Hypothekarkredit

Hypothekarkredite: Ein Teil der Wertschöpfung

Einen Hypothekarkredit nehmen Grundstücks-, Haus-, Wohnungseigentümer auf, die ihren Grundbesitz als Sicherheit gegen eine Geldforderung verpfänden. Deshalb spricht man beim Hypothekarkredit auch vom Pfandrecht beziehungsweise Grundpfandrecht. Sollte der Schuldner einmal Tilgung und Zinszahlungen, die entsprechend des Kreditvertrags fällig werden, nicht mehr begleichen können, er also zahlungsunfähig wäre, hat der Gläubiger das Recht, im Zuge der Zwangsvollstreckung Grundstück, Gebäude- oder Wohnungseigentum zu veräußern. Der aus Zwangsvollstreckung erzielte Erlös dient dem Gläubiger zur Rückzahlung des Hypothekarkredits.

Dass heutzutage zumindest in Deutschland vorrangig die Grundschuld anstelle einer Hypothek angewendet wird, hat seine Ursache vor allem in der vorherrschenden Gesetzeslage. Die Kreditsicherheit bei Hypothek/Hypothekarkredit ist im Gegensatz zur Grundschuld ausnahmslos streng akzessorisch, was das Vorhandensein einer Forderung als unabdingbare Voraussetzung bedeutet.

Hypothekarkredite werden in Expertenkreisen Realkredit genannt und sind in der Regel langfristige Darlehen, bei denen die Hypothek ins Grundbuch beim Grundbuchamt, Teil der territorialen Amtsgerichte, eingetragen wird. Kreditgeber können Geschäftsbanken sein, die entsprechend des Kreditwesengesetzes sowie des Pfandbriefgesetzes Realkredite (Hypothekarkredite) gewähren dürfen. Zudem treten Genossenschaftsbanken, Sparkassen und Spezialbanken (Realkreditinstitute respektive Pfandbriefbanken, die bis zum Jahr 2005 offiziell noch Hypothekenbanken hießen) als Kreditgeber für Hypothekarkredite auf. Auch private Personen kommen infrage.

Berechtigte Geldinstitute wiederum finanzieren bewilligte Realkredite (Hypothekarkredite) über Pfandbriefe, also Schuldverschreibungen, die öffentliche Pfandbriefe, Schiffspfandbriefe, Hypothekenpfandbriefe und seit 2009 auch Flugzeugpfandbriefe sein können. Investoren, die solcherart festverzinsliches Wertpapier zum Zwecke der Kapitalanlage erwerben, sichern entsprechenden Geldinstituten die Refinanzierung, unter anderem eben der Hypothekarkredite. Somit ist dieser hier beschriebene Geldkreislauf Teil der Wertschöpfung.

Im Gegensatz zu Finanzmärkten beispielsweise in den USA, dessen Hypothekenmarkt Auslöser der Finanzkrise ab 2007 war, bestehen in Deutschland strengere Bedingungen für Kreditvergabe, insbesondere Bonität, Verwendungszweck, mithin Kreditsicherheit, die natürlich auch Realkredite (Hypothekarkredite) betreffen.