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Lean Production

Lean Production definiert sich über den Konzeptinhalt

Der Ausdruck Lean Production, die Originalübersetzung entspricht dem Namen des Konzepts „Schlanke Produktion“, bezeichnet eine Art der Produktion in Industriebetrieben, mit einem gewissen Hauptaugenmerk auf Unternehmen aus der Branche Automobilbau. Und weil es sich bei Lean Production nicht um einen Begriff im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr um ein spezielles Modell/Konzept für bestimmte Bereiche im Ablauf der Produktion in Industriebetrieben handelt, existiert auch keine Definition. Lean Production beziehungsweise Schlanke Produktion lässt sich allein durch seinen Inhalt erklären.

Ziel der Lean Production, die von manchen Anwendern oder in einigen Wirtschaftslexika fälschlicherweise japanischen Formen der Organisation der Produktion zugehörig dargestellt wird, ist eine angestrebte Verdoppelung der Produktivität, die mit einer Halbierung aller Kosten einhergehen sollte. Dafür stellt das Modell Lean Production/Schlanke Produktion nachfolgendend genannte Aspekte in den Vordergrund: Flache Hierarchie (Rangordnung), weniger Verwaltung sowie Förderung der Gruppenarbeit.

Diese Kriterien des Konzepts Lean Production betreffen vor allem die innerbetriebliche Arbeitsstrukturierung und sollen Qualifizierung, Motivation, Sozialkompetenz der Mitarbeiter und das Qualitätsmanagement verbessern sowie Verschwendung vermindern. Letzteres ist einer der Leitgedanken des Modells Lean Production. Große Bedeutung hat außerdem der Fertigungsablauf: Das Material zur Herstellung der Produkte muss vom Beginn des Produktionsprozesses bis zur Endfertigung in ständiger Weiterbearbeitung sein. Hier erschließt sich der Zusammenhang zwischen Lean Production und Kanban (eine Methode zur Ablaufsteuerung der Produktion). Just in Time (Lagerhaltung, Logistik und Zulieferer) ist weiterer wichtiger Bestandteil des Konzepts Lean Produktion.

Lender of last Resort

Lender of last Resort: Ein eher strittiges Finanzierungsinstrument

Der Ausdruck Lender of last Resort kommt nicht nur aus dem englischen Sprachraum, sondern hat hier auch seinen historischen Ursprung. Anno 1802 spezifizierte erstmals ein gewisser Henry Thornton, britischer Reformer, Bankier, Ökonom und Parlamentarier, die Rolle der Bank von London als „Kreditgeber der letzten Zuflucht“, also zum Lender of last Resort.

Otto Normalverbraucher kennt eher die Redewendung „zur letzten Instanz“ als die des „Kreditgebers der letzten Zuflucht“. Das wird eventuell daran liegen, dass Verbraucher, welche in eine wirtschaftliche Notlage geraten, vermutlich keinen Lender of last Resort finden, auch wenn ein Liquiditätsengpass nur vorübergehend besteht. Ebenso kann es Kleinunternehmen, Mittelständler, Selbstständige, Freiberufler oder von Institutionen nicht als wichtig genug erachtete Kapitalgesellschaften gehen. Denn der Lender of last Resort wird in der Online-Enzyklopädie Wikipedia als ein Kreditgeber definiert, der noch dann Kredit vergibt, wenn ansonsten kein Kapitalgeber mehr dazu bereit ist. Andere deutschsprachige Literatur über Wirtschaft, Finanzwesen, Bankensystem, etc. widmet dem Wortspiel „Lender of last Resort“ kaum eine Definition oder Erklärung.

Schlussfolgernd aus den Erläuterungen der genannten Online-Enzyklopädie kann wohl die Annahme als richtig angesehen werden, dass ein Lender of last Resort krisengeschüttelten Konzernen, bedeutsamen Unternehmen wie Großbanken und Ländern mit hohen Staatsschulden als „Kreditgeber der letzten Zuflucht“ zur Verfügung stehen. Als ein eher strittig anzusehendes Finanzierungsinstrument ist der Lender of last Resort aufgrund des drohenden Moral-Hazard-Problems.

Limitierte Kaufentscheidung

Limitierte Kaufentscheidung: Bestandteil des Lifestyle-Konzepts

Extensive, habitualisierte, impulsive, limitierte Kaufentscheidung sind die vier herausgearbeiteten Arten, nach denen Forschung, Wissenschaft und Marketingexperten aus psychologischer Sicht Kaufentscheidungen klassifizieren. Limitierte Kaufentscheidung wird innerhalb der relevanten Kategorien Kauf-/Konsumentenverhalten mit „vereinfachte Kaufentscheidung“ definiert. Einige populärwissenschaftliche Veröffentlichungen oder Fachlexika erwähnen die Formulierung „limitierte Kaufentscheidung“ nicht, sondern benutzen in diesbezüglichen Aufzählungen allein die Wortwahl „vereinfachte Kaufentscheidung“. Bei den anderen Typen treten derartige Unterschiede nicht auf.

Habitualisierte (von Habitus: Äußere Erscheinung, Haltung) meint gewohnheitsmäßige Kaufentscheidung, impulsive ist der Spontankauf. Wird ein Wareneinkauf, der Kauf ganz bestimmter Produkte oder Marken erst nach gründlicher Überlegung getätigt, gehört diese Art der Kaufentscheidung zur extensiven.

Die vereinfachte, also limitierte Kaufentscheidung läuft nach einem vorgeprägten, einfachen Muster ab und betrifft Markenartikel des sogenannten täglichen Bedarfs sowie Konsumgüter, Marken für die sich Verbraucher beziehungsweise Konsumenten nach zurückliegendem, bereits erfolgtem Nutzenvergleich schon entschieden haben. Kaufverhaltensforschung und Marketingstrategien inklusive des Kriteriums limitierte Kaufentscheidung beziehen sich auf beide Gruppen von Geschäftsbeziehungen Business-to-Consumer (B2C) und Business-to-Business (B2B).

Innerhalb des Lifestyle-Konzepts (Lebensstil), Teilbereich des Konsumentenverhaltens, erfolgt Marktsegmentierung nicht nach den bekannten Segmenten Alter, Beruf, Einkommen, etc. (Zielgruppen), sondern nach psychologischen Merkmalen. Eines davon betrifft die Kaufentscheidung an sich und geht es um vereinfachte, vorgeprägte Muster, ist das eben die limitierte Kaufentscheidung.

Bei Betrachtungen des Kauf-/Konsumentenverhaltens haben Lebensstil, Werte, Emotionen, Einstellungen, Kundenzufriedenheit, Marketing, Vertriebskanäle, Werbung große Bedeutung; dabei bilden sich Arten/Typen der extensiven, habitualisierten, impulsiven oder limitierten Kaufentscheidung heraus.

London International Financial Futures and Options Exchange

London International Financial Futures and Options Exchange ist die LIFFE

Die vier größten, zudem wohl bekanntesten Terminbörsen der Welt sind LIFFE (London International Financial Futures and Options Exchange), EUREX, CME (Chicago Mercantile Exchange) und die zur CME gehörende CBOT (Chicago Board of Trade). In vielen Ländern gibt es weitere Terminbörsen, die jedoch überwiegend regionale Bedeutung haben.

Parketthandel existiert an fast allen weltweit wichtigen Börsen nicht mehr, die London International Financial Futures and Options Exchange startete zur Jahrtausendwende ihr entsprechendes Computersystem, um fortan als bedeutende Handelsplattform den kostengünstigen elektronischen Börsenhandel zu betreiben. Unabhängigkeit von Standort und Öffnungszeiten, Zugangsmöglichkeiten für Privatanleger wie Banken gleichermaßen an jeder gewünschten Börse, ob LIFFE, EUREX, CME, der FWB (Frankfurter Wertpapierbörse, größte bundesdeutsche Aktienbörse) sind die überwiegenden Vorteile des elektronischen Börsenhandels. An der London International Financial Futures and Options Exchange werden vornehmlich Futures (Terminkontrakte) und Optionen, hauptsächlich in US-Dollar, Euro, Yen, Schweizer Franken, Britischem Pfund, auf Aktien, Aktienindizes, Swaps, Waren, etc. gehandelt.

Die Gründung der London International Financial Futures and Options Exchange fällt in das Jahr 1982. Damit wird zugleich klar, dass es sich bei der LIFFE nicht um die berühmte Londoner Börse handelt. Zum einen verrät die Bezeichnung bereits die Art der Börse, es ist keine Wertpapierbörse, sondern eine Terminbörse. Andererseits verbirgt sich hinter dem Namen „Londoner Börse“ die London Stock Exchange LSE, deren Ursprung bis ins Jahr 1698 zurückreicht.

Nach Übernahmen und Fusionen auf internationaler Ebene ist die London International Financial Futures and Options Exchange mittlerweile Teil der transatlantischen Börse NYSE Euronext.

Long Position

Short und Long Position bei diversen Handelsgeschäften

Dass es für Laien verwirrend klingen mag, wenn aus einer Long Position Käufe (Calls) und Verkäufe (Puts) gekauft, umgekehrt aus einer Short Position diese verkauft werden können, ist verständlich. Marktteilnehmer, auch betriebswirtschaftliche Nachschlagewerke verwenden die Begriffe „Long Position“ oder „long“ genauso wie „Short Position“ oder „short“ im Zusammenhang mit diversen Handelsgeschäften. Exakte Definitionen für die Formulierungen Short Position und Long Position existieren nicht, manchmal kommt es zu wahren Stilblüten beim Wortgebrauch gerade dieser Begriffe. Seriöse Wirtschaftslexika definieren die Long Position kurz mit dem Status, den Marktteilnehmer, Kapitalanleger, Unternehmen, Portfolios dann einnehmen, wenn es um Kaufen eines Basiswertes oder Derivats geht; das Gegenteil ist die Short Position.

Wichtig für die Einordnung der Begriffe ist, dass Short und Long Position nicht zwangsläufig mit Verkäufer beziehungsweise Käufer gleichzusetzen sind. Entscheidend ist das Wort Position, denn es verweist nur auf eine mögliche Konstellation, einen Status.

Am häufigsten kommt der Begriff Long Position beim Handel mit Futures und Optionen vor. Beides sind Termingeschäfte, dessen Hauptmerkmal das zeitliche Auseinanderfallen von Kauf / Verkauf verschiedener Derivate und der bedingten oder unbedingten Erfüllungspflicht ist. Beim Optionsgeschäft werden bekanntermaßen Kauf-, Verkaufsoptionen gehandelt. Potenzielle Käufer von solcherart Kauf- oder Verkaufsoptionen nehmen die Long Position ein. Gleiches gilt für Futures, Forwards (nicht börsengehandelte Termingeschäfte), Kassageschäften, Portfolios. Kapitalanleger können auf Basiswerte wie Aktien, Devisen, Swaps, Waren handeln und innerhalb der genannten Handelsgeschäfte eine Short oder Long Position einnehmen.

Lead Manager

Lead Manager führen ein Konsortium beim Konsortialgeschäft

Innerhalb eines Konsortiums, zumeist ein Bankenkonsortium, ist der Lead Manager das führende Kreditinstitut, die federführende Bank. Das heißt, ein Lead Manager zeichnet innerhalb des Bankenkonsortiums in erster Linie verantwortlich für die Verhandlungen beim sowie Organisation und Durchführung des geplanten Konsortialgeschäfts. Die Stellung einzelner Teilnehmer am Konsortium bestimmt maßgeblich der prozentuale Anteil (Quote) am Gesamtvolumen des Konsortialgeschäfts. Lead Manager wörtlich ins Deutsche übersetzt heißt Konsortialführer, können eine oder auch mehrere Banken, Kreditinstitute sein.

Konsortium (abgeleitet vom Lateinischen consors für Teilnehmer, Gefährten) wird in relevanter Fachliteratur als zweckgebundener Zusammenschluss von mehreren Unternehmen definiert. Beim Bankenkonsortium sind es, wie der Name besagt, Banken oder Kreditinstitute. Lead Manager beziehungsweise Konsortialführer übernehmen die Befugnis zur Geschäftsführung. Dazu gehören im Großen und Ganzen das Zustandekommen des Konsortialvertrags sowie die Abwicklung des Konsortialgeschäfts. Bankenkonsortien, dessen Struktur immer einen Lead Manager / Konsortialführer aufweist, sind hauptsächlich im Bereich Wertpapieremission, Aktienausgabe und Konsortialkredite tätig. In Deutschland bildet das Bankenkonsortium für die Zeit des Konsortialgeschäfts eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR). Bestimmungen zur Haftung muss zwingend der Konsortialvertrag enthalten. Die Vertretungsmacht solcherart GbR liegt in der Hand des Lead Managers / Konsortialführers.

Lateinamerikanische Schuldenkrise

Die Ursachen der Schuldenkrise in Lateinamerika und ihre empirische Uberprufung am Beispiel von Venezuela (European university studies. Series V, Economics and management) (German Edition)Lateinamerikanische Schuldenkrise

Die lateinamerikanische Schuldenkrise fand zum größten Teil in den 1980igern statt. 
Bei vielen der lateinamerikanischen Länder war in diesem Zeitraum die Auslandsverschuldung wesentlich höher als die Bruttoinlandsprodukte der jeweiligen Volkswirtschaft.

Die aufgenommenen Kredite konnten nicht mehr bezahlt werden und die Rückzahlung wurde ausgesetzt.
Dies hatte massive Auswirkungen auf das gesamte Weltwährungssystem und das Vertrauen in die Region.

Ausgangspunkt der Schuldenkrise in Lateinamerika
Die Jahre zuvor hatten die lateinamerikanischen Staaten für die Schaffung einer nachhaltigen Industrie riesige Kredite im Ausland aufgenommen. 
Um das hohe Wirtschaftswachstum weiter zu nutzen, wurden immer mehr Kredite gezeichnet.
Schritt für Schritt stiegt die Auslandsschuld um das Vierfache von 1975 mit ca. 70 Milliarden US-Dollar rasant bis 1983 auf ungefähr 300 Milliarden US-Dollar.

Der Verlauf der Schuldenkrise in Lateinamerika
Ende der 1970iger geriet die Weltwirtschaft in eine tiefe Rezession.
Der Ölpreis begann im Zuge der Ölkrise massiv zu steigen.
Diese Entwicklungen führten zu einem Liquiditätsengpass bei den Ländern Lateinamerikas.

Die Märkte erkannten Zunehmens, dass die Länder auch die Schuldentilgung und Zinszahlung nicht weiter erbringen können werden wird.
Dies wurde zur Realität, als Mexiko bekannt gab, den Schuldendienst einzustellten.

Die ausländischen Kapitalgeber reagierten und stoppten die Vergabe neuer Kredite für die gesamte Region.
Die Volkswirtschaften, deren Überleben aber durch Kredite schon seit Jahren ermöglicht wurde, traf diese Maßnahme wie ein Blitz.
In einem Schneeballeffekt mussten weitere Staaten den teilweisen Staatsbankrott einräumen und die Rückzahlung aussetzen.

Die lateinamerikanischen Währungen wurden massiv abwertet vorauf die Inflation weiter stark anstieg. 

Als politische Folgen der Schuldenkrise in Lateinamerika werden die Aufstände gegen die Regime und Diktaturen in Argentinien, Brasilien und Chile angesehen.

Die Ursachen der Schuldenkrise in Lateinamerika und ihre empirische Uberprufung am Beispiel von Venezuela (European university studies. Series V, Economics and management) (German Edition)Lateinamerikanische Schuldenkrise

Leiter Öffentlichkeitsarbeit

Der Leiter der Öffentlichkeitsarbeit wird auch Public Relations Manager genannt. Dieser ist für die Kontaktpflege mit Interessensgruppen zuständig. Ziele sind die Förderung des gegenseitigen Verständnisses und die Aufrechterhaltung der Geschäfte des Unternehmens.

Liegenschaft

Eine Liegenschaft ist salopp gesagt ein Grundstück.

Natürlich ist diese Darstellung sehr knapp.
Eine Liegenschaft kann aus mehreren Grundstücken bestehen und auch Bauwerke beinhalten.
Auf jeden Fall ist eine Liegenschaft eine Immobilie, also ein unbewegliches Sachgut, die im Grundbuch vermerkt ist.

Least Developed Countries

Der Status „Least Developed Countries“ wird von der UNO-Vollversammlung erteilt und stellt die „am wenigsten entwickelten Länder“ der Erde dar. Dieser Status „Least Developed Countries“ wird nach klar definierten volkswirtschaftlichen und sozialökonomischen Daten erteilt:

  1. Pro-Kopf-Einkommen
  2. Ernährungssituation in Form von Kalorienzufuhr pro Kopf, Kindersterblichkeit, Alphabeten-Rate ( Human Assets Index )
  3. Verwundbarkeit und Abhängigkeit der Volkswirtschaft ( Economic Vulnerability Index )
  4. Einwohnerzahl unter 75 Millionen Menschen

Link zur UNO-Organisation UN-OHRLLS sowie der „Least Developed Countries“