheben, zu denen auch Kontoführungsgebühren gehören. Kontokorrent-/Girokontenverträge sind überwiegend standardisiert, enthalten allgemeine Regelungen zur Geschäftsbeziehung zwischen Kunde und Bank sowie einen Hinweis auf die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des jeweiligen Kreditinstituts. Kontoführungsgebühren finden sich wie alle weiteren Entgelte/Gebühren beispielsweise für Transaktionen, Kreditkarte, Geldkarte (ec-/Maestro-Karte), Einsatz der Kreditkarte im In-/Ausland oder die Nutzung von Geldautomaten im In-/Ausland innerhalb der AGB unter Konditionen. In Deutschland sind Kreditinstitute verpflichtet, auf ihre Allgemeinen Geschäftsbedingungen aufmerksam zu machen.

Kontoführungsgebühren berechnen Banken als monatliche Pauschale oder je einzelnem Buchungsposten, wobei mindestens fünf aller monatlichen Buchungsvorgänge kostenlos durchgeführt werden müssen. Obwohl Banken in Deutschland keine Gebühren für Leistungen erheben dürfen, die zu ihren gesetzlich vorgeschriebenen Pflichten gehören, haben in der Praxis oftmals erst Auseinandersetzungen zwischen Verbraucherschützern und Banken vor dem Bundesgerichtshof (BGH) letztendlich zu Kostensenkungen geführt.

Gutbetuchte Kunden durch Wegfall der Kontoführungsgebühren für sich zu gewinnen, entwickelte sich, als beispielsweise die Postbank anfing, ab einem bestimmten monatlichen Geldeingang auf diese Gebühr zu verzichten. Seitdem das Online-Banking von vielen Bankkunden bevorzugt wird, ist das „kostenlose Girokonto“, was den Verzicht auf Kontoführungsgebühren meint, weitverbreitet. Direktbanken verwalten Girokonten überwiegend ohne Kontoführungsgebühren. Manche setzen dafür allerdings regelmäßigen Geldeingang in Form von Lohn, Gehalt, Rente, sonstigen Bezügen voraus, weshalb solcherart Konten Gehaltskonto heißen. Nutzen Kleingewerbebetreibende, Selbstständige, Freiberufler das Girokonto einer Direktbank oder das im Bereich Online-Banking einer Filialbank als Geschäftskonto, ist der Verzicht auf Kontoführungsgebühren allgemein nicht üblich.

Euro-Kredit

Euro-Kredite innerhalb wie außerhalb der Euro-Zone

Ein sogenannter Euro-Kredit umschreibt keine speziellen Kreditvertragsbedingungen, Rechtsvorschriften, Rechte oder Pflichten eines Kreditgebers wie Kreditnehmers, keine außergewöhnliche Finanzierungsart oder Besonderheiten bei der Kreditvergabe. Die Bezeichnung Euro-Kredit gibt lediglich über die Währung Auskunft, weshalb der Begriff ausschließlich umgangssprachliche Anwendung findet. In manchen Wirtschaftslexika wird Euro-Kredit der Vollständigkeit halber ins Glossar aufgenommen und als Eurogeldmarkt-Kredit definiert, was im Übrigen gleichermaßen dem hier erläuterten ausschließlich die Art der Währung für kurz- bis mittelfristigen Kredit ausdrückt. Ebenso wenig wie Euro-Kredit gibt es im professionellen Sprachgebrauch den Begriff Euro-Banken. Denn selbst als Kategorien wie Euro-Zone oder Euroland, Euribor, internationale Finanzmärkte, Globalisierung, Finanz- und Wirtschaftskrise noch nicht so brisant wie gegenwärtig klangen, gab (und gibt) es keine Kreditinstitute, die ausschließlich mit Euro handeln würden. Ähnlich dem Euro-Kredit, der allein die Währungsart aussagt, beschreibt der ebenso irreführende Ausdruck Euro-Banken im Höchstfall den Standort eines Kreditinstituts.

Schlussfolgernd kann festgestellt werden, dass jede Privatperson oder Wirtschaftseinheit mit Unternehmensstandort beziehungsweise Wohnsitz in einem Mitgliedsstaat der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion die Gebrauchsüberlassung von Geld gegen Bezahlung vertraglich vereinbarter Zinsen immer dann als Euro-Kredit in Anspruch nimmt, wenn keine Fremdwährung dafür genutzt wird. Zu beachten gilt: Unterschied zwischen Europäische Union (EU) sowie Europäische Wirtschafts- und Währungsunion.

Privatpersonen, Unternehmen, Konzerne, die außerhalb des Euro-Raumes ansässig sind, haben natürlich jederzeit Möglichkeiten, einen Euro-Kredit aufzunehmen. Aus Sicht der Staaten außerhalb des EU-Raums ist der sogenannte Euro-Kredit dann logischerweise ein Fremdwährungskredit. Außerhalb des Euro-Raums gibt es jedoch Euro-Zonen im weiteren Sinne, die auf bestimmte Abkommen beruhen sowie den Euro an Währungskörben, festen oder Wechselkursen zur eigenen, inländischen Währung gebunden haben. Auch hier sind Fremdwährungs- und Euro-Kredit verfügbar.

Girokonto Vergleich

Girokonto Vergleich – 5 Tipps rund um das Konto


 Haben Sie die Sorge, dass Sie bei der Auswahl Ihres Girokontos entscheidende Fehler machen könnten? Keine Sorge, mit unseren fünf Tipps rund um den Girokonto Vergleich kann gar nichts mehr schief gehen:

1. Mindestgeldeingang am Girokonto vermeiden

Häufig ist die Gebührenfreiheit eines Girokontos an einen bestimmten Mindestgeldeingang verbunden. Vermeiden Sie solche Bedingungen, denn sonst wird es schnell teuer, wenn Sie das Girokonto einmal nicht mehr als Gehaltskonto verwenden.

2. Guthabenverzinsung sichern

Immer mehr Girokonten bieten eine Guthabenverzinsung, was früher undenkbar gewesen wäre. Vergleichen Sie hier genau, denn nur dann erhalten Sie bestimmt auch die besten Konditionen.

3. Inklusivleistungen

Werfen Sie einen Blick in die Bedingungen der ausgewählten Bank. Welche Leistungen sind inklusive? Schauen Sie dabei besonders auf die Leistungen, die Sie im Alltag häufig in Anspruch nehmen wollen, beispielsweise die Nutzung einer EC-Karte, die Durchführung von Überweisungen oder die Abholung der Kontoauszüge am Automaten. Besonders in diesen Bereichen gibt es häufig Einschränkungen, die sich später im Alltag als unpraktisch herausstellen.

4. Sollzinsen nicht zu hoch

Wenn Sie Ihr Konto nie überziehen, sind die Sollzinsen bzw. die Zinsen für den Dispositionskredit für Sie nicht relevant. Die meisten Bankkunden möchten sich diese Möglichkeit aber immerhin vorbehalten. In diesem Fall sollten Sie darauf achten, dass die Überziehungszinsen nicht zu hoch ausfallen, denn sonst wird selbst eine kurzfristige Kontoüberziehung schnell zur Kostenfalle.

5. Verfügbare Kreditkarte

Viele Girokonto-Anbieter begeistern mit einer gratis Kreditkarte. Nutzen Sie diese aber nicht blind, sondern informieren Sie sich zunächst über die Gebührenstruktur. Sonst kann es Ihnen passieren, dass Sie plötzlich teure Gebühren schon alleine für normale Bezahlvorgänge bezahlen.

Finanzierung

Finanzierung ist eine breitgefächerte Kategorie der Finanzwirtschaft

Eine Finanzierung bezeichnet die Gesamtheit aller Maßnahmen zur Beschaffung von Geldkapital, was Rückzahlung der finanziellen Mittel sowie Informationsbeziehungen, Konditionen, Kontroll-, Sicherungsmechanismen zwischen Kapitalgeber und Wirtschaftseinheit (Unternehmen, private sowie öffentliche Haushalte) einschließt. Idealerweise beruht Finanzierung auf einem solide erarbeiteten Finanzplan, um Liquidität, Rentabilität, Gewinn zu sichern, Kapitalkosten zu minimieren und letztendlich finanzielle Krisen bis hin zur Zahlungsunfähigkeit, Verschuldung oder Insolvenz zu vermeiden.

Finanzierung in Privathaushalten

Abgesehen von privaten Geldgebern wird Finanzierung hier fast ausschließlich über Kredite beziehungsweise Darlehen realisiert. Es gibt sie als Ratenkredit, Sofortkredit, Barkredit, Warenfinanzierung, Autofinanzierung, Baufinanzierung und mehr. Letztgenanntes spielt natürlich auch in Unternehmen eine Rolle. Genauso wie Sonderformen der Finanzierung, zum Beispiel Leasing. Auch der Dispositionskredit im Privatkunden- sowie Kontokorrentkredit im Geschäftsbereich sind eine Art der Finanzierung, in diesem Fall um kurzfristige Liquiditätsengpässe zu überbrücken. Kreditgeber sind überwiegend Geldinstitute, Finanzierungsgesellschaften, Direktbanken, Handelshäuser. Werben Autohäuser, Handelsunternehmen oder Baumärkte mit der Null-Prozent-Finanzierung bedeutet es, dass keine Zinsen fällig werden, also nur der Anschaffungspreis zurückgezahlt wird. Weil derartige Werbekampagnen insbesondere bei der Autofinanzierung Rabatte oder Nachlässe ausschließen, empfiehlt sich ein Finanzierungsvergleich.

Finanzierung in Unternehmen

Es werden Innen-, Außenfinanzierung, kurz-, mittel-, langfristige Kapitalbeschaffung, einmalige, gelegentliche, laufende Finanzierung unterschieden. Die Innenfinanzierung schließt Selbstfinanzierung, Stille Reserve, Finanzierung aus Rückstellungen und Abschreibungen, Gewinnthesaurierung (keine Gewinnausschüttung, Dividende, betrifft Aktiengesellschaften) ein. Zur Außenfinanzierung gehören Eigen-, Fremd-, Beteiligungsfinanzierung, aber auch Factoring und das bereits genannte Leasing. In Unternehmen spielen Finanzplanung (Kapitalbedarfsplanung, Liquiditätsplanung) und grundlegende Finanzierungsregeln eine wichtige Rolle.

Die Finanzierung öffentlicher Haushalte zielt nicht auf Gewinn, sondern allein auf Ausgabendeckung ab. Spezielle Formen der Finanzierung sind solche zur Unternehmensgründung, Projektfinanzierung, Unternehmenssanierung, etc.

Finanzkredit

Finanzkredit ist eine Kreditform im Exportgeschäft

Der Finanzkredit, überwiegend Bestellerkredit genannt, ist ein Kredit, den nicht der Lieferant einem Besteller gewährt, sondern an dessen Stelle ein dafür geeignetes Kreditinstitut tritt. Es ist also kein Lieferantenkredit im üblichen Sinne mehr, weil eine Bank oder ein Konsortium die Kreditgewährung für die Begleichung der Rechnungen aus Lieferungen und Leistungen übernimmt. Beim Finanzkredit handelt es sich vorrangig um eine Kreditform, die im Exportgeschäft zur Anwendung kommt. Es ist ein gebundener Finanzkredit, weil die Kreditvergabe liefergebunden ist, das heißt, dass ein gültiger Liefervertrag zwischen Exporteur und Importeur zwingend vorliegen muss.

Kreditgeber beim Bestellerkredit sind Spezialbanken oder ein Bankenkonsortium, als Kreditnehmer treten der Importeur selbst oder dessen Hausbank auf, die naturgemäß eine ausländische Bank ist. Die Währung ist frei wählbar, Euro-Kredit oder Fremdwährungskredit sind möglich, die Höchstgrenze für einen Finanzkredit wird in Expertenkreisen für jedes Einzelgeschäft mit zehn Millionen Euro Auftragswert beziffert. Ein Exporteur hat bei dieser Kreditform mehrere Vorteile. Weil die Bezahlung der Lieferungen und Leistungen ins Exportland, mit Ausnahme fälliger Anzahlungen und Zwischenzahlungen, in aller Regel direkt an das exportierende Unternehmen erfolgt, entlastet der Bestellerkredit dessen Bilanz und Kreditlinie. Weitere Vorteile: Sehr minimiertes Kreditausfallrisiko (ausgenommen höhere Gewalt), kein Forderungsmanagement, kein Wechselkursrisiko, verbesserte Liquidität.

Anders als beim Exportfactoring, wo der Exporteur Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an ein Kreditinstitut verkauft, haben Unternehmen, die einen Finanzkredit beantragen, ungleich höhere Bedingungen / Voraussetzungen zu erfüllen. Es müssen ganz bestimmte Lieferungen und Leistungen, nämlich vorgegebene Investitionsgüter mit Ursprung in Deutschland sein, die als finanzierbares Ausfuhrgeschäft gelten und deshalb einen Bestellerkredit ermöglichen können.

Weitere Bedingungen: Exportkreditversicherung, bestätigtes Inkrafttreten des Exportvertrags, umfangreiche Bonitätsprüfungen. Konditionen wie Kredithöhe, Kreditkosten, Zinssätze, Tilgung, Zahlungsweisen, Laufzeit sind beim Finanzkredit im Rahmenkreditvertrag oder Einzelkreditvertrag enthalten.