Securities Lending

Securities Lending / Wertpapierleihe: Ein eingebürgerter Begriff

Unter Securities Lending wird im Deutschen die sogenannte Wertpapierleihe verstanden, einem Finanzinstrument, das in juristischem Sinne dem ansonsten selten vorkommenden Sachdarlehen zugehörig ist. Das Securities Lending entspricht juristisch nicht der üblichen Leihe, weil dem Grundsatz eines Sachdarlehens nachzukommen und die vertretbare Sache in gleicher Art und Güte zurückzuerstatten ist. Securities Lending sieht eine vorübergehende Übereignung, also die Übertragung des Eigentums in diesem Fall eines Wertpapiers, von einem Wertpapierbesitzer (Verleiher) an einen Händler vor. Für die Rückgabe brauchen nicht, wie ansonsten ein Grundsatz der Leihe, die ursprünglich entliehenen Wertpapiere verfügbar sein, sondern nur solche, die in Art und Güte derselben Gattung entsprechen.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass Securities Lending / Wertpapierleihe ein Geschäft ist, bei dem der Verleiher ein Wertpapier, Aktie, Anleihe, Pfandbrief, Obligation einem Entleiher für einen begrenzten, vereinbarten Zeitraum zu dessen Nutzung überlässt. Marktteilnehmer beim Finanzmarktgeschäft Securities Lending / Wertpapierleihe sind in aller Regel große Wertpapierhändler, Großaktionäre, Banken, Fondsgesellschaften als Verleiher. Sie verfolgen mit der Securities Lending / Wertpapierleihe unterschiedliche Ziele. Zum Beispiel verbessern Kapitalanleger im Depotgeschäft durch Kostensenkung gegebenenfalls ihre Rendite oder die geliehenen Wertpapiere werden zwecks kurzfristig verschaffende Liquidität verkauft; weiterer Zweck der Securities Lending kann eine angestrebte Kapitalerhöhung sein. Als Entleiher kommen überwiegend Banken infrage, die dem Verleiher eine Gebühr bezahlen. In Deutschland sind Securities Lending / Wertpapierleihe seit 1990 zugelassen.

Roll-over-Eurokredite

Roll-over-Eurokredit gibt es in drei Varianten

Eine Definition für Roll-over-Eurokredit gibt es deshalb nicht, weil exakt diese Bezeichnung in der Praxis der Banken, Finanzdienstleister genauso wenig vorkommt wie in einschlägiger Fachliteratur. Roll-over-Eurokredit ist eine Redewendung, in der zwei das Kreditgeschäft betreffende Produkte zusammengefasst werden. Erschwerend kommt hinzu, dass der Ausdruck Eurokredit irreführend ist. Einesteils ist jeder Kredit in der Währung Euro ein Eurokredit. Überdies verweist die Bezeichnung auf den Euromarkt; Finanzexperten verstehen darunter alle Handelsplätze außerhalb der USA (hat historische Gründe).

Zurück zur Redewendung Roll-over-Eurokredit: Der Ausdruck Roll-over besagt, dass es kein Kredit mit festem Zinssatz über die gesamte Laufzeit, jedoch einer mit Zinsbindungsfrist über einen bestimmten Zeitraum ist. Das heißt, beim Roll-over-Eurokredit werden fällige Zinsen nach Ablauf einer Periode mit Zinsbindungsfrist an übliche Marktzinssätze für die nächste Periode angepasst. Kreditgeber, Großbanken oder ein Bankenkonsortium orientieren Neufestsetzungen des Zinssatzes bei Roll-over-Eurokrediten größtenteils an den Marktzinssätzen EURIBOR oder LIBOR.

Eurokredite mit roll-over können Kreditnehmer in drei Vertragsvarianten bekommen. Eine Variante sieht einen festgelegten Kreditbetrag vor, der in einer Summe zum vereinbarten Zeitpunkt ausbezahlt wird. Die zweite Variante ähnelt einer Kreditlinie, denn Roll-over-Eurokredite dieserart haben ein Kreditlimit mit variabel wählbarer Inanspruchnahme; eine vollständige Tilgung beendet nicht das Vertragsverhältnis. Im dritten Fall wird ein Roll-over-Eurokredit bereits vor Auftreten des akuten Finanzierungsbedarfs vereinbart.

Senior Debt

Senior Debt, abgeleitet von Debt, hat immer mit Schulden zutun

Begriffe wie Senior Debt, Junior Debt, auch Debt Equity Swap und anderen, die den Zusatz „Debt“ aufweisen, haben immer mit irgendeiner Art von Schulden respektive Verbindlichkeiten zu tun. Denn das Wort Debt beziehungsweise Debenture wird aus dem Englischen mit Schuld, Schulden, Geldschuld, Schuldtitel, Verbindlichkeit, Verpflichtung ins Deutsche übersetzt. Der Ausdruck Senior Debt findet im deutschsprachigen Raum kaum Verwendung und auch seine deutsche Entsprechung „vordringliches oder vorrangiges Fremdkapital“ wird von Lexika der Betriebswirtschaftslehre nicht eigens erwähnt, geschweige denn mit einer Definition unterlegt.

Senior Debt wird bedeutsam wenn es um Folgen von Überschuldung, Insolvenz, Bankrott geht. Laufende Verpflichtungen aus Hypothekendarlehen oder Krediten, seien es Bankkredite, Roll-over-Kredit, Investitionskredit, etc. werden bei eintretender Insolvenz nach Rangfolge bedient.

Eine Finanzierungsart, bei der Senior Debt für Fremdkapitalgeber eine Rolle spielt, ist die Mezzanine-Finanzierung, mithin das sogenannte Mezzanine-Kapital eines Unternehmens. Darunter wird eine Mischform der Finanzierung aus vollhaftendem Eigenkapital und Fremdkapital in Form von stillen Beteiligungen, Genussrechten, Anleihen verstanden. Fremdkapital einschließlich des Senior Debt weist im Rahmen einer Mezzanine-Finanzierung, die in vielen Gestaltungsmöglichkeiten vorkommt, Merkmale von Eigenkapital auf, was Konsequenzen für die Bilanzierung hat. Mezzanine-Finanzierungen beginnen in der Regel ab einem Volumen von durchschnittlich 0,5 Millionen Euro. Gegenstück zu Senior Debt ist der Ausdruck Junior Debt, was nachrangiges Darlehen bedeutet.

Securitization

Securitization entspricht dem deutschen Begriff Verbriefung

Securitization leitet sich vom englischen Wort Security für Sicherheit, Sicherung, Bürge beziehungsweise Bürgschaft ab. Demnach verwenden Wörterbücher, entsprechende Fachliteratur und Wissensportale „Absicherung durch Verbriefung“ beziehungsweise allein den Terminus „Verbriefung“ als Übersetzung für Securitization.

Die gängigste, mithin am leichtesten verständliche Definition für den Ausdruck Verbriefung (Securitization) lautet: Umwandlung von bestimmten Positionen aus Vermögenswerten, konkret sind Forderungen oder Eigentumsrechte im weitesten Sinne gemeint, in eigenständig existierende, handelbare Wertpapiere. Für Securitization geeignete Forderungen bedingen regelmäßigen Zahlungsstrom über bestimmte Zeiträume. Bekanntermaßen ist das bei vielerlei Arten von Krediten wegen steter Zins- und Tilgungsratenzahlungen der Fall. Mittel-, langfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Unternehmensdarlehen, Bau-, Immobilienfinanzierungen kommen ebenso infrage. Die Forderungen aus den ursprünglichen Kreditverträgen sollen die durch Securitization neuentstandenen Wertpapiere absichern. Das Kreditrisiko geht somit auf Käufer von nun „forderungsbesicherte Wertpapiere“ (Asset-Backed Security, ABS) genannten über.

Securitization benötigt einen Verkäufer, Originator genannt (Initiator, Urheber), beispielsweise Banken, die Kreditforderungen verkaufen, und einen Käufer, größtenteils eigens dafür gegründete Zweckgesellschaften, sogenannte SPVs (Special Purpose Vehicle). Securitization (Verbriefung) ist von subtiler Komplexität geprägt und viele juristische Regelungen müssen beachtet werden. Es gibt unterschiedliche Arten der Securitization, Beispiel: Credit Default Swap (CDS); in Deutschland etablierte sich das Geschäftsfeld Ende der 1990er Jahre. Auslagerung des Kreditrisikos, Schaffung frischen Kapitals und Möglichkeiten zur Refinanzierung sind Vorteile des Originators einer Securitization.

Revolving Credit

Revolving Credit steht für sich durch Tilgung nachladender Kredit

Die Bedeutung des Begriffs Revolving Credit ist gering, weshalb sich dafür kaum eine exakte Definition finden lässt. In zahlreichen Wirtschaftslexika taucht diese Bezeichnung gar nicht auf. Populäre Fachliteratur oder anerkannte Wissensportale erklären die Redewendung Revolving Credit mit einem Konto bei Banken und Kreditinstituten, das dem Kreditnehmer die immer wiederkehrende Inanspruchnahme von Krediten ermöglicht. Maximalhöhe des Kreditlimits, festvereinbarte Rückzahlungsraten und infrage kommende Sondertilgung sind Merkmale eines Revolving Credits. Darüber, ob dieser vorzugsweise revolvierende Kredit genannte ausschließlich im Soll, das heißt im Minus, durch entsprechende Kreditnehmer zu führen sei, gibt es innerhalb besagter Literatur keine einheitliche Auffassung. Diese Annahme darf jedoch bezweifelt werden, denn auch Kreditlinie oder Dispositionskredit/Kontokorrent werden gelegentlich als Revolving Credit, hier allerdings mit dem Zusatz Facility (für Einrichtung, Möglichkeit, Gelegenheit) bezeichnet.

In einem Punkt herrscht allgemeine Einigkeit: Das Kreditkartenkonto ist die gängigste Form für einen Revolving Credit. Hierbei gibt es unter anderem Angebote, die kein Kontoguthaben vorsehen, sondern dass sämtliche Kreditkartenzahlungen innerhalb eines festgelegten Zeitraums dann per Ultimo vom Referenzkonto auszugleichen, also eine Form der Kontoführung im Soll, sind.

Revolving Credit im Geschäftskundenbereich heißt fachmännisch revolvierendes Akkreditiv beziehungsweise Dokumentenakkreditiv. Revolvierend steht stets für sich erneuernd, nachladend. Revolving Credit als Akkreditiv betrifft Außenhandelsfinanzierungen, es gibt zahlreiche Varianten.

Return on Capital Employed (ROCE)

Return on Capital Employed beachten auch Banken und andere Kreditgeber

Kennzahlen der Rentabilität wie Return on Capital Employed (ROCE), in Wirtschaftslexika Synonym für Return on Investment (ROI), geben Unternehmern, Managern, Aktionären, Anteilseignern, Banken, Investoren in gewissem Maße Aufschluss über die Wirtschaftlichkeit unternehmerischer Tätigkeit. Der aus dem angloamerikanischen Raum (England/Nordamerika) stammenden Kennzahl Return on Capital Employed entspricht in etwa die hierzulande bekannte Gesamtkapitalrentabilität. Damit wird das Verhältnis zwischen erzieltem Gewinn und dem für die Unternehmung eingesetzten, investierten Kapitals in Prozent ausgedrückt. Die Formel für Rentabilität lautet: Gewinn dividiert durch investiertes Kapital, multipliziert mit 100. Daraus ableitend ergibt sich für Return on Capital Employed beziehungsweise Gesamtkapitalrentabilität: Gewinn dividiert durch Gesamtkapital, mal 100.

Allein aus den Formeln, aber auch aus der wörtlichen Übersetzung des Fachbegriffs Return on Capital Employed (ROCE), lassen sich der Kennzahl innewohnende Kritikpunkte erkennen. Aus der Formel heraus bleibt die Frage, welcher Gewinn zugrunde liegt sowie die nach der Kapitalstruktur (Eigen-/Fremdkapital, Liquidität, Verschuldungsgrad) offen. Noch deutlicher wird diese Problematik aufgrund der wörtlichen Übersetzung von Return on Capital Employed, welche jedoch gleichzeitig eine leichtverständliche Definition des Fachbegriffs hergibt. Im betriebswirtschaftlichen Sinne heißt „Return“ Ertrag, Rendite, Rentabilität und „Capital Employed“ wird in diesem Sinne mit „eingesetztes Kapital“ vom Englischen ins Deutsche übersetzt. Return on Capital Empoyed ist also die Rentabilität eingesetzten Kapitals in Prozent gemessen. Den Return on Investment (ROI) beziehungsweise Return on Capital Employed (ROCE) ziehen Banken und andere Kreditgeber als Entscheidungshilfe bei der Kreditvergabe mit heran.

Management by Systems

Management by Systems beinhaltet Modelle der Unternehmensführung

Das Konzept Management by Systems ist ein Oberbegriff für dazugehörige Führungstechniken, deren Merkmal in der gemischten Anwendung dieser besteht. Die Bezeichnung Management by Systems leitet sich von der Wissenschaft der Steuerung und Regelung von Maschinen, Lebewesen, Organisationen ab, gemeinhin als Kybernetik oder Systemtechnik bekannt. Die Abgrenzung der Führungstechnik Management by Systems zu CMS (Content-Management-System) und FIS (Führungsinformationssystem) besteht darin, dass es sich bei den zwei letztgenannten um Anwendungssoftware handelt, die Prozesse in Unternehmen zu optimieren helfen. Management by Systems befasst sich mit Führungsfunktionen und -verhalten. Daraus schlussfolgernd lässt sich feststellen, dass Management by Systems eine Führungstechnik ist, die der Leitung eines Unternehmens (Management) möglichst einfach zu handhabende Verhaltensweisen für den Führungsprozess zur Verfügung stellen will.

Die Charakteristik für Management by Systems besteht darin, dass diese Führungstechnik auf Grundlagen wissenschaftlich fundierter Erkenntnisse der Kybernetik aufbaut und deshalb mit Unternehmensführung durch Systemsteuerung definiert wird. Der Führungsebene eines Unternehmens kommt innerhalb des Regelkreises die Verhaltensweise zu, nur in Ausnahmefällen in selbststeuernde Systemelemente einzugreifen, Rückmeldungen und Kontrolle der Ergebnisse sind effizient zu organisieren. Innerhalb des Managements by Systems steht der Regelkreis für das Gesamtsystem, was hier das Unternehmen als Ganzes meint. Systemelemente sind die einzelnen Komponenten/Bestandteile/Bereiche des Unternehmens. Die Mischung bei der Anwendung von Management by Stystems bezieht sich auf Rückmeldung und Kontrolle. Daher gehören Management by Exception (Routine, Ausnahmen), Management by Delegation (Entscheidungsbefugnis, Verantwortung) und Management by Results (Zielvorgaben, Leistungskontrolle) zum Management by Systems.

Lead Manager

Lead Manager führen ein Konsortium beim Konsortialgeschäft

Innerhalb eines Konsortiums, zumeist ein Bankenkonsortium, ist der Lead Manager das führende Kreditinstitut, die federführende Bank. Das heißt, ein Lead Manager zeichnet innerhalb des Bankenkonsortiums in erster Linie verantwortlich für die Verhandlungen beim sowie Organisation und Durchführung des geplanten Konsortialgeschäfts. Die Stellung einzelner Teilnehmer am Konsortium bestimmt maßgeblich der prozentuale Anteil (Quote) am Gesamtvolumen des Konsortialgeschäfts. Lead Manager wörtlich ins Deutsche übersetzt heißt Konsortialführer, können eine oder auch mehrere Banken, Kreditinstitute sein.

Konsortium (abgeleitet vom Lateinischen consors für Teilnehmer, Gefährten) wird in relevanter Fachliteratur als zweckgebundener Zusammenschluss von mehreren Unternehmen definiert. Beim Bankenkonsortium sind es, wie der Name besagt, Banken oder Kreditinstitute. Lead Manager beziehungsweise Konsortialführer übernehmen die Befugnis zur Geschäftsführung. Dazu gehören im Großen und Ganzen das Zustandekommen des Konsortialvertrags sowie die Abwicklung des Konsortialgeschäfts. Bankenkonsortien, dessen Struktur immer einen Lead Manager / Konsortialführer aufweist, sind hauptsächlich im Bereich Wertpapieremission, Aktienausgabe und Konsortialkredite tätig. In Deutschland bildet das Bankenkonsortium für die Zeit des Konsortialgeschäfts eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR). Bestimmungen zur Haftung muss zwingend der Konsortialvertrag enthalten. Die Vertretungsmacht solcherart GbR liegt in der Hand des Lead Managers / Konsortialführers.

Kreditversicherung

Kreditversicherungen gehören zu den Individualversicherungen

Innerhalb der Versicherungsbranche gibt es spezielle Gesellschaften, bei denen Kreditversicherungen zum Geschäftsfeld gehören. Sie heißen Kreditversicherungsbank beziehungsweise Kreditversicherungsunternehmen und haben eine lange Tradition. Ein heute auch international höchstanerkanntes bundesdeutsches Unternehmen, die Euler Hermes Kreditversicherungs-AG, bot erstmals anno 1917 eine Versicherung aus diesem besonderen Spezialbereich an.

Es geht darum, dass sich Unternehmen gegen das Risiko, auf unbezahlten Rechnungen sitzenzubleiben, versichern können. Wurden bestellte Waren oder Dienstleistungen an Kunden des jeweiligen Unternehmens, Betriebes oder Dienstleisters ausgeliefert, entsteht sogleich eine offene Forderung, wie unbezahlte Rechnungen in Buchhaltung, Betriebswirtschaftslehre (BWL), Steuerrecht, etc. genannt werden. Die Kreditversicherung schützt Unternehmen auf Grundlage des entsprechenden Versicherungsvertrags vor Forderungsausfall und bannt damit die Gefahr, wegen unbezahlter Rechnungen in finanzielle Probleme (Liquiditätsengpass) zu geraten. Weil zahlreiche Unternehmen ihren Kunden einen Lieferantenkredit einräumen, heißt diese bekannteste Form der Kreditversicherung Delkredere oder Warenkreditversicherung, im modernen Sprachstil zunehmend Forderungsausfallversicherung genannt. Insbesondere im Außenhandel von Kapitalgesellschaften ist eine Kreditversicherung oft zwingend notwendig, in der Praxis heißt solch Vertrag Hermes-Bürgschaft oder Exportkreditgarantie. Also eine weitere Art der Kreditversicherung, zu denen im Geschäftskundenbereich noch die Investitionsgüterkreditversicherung zählt.

Im Privatkundengeschäft erwarten manche Kreditgeber vom Kreditnehmer, dass eine Kreditversicherung, deren spezifizierte Bezeichnung Restschuldversicherung oder Konsumentenkreditversicherung (KKV) lautet, vorliegt. Diese soll Kreditgeber vor Kreditrisiken bei zahlreichen Kreditarten einschließlich Kreditkartenverträgen oder Electronic Cash (Bankkarte) schützen. Privatpersonen nutzen Kreditversicherungen zur finanziellen Absicherung gegen Ausfallrisiken bei Krankheit oder Arbeitslosigkeit.

Eine Restschuldversicherung als Kreditsicherheit wird von Kreditgebern vielfach akzeptiert. Kreditversicherungen gehören zu den Individualversicherungen, das heißt, Abschlüsse diesbezüglicher Versicherungsverträge sind fakultativ (freiwillig).

Management Buy In (MBI)

Management Buy In (MBI): Einvernehmliche oder „feindliche Übernahme“

Die Definition des Führungsmodells Management Buy In lautet: Fremdfinanzierte Unternehmensübernahme durch ein externes Management (Unternehmensführung). Der Austausch der Leitung / Führung des Unternehmens geht dabei größtenteils mit einem Eigentümerwechsel einher. Kaufen bisherige Manager oder Teile der Belegschaft das Unternehmen, in dem sie bis dahin tätig waren, heißt es Management Buy Out. Das Modell Management Buy In (MBI) kann friedlicher, einvernehmlicher oder unkoordinierter, unfreiwilliger Natur sein. Letzteres sorgt dann für Aufsehen in der Öffentlichkeit, wenn die von Investoren oder Wettbewerbern angestrebte Unternehmensübernahme vom betroffenen Unternehmen unbemerkt beziehungsweise gegen den Willen des Unternehmens erfolgt. Management Buy In steht also in engem Zusammenhang mit der Private Equity genannten Form von Beteiligungen privater Investoren oder institutioneller Anleger wie Banken, Investmentgesellschaften, auch wenn die Konkurrenz, Wettbewerber eine sogenannte „feindliche Übernahme“ planen.

Überwiegend sieht das Konzept Management Buy In (MBI) jedoch eher die friedliche, einvernehmliche Methode zur fremdfinanzierten Übernahme von Unternehmen durch ein anderes Unternehmen, zum Teil auch unter Zuhilfenahme eines institutionellen Anlegers, vor. Gründe zur Anwendung des Management Buy In sind breitgefächert und reichen von schlecht geführten Unternehmen über etablierte Firmen im fortgeschrittenen Lebenszyklus (eventuell fehlende Produktinnovation, zukünftige Positionierung an sich verändernden Märkten) bis hin zu Fragen der Rechtsnachfolge in Familienbetrieben.

Wesentliche Grundsätze marktgängigen Führungsstils werden unter dem Sammelbegriff Corporate Governance diskutiert. Offenbart sich in diesem Zusammenhang fehlende Führungskompetenz, ist Management Buy In (MBI) eine wirksame Lösung.