Direktbanken

Direktbank: Moderne Alternative zum traditionellen Geldinstitut

Das Bankensystem unterteilt sich im Geschäfts- und Privatkundenbereich faktisch in zwei Kategorien: Den Filial- und Direktbanken. Beide unterliegen denselben Bestimmungen der Bankenaufsicht, die eine Erlaubnis zum Geschäftsbetrieb als Kreditinstitut beziehungsweise Finanzdienstleistungsunternehmen erteilt, zudem Kontrollen der laufenden Geschäftstätigkeit und der Einhaltung bankenaufsichtsrechtlicher Vorschriften vornimmt. Keine Direktbank sind Geldinstitute mit Filialnetz und einem zusätzlichen Geschäftsbereich für Online-Banking.

Großer Vorteil einer Direktbank gegenüber Filialbanken ist deren Bequemlichkeit beim Ausüben sämtlicher Bankgeschäfte von zu Hause aus. Die Kommunikation des Kunden mit seiner Direktbank findet ausschließlich per Internet, Fax, Telefon (Callcenter) oder Postweg statt. Keine Mietkosten für Räumlichkeiten, die eine Filialbank braucht, geringere Personalkosten, insgesamt reduziertere Verwaltungskosten sorgen bei der Direktbank dafür, dass sämtliche Bankgeschäfte für Privat- wie Geschäftskunden günstiger angeboten werden können. Gerade diese Kostenersparnis führte in den letzten Jahren beispielsweise in Deutschland dazu, dass fast zehn Millionen Bürger Kunden einer der zahlreich vorhandenen Direktbanken sind. Zweiter entscheidender Grund für eine derart erfolgreiche Etablierung ist die Unabhängigkeit von den kundenunfreundlichen Öffnungszeiten bei fast allen Filialbanken.

Um wie Girokontokunden eines traditionellen Geldinstituts gebührenfrei an Bargeld zu gelangen, schlossen Direktbanken Verbundgemeinschaften (CashPool, Cash Group), bei denen Bankkunden an Geldautomaten der angeschlossenen Kreditinstitute kostenlos ihr benötigtes Bargeld abheben können. Ansonsten bietet fast jede Direktbank eine allumfassende Produktpalette, zu der üblicherweise Girokonten, Kreditkarten, Geldanlagen (Tages-, Festgeld, Spareinlagen), Ratenkredite, Finanzierungen, Wertpapier-, Devisenhandel gehören.

Zum Finanzvertrieb ihrer Produkte bedienen sich Direktbanken häufig nicht des Direktvertriebs, sondern nutzen unabhängige Finanzdienstleister/Finanzvermittler, die überwiegend dem sogenannten Strukturvertrieb angehören, Beispiel: AWD Holding.

Spezialformen wie die UmweltBank oder der Sparkassen Broker (Börsengeschäft) haben sich ebenso etabliert. Konten bei Direktbanken werden sicher und schnell mittels PostIdent-Verfahren eröffnet. DKB, comdirect, Netbank, ING-DiBa, 1822direkt, DAB bank sind Beispiele für Tochterunternehmen großer Finanzkonzerne, welche als reine Direktbanken fungieren.