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Credit Spread Option

Credit Spread Option: Verkauftes Kreditrisiko

Spread ins Deutsche übersetzt, bedeutet Spannweite, Ausdehnung, Ausbreitung, auch Kursdifferenz. Credit Spread Option ist, sehr vereinfacht ausgedrückt, ein ratingbezogenes Kreditderivat, welches die Option auf das Recht einer Prämie beziehungsweise Ausgleichszahlung enthält, wenn ein vorbestimmtes Kreditereignis eintritt oder eben nicht eintritt (Chance / Risiko).

Bedingung für eine Credit Spread Option: Von den zwei in einer primären Kreditbeziehung stehenden Finanzinstrumenten muss eins zwingend einem Kreditrisiko, in diesem Fall einem Bonitätsrisiko unterliegen. Denn bei Kreditderivaten ist die grundlegende Idee, dass ein Sicherungsgeber bei Eintreten eines festgelegten Kreditereignisses dem Gläubiger (Sicherungsnehmer) eine festgelegte Barausgleichszahlung leistet. Der Sicherungsgeber erhält vom Gläubiger eine Prämie für das übernommene Risiko. Credit Spread Options werden zwischen einem sogenannten Originator (Kreditinstitut, das Verbriefungstransaktionen vornimmt) und einer Zweckgesellschaft gestaltet. Die primäre Kreditbeziehung zwischen ursprünglichen Schuldner und Gläubiger besteht im Übrigen von all dem unberührt weiter.

Der einer Credit Spread Option zugrunde liegende Basiswert (Underlying) oder eine makroökonomische Variable kann sowohl Preis- als auch Renditeunterschied sein und sich auf Zins- sowie Dividendentitel beziehen. Auszahlungsbedingungen sind bis hin zu exotischen Profilen frei gestaltbar. Neben zahlreichen Varianten bei Kreditderivaten haben in der Praxis die Produkte Credit Default Swaps und eben Credit Spread Options zum Teil vorrangige Bedeutungen.

Darlehenshypothek

Darlehenshypothek versus Grundschuld

Obwohl eine Darlehenshypothek für Grundstückseigentümer mit Risiken und weitreichenden Folgen verbunden sein kann, wird sie zur Finanzierung des Erwerbs, Baus oder notwendiger Modernisierungsmaßnahmen von Immobilien genutzt. Das geschieht in der Weise, dass eine Belastung des Grundstücks zugunsten des Gläubigers (Begünstigter der Darlehenshypothek) erfolgt. Bei Nichterfüllung der gesicherten Forderung kann der Gläubiger durch Zwangsvollstreckung der Immobilie den Erlös zur Kreditrückzahlung verwenden. Sicherungsnehmer bei Darlehenshypotheken sind überwiegend Kreditinstitute, Bausparkassen, Lebensversicherungsgesellschaften. Die Darlehenshypothek gehört im juristischen Sinne zum Grundpfandrecht, was dringliche Verwertungsrechte an Grundstücken sowie grundstücksgleichen Rechten (Wohnungseigentum, Teileigentum) meint.

Bundesdeutsche Rechtsgrundlagen für die Hypothek sind im BGB §§ 1113 ff geregelt. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Finanzkrise seit 2007 trat im August 2008 das Risikobegrenzungsgesetz in Kraft, welches auch eine Neuregelung des § 1157 BGB beinhaltet.

Eine Darlehenshypothek ist eine sogenannte akzessorische Kreditsicherheit. Es bedeutet zum einen, dass die Darlehenshypothek immer eine Kreditforderung voraussetzt. Andererseits drückt Akzessorietät aus, dass gemeinsam mit der besicherten Immobilie im Verwertungsfall auch die Forderung übertragen werden muss. Bei einer Darlehenshypothek haftet der Schuldner nicht mit seinem gesamten Privatvermögen, sondern mit dem Erlös, der sich aus einer gegebenenfalls erforderlichen Zwangsvollstreckung des Grundstücks/der Immobilie erzielen lässt.

Zu den Nachteilen der Darlehenshypothek gehören unpraktikable Durchführungsbestimmungen bei späteren Verkaufsabsichten der Immobilie sowie zusätzliche Kosten (Verwaltungsgebühren für Grundbucheintrag, Notariatskosten, etc.).

Anstelle einer Darlehenshypothek überwiegt heute die zur Kreditsicherheit verwendete Grundschuld. Nach bundesdeutschem Sachenrecht ebenfalls als dringliches Recht definiert, wonach aus einem Grundstück (oder grundstücksgleichem Recht) die Zahlung eines festgelegten Geldbetrags gefordert werden kann. Allerdings setzt die Grundschuld im Gegensatz zur Darlehenshypothek nicht den Bestand einer Kreditforderung voraus.

Debt-Equity-Swap (DES)

Debt-Equity-Swap: Sanierungsart für angeschlagene Kapitalgesellschaften

DES ist ein Begriff aus den Bereichen Finanzmarktgeschäft, Bankwesen, der Gebiete des Unternehmens- sowie Gesellschaftsrechts tangiert und für den keine einheitliche Definition existiert. Geht es um Swaps, handelt es sich immer um einen Tausch vertraglich vereinbarter Zahlungsströme. Equity-Swap heißt auf Deutsch Kapitaltausch und debt steht für Verbindlichkeit, Schuldtitel, Geldschuld.

Ein Debt-Equity-Swap kommt für Kapitalgesellschaften infrage, die mit der Konsequenz in einer Finanzkrise stecken, dass Gläubigerforderungen nicht mehr hinreichend bedient werden können. In solch unternehmerischer Krisensituation ist der DES eine mögliche Sanierungsart, die folgende Vorgehensweise hat: Das Kreditinstitut als Gläubiger verkauft die Forderung mit einem Abschlag an einen interessierten Investor. Dieser erhält im Gegenzug zur mittels Debt-Equity-Swap nunmehr erloschenen Forderung eine entsprechende Unternehmensbeteiligung. Wie im Beispiel sind beim DES Gläubiger der Forderung und Erwerber der Unternehmensbeteiligung häufig nicht personengleich.

Für eine Kapitalgesellschaft mit geringer Bonität kann sich hinter einem Debt-Equity-Swap auch die Gefahr einer „feindlichen Übernahme“ verbergen, welche jedoch gegen den Willen der Gesellschafter, zumindest in Deutschland und auf diesem Wege, nicht durchsetzbar ist.

Andererseits gelten Debt-Equity-Swaps für krisenbehaftete Unternehmen als schnelle Sanierungshilfe, weil Eigenkapital der Gesellschaft erhöht und Verbindlichkeiten verringert werden. Investoren, die beim DES einerseits kostengünstig zum Gesellschafter, andererseits jedoch überwiegend eines insolvenzgefährdeten Unternehmens werden, ziehen nach erfolgreicher Sanierung durch besseres Rating oder etwaigen Anteilsverkauf Nutzen aus dem Debt-Equity-Swap.

Auf internationaler Ebene haben sich bereits funktionierende Sekundärmärkte für diese Art der Firmensanierung etabliert. Als ein Mittel zum Versuch, die internationale Schuldenkrise zu lösen, werden beim Debt-Equity-Swap beispielsweise Entwicklungsländer-Schuldtitel drastisch abgezinst, entsprechende Investoren erwerben Inlandsbeteiligungen. Und angesichts der Tatsache, dass beim Debt-Equity-Swap (DES) ein Schuldtitel zugunsten dieser korrespondierenden Inlandsbeteiligung erlischt, sinkt die Auslandsverschuldung des Entwicklungslandes.

Einzahlungsbestätigung für Stammkapital

Für die Gründung einer Kapitalgesellschaft ist eine Stammeinlage am Firmenkonto einzubezahlen.
Die Einzahlungsbestätigung für Stammkapital ist der Nachweis der Hinterlegung des Stammkapitals.

Einzahlungsbestätigung für Stammkapital – Vorlage bei Behörden

Die Einzahlungsbestätigung für Stammkapital gilt als Beweis, dass die Stammeinlage tatsächlich hinterlegt wurde. 
Zum Beispiel ist der Eintrag ins Firmenbuch oder Handelsregister mit dem Nachweis der Zahlung des Stammkapitals möglich.

Einzahlungsbestätigung für Stammkapital erhält man von der Bank, bei der man das Firmenkonto führen lässt. 

Stammkapital bei der Mini-GmbH

Die Mini-GmbH wird mit einem Stammkapital von einem Euro gegründet. Dennoch ist der Nachweis der Hinterlegung nötig. Da jährlich 25% des Gewinns als Stammkapital hinterlegt werden muss bis insgesamt 25.000 Euro erreicht sind – müssen diese Einzahlungen ebenfalls bestätigt werden.

Wertpapierpensionsgeschäft

Wertpapierpensionsgeschäfte sind Finanzierungsinstrumente zwischen Geschäftsbanken und der Zentralbank.
Beim Wertpapierpensionsgeschäft gibt es 2 Teilnehmer – den Kreditnehmer ( oder auch Pensionsnehmer ) und den Kreditgeber ( Pensionsgeber ).
Der Kreditnehmer verkauft Wertpapiere an den Kreditgeber und gibt gleichzeitig die Garantie, diese wieder zurückzukaufen.

Beispiel für ein Wertpapierpensionsgeschäft

Eine Bank verkauft Anleihen an die Zentralbank und erhält dafür einen bestimmten Betrag.
Gleichzeitig wird vereinbart, dass die Bank diese Anleihen wieder nach einer bestimmten Zeit rückkauft und zwar zum ursprünglichen Betrag plus einem Zinssatz.

Kurzfristige Finanzierung durch Wertpapierpensionsgeschäft

Bei genauer Betrachtung, wird ein Kredit vergeben, der durch Wertpapiere besichert ist.

2 Arten von Wertpapierpensionsgeschäften

Echte Wertpapierpensionsgeschäfte – Hier besteht eine Rückkaufpflicht
Unechte Wertpapierpensionsgeschäft – Hier besteht die Rückkaufoption, also die Möglichkeit aber kein Zwang.

Wertpapierpensionsgeschäft – Weltweit ein Standardgeschäft von Zentralbanken 

Wertpapierpensionsgeschäfte werden von der EZB, aber auch von den Zentralbanken der EU Mitgliedsländer durchgeführt. Auch andere Zentralbanken, wie Bank of China, Japan und USA führen diese Art der kurzfristigen Finanzierung durch.

Echtes Pensionsgeschäft

Echtes Pensionsgeschäft kommt aus dem Wertpapierpensionsgeschäft und sagt aus, dass der Verkäufer der Wertpapier diese auch wieder zurückkaufen muss.
Es besteht eine Rückkaufverpflichtung.
Die Details des Rückkauf – also Zeitpunkt und Zinssatz – werden in der Rückkaufvereinbarung festgeschrieben.

Im Gegensatz dazu steht das unechte Pensionsgeschäft, dass keine Verpflichtung vorsieht.

Unechtes Pensionsgeschäft

Unechtes Pensionsgeschäft kommt aus dem Wertpapierpensionsgeschäft und sagt aus, dass der Verkäufer der Wertpapiere wieder zurückkaufen darf, aber nicht muss. 
Es besteht also eine Rückkaufoption.

Der Zeitpunkt und Zinssatz des Rückkaufes werden in der Rückkaufvereinbarung festgeschrieben.

Im Gegensatz dazu steht das echte Pensionsgeschäft, dass eine klare Verpflichtung vorsieht. 

ESZB – Europäischen System der Zentralbanken

ESZB steht für Europäischen System der Zentralbanken und besteht aus der EZB und den nationalen Zentralbanken der EU-Mitgliedsstaaten.

Ziele und Aufgaben des Europäischen System der Zentralbanken

Eines der wichtigsten Ziele sieht das Europäischen System der Zentralbanken in der Preisstabilität und Kontrolle der Inflation.

Die Aufgaben des ESZB sind:
– Gemeinsame Währungspolitik der EU-Länder
– Sicherung des Wechselkurses des Euro
– Aufbau von Währungsreserven 
– Abwicklung von Devisenhandel und Devisengeschäfte im Sinne der Stabilität des Euro
–  Management der Zahlungsmittel ( also Geld ) in der Eurozone
– Geldmarktpolitik und Leitzinspolitik durch die EZB
– Finanzierung von europäischen Banken ( zum Beispiel Wertpapierpensionsgeschäft ) 

Compliance Procedures

Compliance Procedures sind Maßnahmen, dass Mitarbeiter von Finanzunternehmen sich genau an Prozesse und Vorschriften halten.

Welche Banken benötigen Compliance Procedures?

Compliance Procedures sind sinnvoll in:
– Investmentbanken
– Wertpapierabteilungen von Universalbanken
– Börse
– Kursmakler

Wer bestimmt und kontrolliert die Compliance Procedures?

Der Gesetzgeber gibt die gesetzlichen Rahmenbedingungen hinsichtlich dem Verhaltenskodex von Mitarbeitern der Finanzbranche vor. 
Die Kontrolle übernimmt die Wertpapieraufsicht

Zusätzlich haben die betroffenen Banken und Finanzinstitute eigene Regeln aufgestellt, die entweder intern oder von unabhängigen Prüfern kontrolliert werden. 

Forfaitierung

Forfaitierung kommt aus dem französischen „à forfait“ und bezeichnet den Ankauf von Forderungen die erst zu einem späteren Zeitpunkt fällig werden.
Diese Finanzerungsmaßnahme wird im Außenhandel eingesetzt wobei die Forderungen ohne Rückgriff auf den Exporteuer gekauft wird.
Die Forfaitierung ist auch eine Methode um die Außenhandelsgeschäfte abzusichern.

Vorteile der Forfaitierung

  • Bilanzentlastung
  • Feste Kalkulationsbasis
  • Kostenreduzierung
  • Liquiditätserhöhung
  • Risikoabsicherung

Die Forfaitierung ist nicht zu verwechseln mit Factoring.
Der Hauptunterschied zwischen Factoring und Forfaitierung liegt darin, dass das Factoring einen Rahmenvertrag voraussetzt.
Die Forfaitierung im Gegenzug Einzelgeschäfte mit kurz- bis mittelfristigem Zahlungsziel abdeckt.