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Lead Manager

Lead Manager führen ein Konsortium beim Konsortialgeschäft

Innerhalb eines Konsortiums, zumeist ein Bankenkonsortium, ist der Lead Manager das führende Kreditinstitut, die federführende Bank. Das heißt, ein Lead Manager zeichnet innerhalb des Bankenkonsortiums in erster Linie verantwortlich für die Verhandlungen beim sowie Organisation und Durchführung des geplanten Konsortialgeschäfts. Die Stellung einzelner Teilnehmer am Konsortium bestimmt maßgeblich der prozentuale Anteil (Quote) am Gesamtvolumen des Konsortialgeschäfts. Lead Manager wörtlich ins Deutsche übersetzt heißt Konsortialführer, können eine oder auch mehrere Banken, Kreditinstitute sein.

Konsortium (abgeleitet vom Lateinischen consors für Teilnehmer, Gefährten) wird in relevanter Fachliteratur als zweckgebundener Zusammenschluss von mehreren Unternehmen definiert. Beim Bankenkonsortium sind es, wie der Name besagt, Banken oder Kreditinstitute. Lead Manager beziehungsweise Konsortialführer übernehmen die Befugnis zur Geschäftsführung. Dazu gehören im Großen und Ganzen das Zustandekommen des Konsortialvertrags sowie die Abwicklung des Konsortialgeschäfts. Bankenkonsortien, dessen Struktur immer einen Lead Manager / Konsortialführer aufweist, sind hauptsächlich im Bereich Wertpapieremission, Aktienausgabe und Konsortialkredite tätig. In Deutschland bildet das Bankenkonsortium für die Zeit des Konsortialgeschäfts eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR). Bestimmungen zur Haftung muss zwingend der Konsortialvertrag enthalten. Die Vertretungsmacht solcherart GbR liegt in der Hand des Lead Managers / Konsortialführers.

Netting

Netting: Allgemein für Saldierung verwendeter Begriff

Saldiert, also den Saldo / die Differenz auf einem Konto zwischen Soll und Haben bilden, wird nicht allein in der Buchführung. Es gibt mannigfaltige Bereiche beziehungsweise Geschäftsvorfälle, in denen Verrechnungen vorgenommen und mithin ein Saldo gebildet werden. Netting steht in einigen Wirtschaftslexika oder auf Webseiten im Internet als allgemein verwendeter Begriff für die Verrechnung der Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen mindestens zwei Vertragspartnern. In diesem Zusammenhang werden unterschiedliche Arten von Netting definiert. Zum Beispiel Interest Netting, welches fürs Verrechnen von Zinszahlungen steht, oder das Close-out Netting, welches den Umgang mit laufenden Termingeschäften eine „juristische Sekunde“ vor einer drohenden Insolvenz bei einem von mindestens zwei Vertragspartnern behandelt.

Andere Wirtschaftslexika bezeichnen Netting eindeutig nur als den Vorgang der Aufrechnung / Saldierung bei Devisentermingeschäften innerhalb von bi-, multilateraler Unternehmen oder Konzernen und zwar an einem dafür vorbestimmten Stichtag sowie zu einem im Vorhinein verabredeten Devisenkurs. Wörterbücher übersetzen netting mit Ausgleichsprozess, Aufrechnung von Positionen, „netting out“ mit Saldierung.

Die Begriffe Clearing oder Matching werden wie eben Netting auch für den Vorgang der Aufrechnung / Verrechnung von Forderungen und Verbindlichkeiten im gegenläufigen Zahlungsverkehr zwischen Geschäftspartnern, respektive in einem Konzern verwendet. Innerhalb des Clearings heißt die optional mögliche Saldierung gegenläufiger Geschäfte netting.

Revolving Credit

Revolving Credit steht für sich durch Tilgung nachladender Kredit

Die Bedeutung des Begriffs Revolving Credit ist gering, weshalb sich dafür kaum eine exakte Definition finden lässt. In zahlreichen Wirtschaftslexika taucht diese Bezeichnung gar nicht auf. Populäre Fachliteratur oder anerkannte Wissensportale erklären die Redewendung Revolving Credit mit einem Konto bei Banken und Kreditinstituten, das dem Kreditnehmer die immer wiederkehrende Inanspruchnahme von Krediten ermöglicht. Maximalhöhe des Kreditlimits, festvereinbarte Rückzahlungsraten und infrage kommende Sondertilgung sind Merkmale eines Revolving Credits. Darüber, ob dieser vorzugsweise revolvierende Kredit genannte ausschließlich im Soll, das heißt im Minus, durch entsprechende Kreditnehmer zu führen sei, gibt es innerhalb besagter Literatur keine einheitliche Auffassung. Diese Annahme darf jedoch bezweifelt werden, denn auch Kreditlinie oder Dispositionskredit/Kontokorrent werden gelegentlich als Revolving Credit, hier allerdings mit dem Zusatz Facility (für Einrichtung, Möglichkeit, Gelegenheit) bezeichnet.

In einem Punkt herrscht allgemeine Einigkeit: Das Kreditkartenkonto ist die gängigste Form für einen Revolving Credit. Hierbei gibt es unter anderem Angebote, die kein Kontoguthaben vorsehen, sondern dass sämtliche Kreditkartenzahlungen innerhalb eines festgelegten Zeitraums dann per Ultimo vom Referenzkonto auszugleichen, also eine Form der Kontoführung im Soll, sind.

Revolving Credit im Geschäftskundenbereich heißt fachmännisch revolvierendes Akkreditiv beziehungsweise Dokumentenakkreditiv. Revolvierend steht stets für sich erneuernd, nachladend. Revolving Credit als Akkreditiv betrifft Außenhandelsfinanzierungen, es gibt zahlreiche Varianten.

Prime Rate

Prime Rate bei kurzfristigen Krediten an Großkunden mit höchster Bonität

Einen als Prime Rate bezeichneten Zinssatz erhalten Großkunden, die höchste Bonität, also ein erstklassiges Rating aufzuweisen haben, bei kurzfristigen Krediten von US-amerikanischen Geschäftsbanken. Weil bei der Kreditvergabe für Kreditnehmer Zinsen an die Bank fällig werden, ist die Prime Rate aus Sicht der Unternehmen ein Sollzinssatz. Kurzfristige Kredite bewegen sich in Zeiträumen von durchschnittlich neunzig Tagen, Zinsänderungen sind in diesem Fall eher nicht zu erwarten.

Kredite mit einer Prime Rate erhalten sehr wichtige Kunden der Industrie überwiegend von bedeutenden amerikanischen Banken. Aus dieser Verfahrensweise ergibt sich, dass die Prime Rate zugleich auch als eine Art Leitzins angesehen wird, nach dem sich üblicherweise gewährte Zinssätze ausrichten. Darüber hinaus wirkt ein Prime Rate genannter Zins als Indikator (Vorbote, Anzeichen, Merkmal) auf zukünftiges Zinsniveau.

Prime heißt aus dem Englischen übersetzt: Erstklassig, bester/bestes, am wichtigsten. Der Begriff Rate bedarf keiner Übersetzung; im Finanzwesen, Kreditgeschäft, bei Finanzierungen, etc. ist damit die eine Geldzahlung innerhalb einer regelmäßigen Ratenzahlung gemeint.

Wie viele andere englischsprachige Fachbegriffe hat sich der umgangssprachliche Ausdruck Prime Rate für einen Zinssatz bei kurzfristigen Krediten, die allein beste Kunden mit höchstem Rating von Banken gewährt bekommen, auch in Deutschland etabliert. Zu wichtigsten Zinssätzen in den USA gehören Diskontsatz und Federal Funds Rate (Fed Rate), die, wie oben erwähnt, von der Prime Rate nicht unbeeinflusst sind, zudem Marktzinssätze wie beispielsweise Libor oder Euribor.

Roll-over-Eurokredite

Roll-over-Eurokredit gibt es in drei Varianten

Eine Definition für Roll-over-Eurokredit gibt es deshalb nicht, weil exakt diese Bezeichnung in der Praxis der Banken, Finanzdienstleister genauso wenig vorkommt wie in einschlägiger Fachliteratur. Roll-over-Eurokredit ist eine Redewendung, in der zwei das Kreditgeschäft betreffende Produkte zusammengefasst werden. Erschwerend kommt hinzu, dass der Ausdruck Eurokredit irreführend ist. Einesteils ist jeder Kredit in der Währung Euro ein Eurokredit. Überdies verweist die Bezeichnung auf den Euromarkt; Finanzexperten verstehen darunter alle Handelsplätze außerhalb der USA (hat historische Gründe).

Zurück zur Redewendung Roll-over-Eurokredit: Der Ausdruck Roll-over besagt, dass es kein Kredit mit festem Zinssatz über die gesamte Laufzeit, jedoch einer mit Zinsbindungsfrist über einen bestimmten Zeitraum ist. Das heißt, beim Roll-over-Eurokredit werden fällige Zinsen nach Ablauf einer Periode mit Zinsbindungsfrist an übliche Marktzinssätze für die nächste Periode angepasst. Kreditgeber, Großbanken oder ein Bankenkonsortium orientieren Neufestsetzungen des Zinssatzes bei Roll-over-Eurokrediten größtenteils an den Marktzinssätzen EURIBOR oder LIBOR.

Eurokredite mit roll-over können Kreditnehmer in drei Vertragsvarianten bekommen. Eine Variante sieht einen festgelegten Kreditbetrag vor, der in einer Summe zum vereinbarten Zeitpunkt ausbezahlt wird. Die zweite Variante ähnelt einer Kreditlinie, denn Roll-over-Eurokredite dieserart haben ein Kreditlimit mit variabel wählbarer Inanspruchnahme; eine vollständige Tilgung beendet nicht das Vertragsverhältnis. Im dritten Fall wird ein Roll-over-Eurokredit bereits vor Auftreten des akuten Finanzierungsbedarfs vereinbart.

Rahmenkredit

Die Definition von Rahmenkredit entspricht der für Kreditrahmen

Banken gewähren Privatpersonen, Geschäftsleuten und Unternehmen einen Kreditrahmen beziehungsweise Rahmenkredit bis auf weiteres, also auf eine zum Zeitpunkt des Zustandekommens eines entsprechenden Kreditvertrags noch unbestimmte Zeit. Obwohl der sogenannte Rahmenkredit mit einem Dispositionskredit für Privatpersonen zum Teil vergleichbar ist, gibt es zumindest zwei entscheidende Unterschiede: Zum einen bekommen Kreditnehmer, die bei einer Bank den Rahmenkredit beantragen, diesen unabhängig von ihrem Girokonto. Zweitens wird die Bank in der Regel eine Mindestrate für die Tilgung von vornherein festlegen. Gemeinsamkeiten bei Dispo und Rahmenkredit sind der vom Kreditnehmer frei wählbare Verwendungszweck, relativ unbestimmte Laufzeiten, die Entscheidungsfreiheit bei der Inanspruchnahme des Kredits und der Rückzahlung, diese komplett oder in Teilbeträgen (Tilgung mit Mindestrate) vorzunehmen. Ein Rahmenkredit ist stets ein Kredit mit variabler Verzinsung, das heißt, Kreditzinsen passen sich dem üblichen Marktzins an. Demzufolge zahlen Kreditnehmer erfahrungsgemäß niedrigere Sollzinsen für einen Rahmenkredit als beim Dispo. Andererseits muss vermerkt werden, dass Banken diese größtenteils Abrufdarlehen genannten Rahmenkredite eher seltener an Privatpersonen vergeben.

Im Sprachstil der Banken entspricht ein sogenannter Rahmenkredit, für den es im Übrigen keine Fachdefinition gibt, der professionelleren Bezeichnung Kreditlinie, dessen Synonym wiederum auch Kreditrahmen ist. Eine Kreditlinie wird Privatpersonen in einer Höhe von durchschnittlich bis zu 25.000 Euro mit fest vereinbarten Rückzahlungsraten zur Verfügung gestellt. Im Geschäftskundenbereich der Banken hingegen gelten andere Konditionen für eine umgangssprachlich zuweilen Rahmenkredit genannte Kreditlinie.

Sparbuch

Das Sparbuch gehört zu den Formen der Spareinlagen

Historisch betrachtet war das Sparbuch eine von den Sparkassen geschaffene Möglichkeit der finanziellen Vorsorge. Ein Sparbuch hatte den Zweck, Widrigkeiten des Lebens zumindest eine gewisse materielle Absicherung durch längerfristige, sichere und zudem verzinsliche Rücklage entgegenzustellen. Im Zeitenverlauf passte sich das Sparbuch gesellschaftlichen Entwicklungen an. Dennoch gibt es ein paar Grundsätze, die fast unverändert scheinen. So gilt bis heute, dass ein Sparbuch auf den Namen des Inhabers ausgestellt wird und Guthaben der langfristigen Geldanlage dient. Einlagen auf einem Sparbuch können also nicht für den Zahlungsverkehr genutzt werden. Auch daran, dass Banken Konditionen für Spareinlagen auf einem Sparbuch mit Einschränkungen, die auf jeweils geltendem Recht beruhen, dennoch vergleichsweise frei gestalten können, änderte sich nicht allzu viel.

Das Sparbuch im historischen, herkömmlichen Sinne hat heutzutage jedoch fast ausgedient, sodass es nicht verwundert, dass dafür keine allgemeingültige Definition existiert. Legen Bankkunden nichtverbrauchte Teile ihres Einkommens auf sogenannten Sparkonten bei Kreditinstituten an, spricht man heute allgemein von Spareinlagen, zu denen unter anderen das Sparbuch gehört. Weitere sind beispielsweise Tagesgeld, Festgeld, Sparbrief, Banksparplan; überwiegend mit höheren Zinsen als für Guthaben auf einem Sparbuch. Prämiensparen zählt mit zu den Arten der Spareinlagen, es ist dem Typ nach jedoch ein Sparbuch, bei dem ein feststehender monatlicher Sparbetrag vertraglich vereinbart wird. Kündigungsfristen, größtenteils dreimonatige, variabler Zinssatz ausgerichtet am allgemeinen Zinsniveau, Verfügungen ohne Kündigung bis zweitausend Euro pro Monat sind die wichtigsten Eckpunkte beim Sparbuch.

Kreditangebot

Kreditangebote vor Vertragsabschluss möglichst umfassend prüfen

Wird der Begriff Kreditangebot im Sinne der Betriebswirtschaftslehre betrachtet, stellt es den ersten Schritt vor einem zwingend notwendigen Kreditantrag sowie im weiteren Verlauf des Kreditvertrags dar. Aus Sicht der Unternehmen wird ein Kreditangebot im Großen und Ganzen dem Bereich Beschaffung zugeordnet.

Weil Finanzinstitute, Banken und Sparkassen Dienstleistungsunternehmen sind, geht es bei diesen selbstverständlich nicht um die Beschaffung von Rohstoffen, Materialien, Gütern, sondern um potenzielle Kunden. Geschäftsleute, Unternehmer, Gewerbebetreibende, Freiberufler, etc. nutzen Kreditangebote ebenso wie Privatpersonen dafür, sich gegebenenfalls Finanzmittel zu beschaffen. Insbesondere Direktbanken bewerben ihre Kreditangebote in öffentlichen Medien.

Spezialbanken, wie zum Beispiel die Postbank, ein privates Bankhaus, hingegen bevorzugen die individuelle Beratung, wenn zukünftige Kreditnehmer ein Kreditangebot wünschen. Speziell die gegenüber den Universalbanken in geringerer Anzahl vorhandenen, traditionsreichen privaten Bankhäuser haben eine wohlhabende Klientel, sodass deren Kundenbetreuung Vermögensberatung respektive Vermögensverwaltung umfasst, was freilich ein bedarfsweise erstelltes Kreditangebot mit einschließt. Vertriebskanäle der Universalbanken im Massenkundengeschäft sind Telefon, Internet, wenn vorhanden das Filialnetz (nicht bei Direktbanken) sowie der heutzutage nicht mehr weit verbreitete Außendienst. Darüber hinaus nutzen Universalbanken sonstige Finanzdienstleister, bei denen neben Anlageberatung auch Kreditangebote zum Aufgabengebiet gehören können.

Kreditvermittlung und Kreditangebot sind keine identischen Begriffe. Hauptunterschied: Kreditvermittlung verursacht Kosten (Vermittlungsprovision) und unterliegt bereits rechtlichen Regulierungen, ein Kreditangebot ist gebührenfrei sowie rechtlich in keinster Weise bindend. Während Kapitalgeber zukünftige Kreditnehmer hinsichtlich Kreditfähigkeit, Kreditwürdigkeit, Kreditsicherheiten prüfen, sollten Verbraucher beim Kreditangebot folgende Zahlungsbedingungen vergleichen: Zinssatz, Tilgungsraten, sonstige Kreditkosten (Gebühren, Provisionen). Dem Kreditangebot folgen Kreditantrag, Kreditzusage (-absage), Kreditvertrag.

Termingeld

Für Termingeld gibt es keine eindeutige Definition

Manche Wirtschaftslexika definieren Termingeld als Festgeld, welches eine kurzfristige Geldanlage, größtenteils ohne Kündigungsfrist für private Bankkunden darstelle. Im gewerblichen Handel zwischen Unternehmen und Banken sei Termingeld gleichbedeutend mit dem Begriff Kündigungsgeld oder auch Certificate of Deposit (CD, Einlagenzertifikat für kurzfristigen Kapitalbedarf). Andere Literatur bezeichnet kurz- bis mittelfristige Geldanlagen mit Laufzeit und/oder Kündigungsfrist von mindestens einem Monat als Termingeld beziehungsweise Termineinlage. Wissensportale aus den Bereichen Betriebswirtschaftslehre (BWL), Finanzmärkte oder auch Kreditwesen haben eine weitere abweichende Erklärung für den Begriff Termingeld. Demnach handelt es sich um Zentralbankgeld, welches Banken über kurzfristige Zeiträume untereinander verleihen. Tatsächlich gibt es einen regen Handel mit Termingeldern, wo außer Kreditinstitute auch institutionelle Anleger, Versicherungen, Fondsgesellschaften, große Unternehmen und Konzerne als Marktteilnehmer auftreten und wo Geldanlagen mit Laufzeiten von einem bis 360 Tage gehandelt werden.

Termingeld im Sinne von Festgeld charakterisiert sich als zeitlich befristete Geldanlage, die überwiegend mit folgenden Merkmalen ausgestattet ist: Vertraglich bestimmte Laufzeit, Festzinssatz über diesen vom Anleger selbstgewählten Zeitraum, Auszahlung der Geldanlage zur Fälligkeit (oder Verlängerung), Anleger können während der Laufzeit nicht über das Termingeld verfügen. Zudem wird für diese Form der Geldanlage ein Referenzkonto benötigt. Termingeld, mithin Festgeld, bieten fast alle Banken an, überwiegend wird eine Mindesteinlage erwartet, der Festzinssatz staffelt sich manchmal nach Höhe der Einlage, immer nach der gewählten Laufzeit. Spareinlagen und Tagesgeldkonten zählen nicht zum Termingeld.

Kredite an private Haushalte

Kredite an private Haushalte entsprechen denen an Privatpersonen

Private Haushalte, im wirtschaftlichen Sinne betrachtet, werden als eine von Gesellschaftssystem, Staats- oder Regierungsformen unabhängige Wirtschaftseinheit definiert. Kredite an private Haushalte sind aufgrund dessen, das besagte Wirtschaftseinheit aus mindestens einer Person bestehen muss, gleichbedeutend mit dem Ausdruck Kredit für private Kunden. Denn Banken, aber auch einige sonstige Kapitalgeber, die Eigen- und Kundengeschäft grundsätzlich trennen müssen, unterscheiden zudem nach Geschäfts- und Privatkundenbereich. Kredite an private Haushalte gehören demzufolge eindeutig zum letztgenannten Geschäftsfeld von Universal-, Spezial-, Direktbanken, (Bau-)Sparkassen, sonstigen Finanzinstituten oder Kapitalgeber.

Kredite an private Haushalte können im Massenkundengeschäft als Raten-, Konsumenten-, Waren-, Kleinkredit, und hier als standardisiertes Finanzprodukt, vorkommen. Diese zeichnen sich überwiegend durch kurze Laufzeit, größtenteils Zinsbindungsfrist sowie keine zusätzlichen Kreditkosten aus. Solcherart Kredite an private Haushalte werden von entsprechenden Anbietern vielfach ohne nennenswerte Kreditsicherheiten bewilligt. Nehmen hingegen zukünftige Häuslebauer Kredite an private Haushalte in Anspruch, ist der Zweck der Finanzierung viel komplexer und es bedarf deshalb einer umfangreicheren Vorbereitung, auch die Kreditverträge sind mit den sonst üblichen Standardverträgen nicht zu vergleichen. Diese Kredite an private Haushalte werden nur bei ausreichender Kreditsicherheit und Bonität, also der Kreditwürdigkeit des Kreditnehmers, bewilligt. Die für Immobilien-, Baufinanzierung zwingend notwendigen Kreditsicherheiten müssen den Prüfungen der Kapitalgeber standhalten. Im Weiteren wird bei Krediten an private Haushalte, die eine Immobilien-, Baufinanzierung darstellen, ein gewisser Anteil Eigenkapital vorausgesetzt. Ansonsten gehört die Anschaffung mannigfaltiger Konsumgütern zum Verwendungszweck der Kredite an private Haushalte, zu denen außerdem auch ein Dispositionskredit zählt.