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Kreditvermittlungsgeschäfte

Zweck der Kreditvermittlungsgeschäfte sind Abschlüsse von Kreditverträgen

Der Ausdruck Kreditvermittlungsgeschäft ist kein Fachbegriff. In den Sachgebieten Betriebswirtschaftslehre, Bankbetriebslehre, Finanzierung, Wirtschaftsprüfung, Handelsrecht, etc. finden sich kaum Definitionen für das Wort Kreditvermittlungsgeschäft. Eher gehören die Bezeichnungen Vermittlung, Geschäft und Kredit zu relevanten Fachbegriffen, die entsprechende Literatur mit exakten Definitionen unterlegt. Am besten ist es, die Erläuterungen für „Vermittlung“ heranzuziehen, denn sie charakterisieren auch das Kreditvermittlungsgeschäft deshalb am besten, weil der Schwerpunkt eben auf einer Vermittlung von Krediten liegt. Und das bedeutet so viel wie Gelegenheiten für den Abschluss eines Kreditvertrags zu schaffen. Die Gelegenheit, Kreditvermittlungsgeschäfte anzubieten, haben gewerblich tätige Makler, spezifizierte Berufsbezeichnung kann Kreditvermittler sein, außerdem Servicemitarbeiter der Banken, Kreditinstitute und weiterer Finanzdienstleister, zum Beispiel Immobilienmakler oder Investoren. Darüber hinaus offerieren Kreditvermittlungsgeschäfte auch entsprechende Portale im Internet.

Zukünftige Kreditnehmer bei Kreditvermittlungsgeschäften sind gemeinhin Verbraucher, Privatpersonen, Geschäftsleute, Unternehmer, Selbstständige, Freiberufler, Mittelständler, Unternehmen, Betriebe, Konzerne, ja selbst der Staat. Also jeder, der aus welchen Gründen auch immer einen Kapitalbedarf hat.

Wird der Begriff Kreditvermittlungsgeschäft unter dem Aspekt der Volkswirtschaftslehre und hier insbesondere nach der Bezeichnung „Geschäft“ betrachtet, handelt es sich um eine sogenannte Transaktion aus dem Bereich Wirtschaft. Hinsichtlich des Kreditvermittlungsgeschäfts sind damit vornehmlich Transaktionen gemeint, die nach Abschluss eines Kreditvertrags als Auszahlung des Kredits durch den Kreditgeber sowie Tilgung, Zahlung der Kreditzinsen und etwaiger Gebühren durch den Kreditnehmer getätigt werden. Im Rahmen von Kreditvermittlungsgeschäften gelten arglistige Täuschung sowie Ausnutzung einer gewissen kaufmännischen Unerfahrenheit bei potenziellen Kreditnehmern als sittenwidrig, wobei der Beweis dafür überwiegend schwierig ist. Ein Kreditvermittlungsgeschäft sollte auf Art des Kredits, Zahlungsbedingungen und Datenschutz hinweisen.

Lender of last Resort

Lender of last Resort: Ein eher strittiges Finanzierungsinstrument

Der Ausdruck Lender of last Resort kommt nicht nur aus dem englischen Sprachraum, sondern hat hier auch seinen historischen Ursprung. Anno 1802 spezifizierte erstmals ein gewisser Henry Thornton, britischer Reformer, Bankier, Ökonom und Parlamentarier, die Rolle der Bank von London als „Kreditgeber der letzten Zuflucht“, also zum Lender of last Resort.

Otto Normalverbraucher kennt eher die Redewendung „zur letzten Instanz“ als die des „Kreditgebers der letzten Zuflucht“. Das wird eventuell daran liegen, dass Verbraucher, welche in eine wirtschaftliche Notlage geraten, vermutlich keinen Lender of last Resort finden, auch wenn ein Liquiditätsengpass nur vorübergehend besteht. Ebenso kann es Kleinunternehmen, Mittelständler, Selbstständige, Freiberufler oder von Institutionen nicht als wichtig genug erachtete Kapitalgesellschaften gehen. Denn der Lender of last Resort wird in der Online-Enzyklopädie Wikipedia als ein Kreditgeber definiert, der noch dann Kredit vergibt, wenn ansonsten kein Kapitalgeber mehr dazu bereit ist. Andere deutschsprachige Literatur über Wirtschaft, Finanzwesen, Bankensystem, etc. widmet dem Wortspiel „Lender of last Resort“ kaum eine Definition oder Erklärung.

Schlussfolgernd aus den Erläuterungen der genannten Online-Enzyklopädie kann wohl die Annahme als richtig angesehen werden, dass ein Lender of last Resort krisengeschüttelten Konzernen, bedeutsamen Unternehmen wie Großbanken und Ländern mit hohen Staatsschulden als „Kreditgeber der letzten Zuflucht“ zur Verfügung stehen. Als ein eher strittig anzusehendes Finanzierungsinstrument ist der Lender of last Resort aufgrund des drohenden Moral-Hazard-Problems.

Kredit mit variabler Verzinsung

Kredit mit variabler Verzinsung bei vielen Finanzierungen üblich

Bei einem Kredit mit variabler Verzinsung sind Sollzinsen eine veränderliche Größe, die sich aus den Schwankungen der Zinssätze auf Kapitalmärkten ergibt. Banken wird ein Eigeninteresse daran zugestanden, einen am Beginn der Laufzeit des Kredits festgelegten Sollzins nachträglich und ohne Vertragsänderung zu korrigieren. Andererseits kann der Kredit mit variabler Verzinsung zum Kredit mit einem Festzins werden, wenn dies im Kreditvertrag vereinbart wird, was häufig beim Ratenkredit mit kurzer- bis mittelfristiger Laufzeit der Fall ist. Denn obwohl die Bank innerhalb der Kreditlaufzeit ihren Zinssatz dem Marktzins anpasst, zahlt der Kreditnehmer beim Ratenkredit mit kurzer Laufzeit den vereinbarten Festzins.

Kredite mit variabler Verzinsung kommen in vielfältiger Art und bei fast allen Finanzierungen vor. Insbesondere trifft es auf Darlehen mit langen Laufzeiten zu. Bausparverträge, Projekt-, Immobilien-, Baufinanzierungen, Hypothekendarlehen oder Großkredite sind meistens Kredite mit variabler Verzinsung. Und zwar deshalb, weil am Beginn der Vertragslaufzeit Entwicklungen am Kapitalmarkt schwer eingeschätzt werden können.

Die Höhe der Zinsen orientiert sich am Leitzins von Zentralbanken beziehungsweise dem der Europäischen Zentralbank. Neben der Laufzeit kann bei einem Kredit mit variabler Verzinsung auch die Bonität des Kreditnehmers Einfluss auf letztendlich zu zahlenden Zinsen haben. Kreditgeber berechnen neben dem zum Zeitpunkt der Kreditvergabe üblichen Marktzins gegebenenfalls einen Risikoaufschlag, der nach Umfang der Kreditsicherheiten und dem geschätzten Risiko veranschlagt wird. Das allseits bekannte Kürzel „p. a.“ (pro anno, pro Jahr) hinterm in Prozent genannten Zinssatz verweist prinzipiell auf eine variable Verzinsung. Demnach ist auch der Dispo beim Girokonto ein Kredit mit variabler Verzinsung.

Kreditversicherung

Kreditversicherungen gehören zu den Individualversicherungen

Innerhalb der Versicherungsbranche gibt es spezielle Gesellschaften, bei denen Kreditversicherungen zum Geschäftsfeld gehören. Sie heißen Kreditversicherungsbank beziehungsweise Kreditversicherungsunternehmen und haben eine lange Tradition. Ein heute auch international höchstanerkanntes bundesdeutsches Unternehmen, die Euler Hermes Kreditversicherungs-AG, bot erstmals anno 1917 eine Versicherung aus diesem besonderen Spezialbereich an.

Es geht darum, dass sich Unternehmen gegen das Risiko, auf unbezahlten Rechnungen sitzenzubleiben, versichern können. Wurden bestellte Waren oder Dienstleistungen an Kunden des jeweiligen Unternehmens, Betriebes oder Dienstleisters ausgeliefert, entsteht sogleich eine offene Forderung, wie unbezahlte Rechnungen in Buchhaltung, Betriebswirtschaftslehre (BWL), Steuerrecht, etc. genannt werden. Die Kreditversicherung schützt Unternehmen auf Grundlage des entsprechenden Versicherungsvertrags vor Forderungsausfall und bannt damit die Gefahr, wegen unbezahlter Rechnungen in finanzielle Probleme (Liquiditätsengpass) zu geraten. Weil zahlreiche Unternehmen ihren Kunden einen Lieferantenkredit einräumen, heißt diese bekannteste Form der Kreditversicherung Delkredere oder Warenkreditversicherung, im modernen Sprachstil zunehmend Forderungsausfallversicherung genannt. Insbesondere im Außenhandel von Kapitalgesellschaften ist eine Kreditversicherung oft zwingend notwendig, in der Praxis heißt solch Vertrag Hermes-Bürgschaft oder Exportkreditgarantie. Also eine weitere Art der Kreditversicherung, zu denen im Geschäftskundenbereich noch die Investitionsgüterkreditversicherung zählt.

Im Privatkundengeschäft erwarten manche Kreditgeber vom Kreditnehmer, dass eine Kreditversicherung, deren spezifizierte Bezeichnung Restschuldversicherung oder Konsumentenkreditversicherung (KKV) lautet, vorliegt. Diese soll Kreditgeber vor Kreditrisiken bei zahlreichen Kreditarten einschließlich Kreditkartenverträgen oder Electronic Cash (Bankkarte) schützen. Privatpersonen nutzen Kreditversicherungen zur finanziellen Absicherung gegen Ausfallrisiken bei Krankheit oder Arbeitslosigkeit.

Eine Restschuldversicherung als Kreditsicherheit wird von Kreditgebern vielfach akzeptiert. Kreditversicherungen gehören zu den Individualversicherungen, das heißt, Abschlüsse diesbezüglicher Versicherungsverträge sind fakultativ (freiwillig).

Girokonto Vergleich

Girokonto Vergleich – 5 Tipps rund um das Konto


 Haben Sie die Sorge, dass Sie bei der Auswahl Ihres Girokontos entscheidende Fehler machen könnten? Keine Sorge, mit unseren fünf Tipps rund um den Girokonto Vergleich kann gar nichts mehr schief gehen:

1. Mindestgeldeingang am Girokonto vermeiden

Häufig ist die Gebührenfreiheit eines Girokontos an einen bestimmten Mindestgeldeingang verbunden. Vermeiden Sie solche Bedingungen, denn sonst wird es schnell teuer, wenn Sie das Girokonto einmal nicht mehr als Gehaltskonto verwenden.

2. Guthabenverzinsung sichern

Immer mehr Girokonten bieten eine Guthabenverzinsung, was früher undenkbar gewesen wäre. Vergleichen Sie hier genau, denn nur dann erhalten Sie bestimmt auch die besten Konditionen.

3. Inklusivleistungen

Werfen Sie einen Blick in die Bedingungen der ausgewählten Bank. Welche Leistungen sind inklusive? Schauen Sie dabei besonders auf die Leistungen, die Sie im Alltag häufig in Anspruch nehmen wollen, beispielsweise die Nutzung einer EC-Karte, die Durchführung von Überweisungen oder die Abholung der Kontoauszüge am Automaten. Besonders in diesen Bereichen gibt es häufig Einschränkungen, die sich später im Alltag als unpraktisch herausstellen.

4. Sollzinsen nicht zu hoch

Wenn Sie Ihr Konto nie überziehen, sind die Sollzinsen bzw. die Zinsen für den Dispositionskredit für Sie nicht relevant. Die meisten Bankkunden möchten sich diese Möglichkeit aber immerhin vorbehalten. In diesem Fall sollten Sie darauf achten, dass die Überziehungszinsen nicht zu hoch ausfallen, denn sonst wird selbst eine kurzfristige Kontoüberziehung schnell zur Kostenfalle.

5. Verfügbare Kreditkarte

Viele Girokonto-Anbieter begeistern mit einer gratis Kreditkarte. Nutzen Sie diese aber nicht blind, sondern informieren Sie sich zunächst über die Gebührenstruktur. Sonst kann es Ihnen passieren, dass Sie plötzlich teure Gebühren schon alleine für normale Bezahlvorgänge bezahlen.

Finanzierung

Finanzierung ist eine breitgefächerte Kategorie der Finanzwirtschaft

Eine Finanzierung bezeichnet die Gesamtheit aller Maßnahmen zur Beschaffung von Geldkapital, was Rückzahlung der finanziellen Mittel sowie Informationsbeziehungen, Konditionen, Kontroll-, Sicherungsmechanismen zwischen Kapitalgeber und Wirtschaftseinheit (Unternehmen, private sowie öffentliche Haushalte) einschließt. Idealerweise beruht Finanzierung auf einem solide erarbeiteten Finanzplan, um Liquidität, Rentabilität, Gewinn zu sichern, Kapitalkosten zu minimieren und letztendlich finanzielle Krisen bis hin zur Zahlungsunfähigkeit, Verschuldung oder Insolvenz zu vermeiden.

Finanzierung in Privathaushalten

Abgesehen von privaten Geldgebern wird Finanzierung hier fast ausschließlich über Kredite beziehungsweise Darlehen realisiert. Es gibt sie als Ratenkredit, Sofortkredit, Barkredit, Warenfinanzierung, Autofinanzierung, Baufinanzierung und mehr. Letztgenanntes spielt natürlich auch in Unternehmen eine Rolle. Genauso wie Sonderformen der Finanzierung, zum Beispiel Leasing. Auch der Dispositionskredit im Privatkunden- sowie Kontokorrentkredit im Geschäftsbereich sind eine Art der Finanzierung, in diesem Fall um kurzfristige Liquiditätsengpässe zu überbrücken. Kreditgeber sind überwiegend Geldinstitute, Finanzierungsgesellschaften, Direktbanken, Handelshäuser. Werben Autohäuser, Handelsunternehmen oder Baumärkte mit der Null-Prozent-Finanzierung bedeutet es, dass keine Zinsen fällig werden, also nur der Anschaffungspreis zurückgezahlt wird. Weil derartige Werbekampagnen insbesondere bei der Autofinanzierung Rabatte oder Nachlässe ausschließen, empfiehlt sich ein Finanzierungsvergleich.

Finanzierung in Unternehmen

Es werden Innen-, Außenfinanzierung, kurz-, mittel-, langfristige Kapitalbeschaffung, einmalige, gelegentliche, laufende Finanzierung unterschieden. Die Innenfinanzierung schließt Selbstfinanzierung, Stille Reserve, Finanzierung aus Rückstellungen und Abschreibungen, Gewinnthesaurierung (keine Gewinnausschüttung, Dividende, betrifft Aktiengesellschaften) ein. Zur Außenfinanzierung gehören Eigen-, Fremd-, Beteiligungsfinanzierung, aber auch Factoring und das bereits genannte Leasing. In Unternehmen spielen Finanzplanung (Kapitalbedarfsplanung, Liquiditätsplanung) und grundlegende Finanzierungsregeln eine wichtige Rolle.

Die Finanzierung öffentlicher Haushalte zielt nicht auf Gewinn, sondern allein auf Ausgabendeckung ab. Spezielle Formen der Finanzierung sind solche zur Unternehmensgründung, Projektfinanzierung, Unternehmenssanierung, etc.

Finanzkredit

Finanzkredit ist eine Kreditform im Exportgeschäft

Der Finanzkredit, überwiegend Bestellerkredit genannt, ist ein Kredit, den nicht der Lieferant einem Besteller gewährt, sondern an dessen Stelle ein dafür geeignetes Kreditinstitut tritt. Es ist also kein Lieferantenkredit im üblichen Sinne mehr, weil eine Bank oder ein Konsortium die Kreditgewährung für die Begleichung der Rechnungen aus Lieferungen und Leistungen übernimmt. Beim Finanzkredit handelt es sich vorrangig um eine Kreditform, die im Exportgeschäft zur Anwendung kommt. Es ist ein gebundener Finanzkredit, weil die Kreditvergabe liefergebunden ist, das heißt, dass ein gültiger Liefervertrag zwischen Exporteur und Importeur zwingend vorliegen muss.

Kreditgeber beim Bestellerkredit sind Spezialbanken oder ein Bankenkonsortium, als Kreditnehmer treten der Importeur selbst oder dessen Hausbank auf, die naturgemäß eine ausländische Bank ist. Die Währung ist frei wählbar, Euro-Kredit oder Fremdwährungskredit sind möglich, die Höchstgrenze für einen Finanzkredit wird in Expertenkreisen für jedes Einzelgeschäft mit zehn Millionen Euro Auftragswert beziffert. Ein Exporteur hat bei dieser Kreditform mehrere Vorteile. Weil die Bezahlung der Lieferungen und Leistungen ins Exportland, mit Ausnahme fälliger Anzahlungen und Zwischenzahlungen, in aller Regel direkt an das exportierende Unternehmen erfolgt, entlastet der Bestellerkredit dessen Bilanz und Kreditlinie. Weitere Vorteile: Sehr minimiertes Kreditausfallrisiko (ausgenommen höhere Gewalt), kein Forderungsmanagement, kein Wechselkursrisiko, verbesserte Liquidität.

Anders als beim Exportfactoring, wo der Exporteur Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an ein Kreditinstitut verkauft, haben Unternehmen, die einen Finanzkredit beantragen, ungleich höhere Bedingungen / Voraussetzungen zu erfüllen. Es müssen ganz bestimmte Lieferungen und Leistungen, nämlich vorgegebene Investitionsgüter mit Ursprung in Deutschland sein, die als finanzierbares Ausfuhrgeschäft gelten und deshalb einen Bestellerkredit ermöglichen können.

Weitere Bedingungen: Exportkreditversicherung, bestätigtes Inkrafttreten des Exportvertrags, umfangreiche Bonitätsprüfungen. Konditionen wie Kredithöhe, Kreditkosten, Zinssätze, Tilgung, Zahlungsweisen, Laufzeit sind beim Finanzkredit im Rahmenkreditvertrag oder Einzelkreditvertrag enthalten.

Firmenkredit

Firmenkredit: Wirtschaftlich bedeutsames Borgen von Geld gegen Zinszahlung

Kredit in seiner ursprünglichsten Form ist die auf Vertrauen beruhende Bereitschaft, Verbindlichkeiten fristgemäß und entsprechend getroffener Absprachen zu begleichen. Wie jeder Kredit wird auch der Firmenkredit als Überlassung von Kaufkraft, überwiegend in Form von Geld, gegen Zahlung von Zinsen definiert. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich um geborgtes Geld, dass in zeitlicher Begrenzung sowie zu vereinbarten Bedingungen (Konditionen) von Kreditgebern zur Verfügung gestellt wird. Firmenkredite erhalten, Bonität vorausgesetzt, Existenzgründer, Gewerbetreibende aller Rechtsformen, Selbstständige beziehungsweise Freiberufler, Institutionen, Organisationen, eingetragene Vereine.

Firmenkredite sind für Kreditnehmer wichtig, um Vermögenswerte und Ausgaben finanzieren zu können, darüber hinaus haben sie enorme volkswirtschaftliche Bedeutung. Denn durch von Banken gewährte Firmenkredite erhöht sich die in Umlauf gebrachte Geldmenge (Geldschöpfung), also Kaufkraft. Wohingegen Tilgung, im volkswirtschaftlichen Ganzen betrachtet, Geldmenge und damit Liquidität schrumpfen lässt.

Verwendungszwecke von Firmenkrediten sind ebenso mannigfaltig wie die Kredittypen. So kann der Zweck des Firmenkredits die Finanzierung von Anlagevermögen, einer Immobilie, die Autofinanzierung, Baufinanzierung, Produktionsfinanzierung oder auch ein Wertpapierkredit sein. Selbst eine Kreditkarte für Geschäftsleute ist ein kurzfristig eingeräumter Firmenkredit und auch die Kreditlinie auf laufendem Konto gehört dazu. Im Geschäftsbereich der Banken ist letzteres der Kontokorrentkredit, für private Personen der vom Geldinstitut eingeräumte Dispositionskredit. Für beide gilt, dass es keine feste Laufzeit gibt und Sollzinsen nach variablem Zinssatz berechnet werden.

Einen Firmenkredit erhalten Kreditnehmer nicht ausschließlich von Banken, im allgemeinen Kreditverkehr können es auch (internationale) Finanzierungsgesellschaften, sonstige Investoren, Handelshäuser sein. Wird Kunden eines Unternehmens ein Firmenkredit in Form des Lieferantenkredits eingeräumt, tritt dieser nicht mehr als Schuldner sondern als Gläubiger auf. Warenfinanzierungskredit, Investitionskredit, Roll-over-Kredit, Saisonkredit, Schuldscheindarlehen, Rembourskredit oder Akzeptkredit (beides den Außenhandel betreffend) sind einige Typen unterschiedlicher Firmenkredite.

Geldkredit

Geldkredit in Abgrenzung zum Waren- oder Lieferantenkredit

Innerhalb des Finanzwesens wird Kredit allgemein als Gebrauchsüberlassung von Geld oder vertretbaren Sachen (Sachgut) über eine bestimmte Zeitdauer (Laufzeit) und größtenteils gegen Zahlung von Zinsen definiert. Beim Geldkredit geht es ausschließlich um die Überlassung von Geld, also inländischen (Euro-Kredit) oder ausländischen (Fremdwährungskredit) Zahlungsmitteln in Form von Banknoten und Münzen. Der Verwendungszweck bleibt im Großen und Ganzen dem Kreditnehmer überlassen. Regelausnahmen bilden Bankkredite, die immer zugleich Geldkredite sind, mit denen Existenzgründungen, Bauvorhaben, Kauf einer Immobilie oder anderer Vermögenswerte finanziert werden. Unternehmen erhalten von Banken zudem Geldkredite als Investitionskredit, Betriebsmittelkredit oder Barkredit für Warenfinanzierung. Im internationalen Bankwesen kommen auch Roll-over-Kredite, die bekanntlich Firmenkredite sind, infrage. Ein Lieferantenkredit hingegen ist kein Geldkredit und auch Ratenkauf oder Finanzierungen, die Handelshäuser/Handelsketten wie Baumärkte, Möbel-, Autohäuser, auch Online-Händler zur Anschaffung von Konsumgütern gewähren, gehören nicht dazu, denn das sind Warenkredite.

Kreditgeber beim Geldkredit können jede Art von am Kapitalmarkt tätigen Geldinstitute (Universal-, Regional-, Spezial-, Großbanken, Direktbank, Genossenschaftsbank) und Nichtbanken (private, öffentliche Haushalte, Organisationen ohne Erwerbstätigkeit) sein. Ein Geldkredit, den Kreditnehmer von privaten Personen erhalten, heißt Privatkredit. Wird allein aufgrund tadelloser Bonität Kredit gewährt, spricht man vom Personalkredit. Dessen Gegenstück ist der Sachkredit (auch Realkredit), bei dem zur Kreditsicherung Grundschuld, Hypothek, Grundstück, Immobilie, Lebensversicherung, andere Mobilien sowie Bürgschaften genutzt werden.

Der Geldkredit kann zinsloses, festverzinsliches Darlehen oder eins mit variablem Zinssatz sowie mit kurzer, mittlerer, langfristiger Laufzeit sein. Effektiver Jahreszins soll Kredite vergleichbar machen. Konditionen wie Sollzinsen, Tilgung, Bearbeitungsgebühren, etwaige Zuschläge, alles natürlich auch auf Geldkredite zutreffend, enthält der Kreditvertrag, der auch beim Privatkredit stets in Schriftform vorliegen sollte. Dispo-Kredite sind Geldkredite ohne feste Laufzeit.

Hypothekarkredit

Hypothekarkredite: Ein Teil der Wertschöpfung

Einen Hypothekarkredit nehmen Grundstücks-, Haus-, Wohnungseigentümer auf, die ihren Grundbesitz als Sicherheit gegen eine Geldforderung verpfänden. Deshalb spricht man beim Hypothekarkredit auch vom Pfandrecht beziehungsweise Grundpfandrecht. Sollte der Schuldner einmal Tilgung und Zinszahlungen, die entsprechend des Kreditvertrags fällig werden, nicht mehr begleichen können, er also zahlungsunfähig wäre, hat der Gläubiger das Recht, im Zuge der Zwangsvollstreckung Grundstück, Gebäude- oder Wohnungseigentum zu veräußern. Der aus Zwangsvollstreckung erzielte Erlös dient dem Gläubiger zur Rückzahlung des Hypothekarkredits.

Dass heutzutage zumindest in Deutschland vorrangig die Grundschuld anstelle einer Hypothek angewendet wird, hat seine Ursache vor allem in der vorherrschenden Gesetzeslage. Die Kreditsicherheit bei Hypothek/Hypothekarkredit ist im Gegensatz zur Grundschuld ausnahmslos streng akzessorisch, was das Vorhandensein einer Forderung als unabdingbare Voraussetzung bedeutet.

Hypothekarkredite werden in Expertenkreisen Realkredit genannt und sind in der Regel langfristige Darlehen, bei denen die Hypothek ins Grundbuch beim Grundbuchamt, Teil der territorialen Amtsgerichte, eingetragen wird. Kreditgeber können Geschäftsbanken sein, die entsprechend des Kreditwesengesetzes sowie des Pfandbriefgesetzes Realkredite (Hypothekarkredite) gewähren dürfen. Zudem treten Genossenschaftsbanken, Sparkassen und Spezialbanken (Realkreditinstitute respektive Pfandbriefbanken, die bis zum Jahr 2005 offiziell noch Hypothekenbanken hießen) als Kreditgeber für Hypothekarkredite auf. Auch private Personen kommen infrage.

Berechtigte Geldinstitute wiederum finanzieren bewilligte Realkredite (Hypothekarkredite) über Pfandbriefe, also Schuldverschreibungen, die öffentliche Pfandbriefe, Schiffspfandbriefe, Hypothekenpfandbriefe und seit 2009 auch Flugzeugpfandbriefe sein können. Investoren, die solcherart festverzinsliches Wertpapier zum Zwecke der Kapitalanlage erwerben, sichern entsprechenden Geldinstituten die Refinanzierung, unter anderem eben der Hypothekarkredite. Somit ist dieser hier beschriebene Geldkreislauf Teil der Wertschöpfung.

Im Gegensatz zu Finanzmärkten beispielsweise in den USA, dessen Hypothekenmarkt Auslöser der Finanzkrise ab 2007 war, bestehen in Deutschland strengere Bedingungen für Kreditvergabe, insbesondere Bonität, Verwendungszweck, mithin Kreditsicherheit, die natürlich auch Realkredite (Hypothekarkredite) betreffen.