Archiv der Kategorie: A

AEU-Vertrag

EU- und AEU-Vertrag sind Gründungsverträge der EU

Seit den 1950er Jahren strebten die europäischen Staaten Gemeinschaften an, die hauptsächlich Erleichterungen in den Handelsbeziehungen vorsahen. Der Vertrag von Maastricht war insofern eine Zäsur, als dass dieser sowie der dazugehörende AEU-Vertrag (AEUV) die Grundlage der Europäischen Union, wie sie sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt präsentiert, bildet. Bekanntermaßen gehört zu den einschneidenden Ergebnissen die Wirtschafts- und Währungsunion, in deren Folge anfänglich elf und bis zum Jahr 2011 vorerst 17 Staaten ihre Landeswährung in eine gemeinsame, nämlich dem Euro, umwandelten. Insofern sind EU- und AEU-Vertrag Abkommen, die das Leben jedes einzelnen Bürgers in derzeit 27 EU-Mitgliedsstaaten von Grund auf änderten. Mit dem Zustandekommen des Europäischen Binnenmarktes auf der Basis einer gemeinsamen Währung erhielten beziehungsweise erhalten in Anbetracht aktueller Krisen bis heute Finanzpolitik, Kapitalmärkte und Kreditwesen eine neue Dimension; Stichwort Euro-Rettungsschirm, der nicht zuletzt aus Steueraufkommen finanziert werden muss.

Der AEU-Vertrag ist in sieben Bereiche mit wiederum umfangreichen Kapiteln gegliedert und hat insgesamt 358 Artikel. Diese behandeln unter anderem Themen wie freier Warenverkehr, Agrarwirtschaft, Fischereipolitik, Arbeitnehmerfreizügigkeit, Niederlassungs-, Dienstleistungsfreiheit sowie Kapitalfreiheit und freier Zahlungsverkehr, Verkehrspolitik, Fragen zu Monopol und Kartellrecht. Zudem gibt es im AEU-Vertrag Bestimmungen, die Wettbewerbs- und Steuerpolitik der Europäischen Union sowie Kontrollen der staatlichen Beihilfen behandeln.

Der umfangreiche Kontrakt namens AEU-Vertrag liegt in 23 Amtssprachen der Europäischen Union vor, jede ist rechtsverbindlich. Seit Zustandekommen des AEU-Vertrags gab es mehrmalige Änderungen, die gleichwohl als Aktualisierung bezeichnet werden können, weil auch Abkommen der Europäischen Union an wirtschaftliche Entwicklungen angepasst werden müssen. Das betrifft sowohl EU- als auch AEU-Vertrag.

Application Service Provider (ASP)

Application Service Provider (ASP): Outsourcing im Internet

Der Terminus Service-Provider ist ziemlich jedem Konsumenten als Telekommunikationsdienstleister bekannt. Die Applikation bezeichnet im Bereich Multimedia eine Anwendungssoftware mit unterschiedlichen Funktionalitäten, welche unentgeltlich oder gebührenpflichtig verfügbar sind.

Beim Application Service Provider (ASP) vereinen sich also Softwareanwendungen und Dienstleister, um von einem zentralen Standort ASP-Modelle im öffentlichen Internet oder für ein privates Datennetz (Intranet) nutzbar zu machen, womit deutlich wird, dass solche Applikationen (Anwendungen; kurz: Apps) auch individuell für Unternehmen oder Privatanwender programmiert werden können. Dabei ist das Besondere am Application Service Provider, dass Anwendungssoftware vom Nutzer gemietet wird. Damit bekommen Unternehmen eine Dienstleistung geboten, mit deren Hilfe ganze Warenwirtschafts- beziehungsweise Verwaltungsbereiche ausgelagert werden können.

Mieten Selbstständige, Freiberufler oder Unternehmen beim ASP bestimmte Anwendungen, sind Kosteneinsparungen bei IT-Erstanschaffungen, etwaigen Administratoren sowie die für aktualisierte Software möglich. Mietsoftware von einem Application Service Provider beansprucht zudem oft weniger Rechnerleistung. Denn gemietete Anwendungssoftware verbleibt auf dem Server des jeweiligen Anbieters, der dieselbe mittels Pflege und Weiterentwicklungen gleichzeitig verwaltet.

Ob Application Service Provider Anwendungssoftware mit höchstmöglicher Datensicherheit anbieten, können potenzielle Nutzer mittels ASP-Sicherheitsleitfaden (PDF-Datei) vom Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V. (BITKOM) selbst prüfen. Beispiele für Anwendungssoftware von Application Service Providern: Office-Suites, Buchhaltung, Provisionsabrechnung, Auftragsbearbeitung, Materialwirtschaft, Dokumentenmanagement, Statistik.

Speziell zugeschnittene oder standardisierte Mietsoftware sowohl als Offline-Anwendung via Client als auch webbasiert (SaaS; Software as a Service) gibt es für jedes Unternehmen (stationärer Handel, Online-Shop, Dienstleistungssektor, Handwerk, Produktion). Application Service Provider stellen Mietsoftware lediglich bereit, den erfolgreichen Gebrauch müssen Nutzer selbst bewerkstelligen.

Ausgleichslager

Ausgleichslager ist eine andere Bezeichnung für Buffer Stocks aus dem Bereich der Rohstoffmärkte.
Ziel der Ausgleichslager ist die Stabilisierung von Preis und Verfügbarkeit von Rohstoffen am globalen Rohstoffmarkt.

Details zu Buffer Stocks

Asset Allocation, Einsatz im Bond Portfolio Management

Asset Allocation steht dabei für die Aufteilung verfügbaren Kapitals/Vermögens auf unterschiedliche Anlageklassen. Bonds sind verzinsliche Wertpapiere. Portfolio Management innerhalb der Finanzwelt bezeichnet die Anlagestrategie und schließt dabei Verwaltung und Kontrolle der Anlageobjekte ein.

Modelle für Asset Allocation beim Einsatz im Bond Portfolio Management

Bei der Gestaltung des Vermögensaufbaus bedient sich Asset Allocation beim Einsatz im Bond Portfolio Management unterschiedlicher Investments beziehungsweise Anlageklassen, die Aktien, Anleihen, Obligationen, Währungen oder Immobilien sein können.

Es gibt langfristige und kurzfristige Asset Accumulation, also strategische oder taktische Vermögensbildung, sowie quantitative Berechnungsmodelle für optimale Asset Allocation für den Einsatz im Bond Portfolio Management:
In der Planungsphase klären Anleger oder Investoren und Finanzberater die Gewichtung des zu investierenden Kapitals hinsichtlich unterschiedlicher Anlageobjekte, respektive Anlageklassen, um damit auch Risiko und Sicherheit abzuwägen. Asset Allocation muss dabei zwingend den finanziellen Spielraum, die gewünschte Laufzeit (Anlagehorizont) des Anlegers/Investors, dessen persönliche Risikobereitschaft und die zu erwartende Rendite berücksichtigen. Daraus ergibt sich das sogenannte Anlegerprofil.

Zwei hochqualifizierte Berechnungsmodelle gibt es für Asset Allocation beim Einsatz im Bond Portfolio Management:

Portfolio Selection“: Vom US-amerikanischen Ökonomen und Nobelpreisträger Harry M. Markowitz entwickelt; mathematische Berechnungsmethode zur effizienten Portfolio-Auswahl, die Diversifikation, also die Auswahlerweiterung auf neue Produkte für neuentstandene Märkte, mit einschließt.
Das „Black-Litterman-Verfahren“ ist ein Prognose-Modell, welches zukünftige Einflussgrößen in Bezug auf die Rendite berücksichtigt.

Im Ergebnis muss Asset Allocation für den Einsatz im Bond Portfolio Management stets sowohl auf die Ziele als auch auf spezielle Besonderheiten jedes einzelnen, individuellen Anlegers ausgerichtet sein.

Automatic Call Distribution (ACD)

Grundprinzip einer Automatic Call Distribution (ACD)

In einem Kundenberatungszentrum (sogenannte Callcenter) beziehungsweise beim Telefonmarketing stellt die ACD das Herzstück zwischen Telekommunikationsanlage und den beschäftigten Agenten dar. Automatic Call Distribution (kurz ACD-Anlage genannt) gibt es als eigenständiges System, integriertes Teil in der Telefonanlage oder computergestützt als CT-System (Call Transfer-System). Das Grundprinzip einer Automatic Call Distribution besteht darin, eingehende Anrufe auf freie Agenten zu verteilen.

Kommt es zur sogenannten Warteschlange, leitet die ACD-Anlage den am längsten wartenden Anrufer automatisch zu dem Agenten weiter, dessen zuletzt geführtes Telefongespräch am längsten zurückliegt. Die Wartezeit des Anrufers kann Automatic Call Distribution bedarfsweise mit Musik, Textansagen oder Werbeeinblendungen ausfüllen. Diverse einstellbare Verteilungsregeln erhöhen die Flexibilität im Inbound-Bereich eines Callcenters um ein Vielfaches. Jeder ACD-Anlage gemein sind statistische Aufzeichnungen, zumindest hinsichtlich der Registrierung eingehender Anrufe nach Datum, Anzahl und Gesprächsdauer. Auch hier lassen sich durch einstellbare Verteilungsregeln weitere Parameter abrufen.

Einstellbare Verteilungsregeln einer ACD

Statistisch bedeutsam für eine optimierte Personalplanung im Callcenter ist die Gesamtanzahl von allen eingehenden Anrufen, unterteilt nach Wochentagen, Tageszeit sowie Überbrückungszeitdauer in der Warteschlange. Darüber hinaus kann eine Automatic Call Distribution wichtige Kennzahlen fürs Qualitätsmanagement liefern: Durchschnittliche Einzelgesprächsdauer, Anzahl abgebrochener Anrufe, exakte Nachverfolgung etwaiger Beschwerden über unfreundliche oder inkompetente Agenten/Kundenberater werden mit Einverständnis des Anrufers aufgezeichnet.

Andererseits versetzt eine ACD Callcenter in die Lage, dem Anrufer einen maßgeschneiderten Gesprächspartner zuzuordnen. Merkmalbasiertes Routing bedingt jedoch ein Kundendatennetz in der ACD-Anlage. Damit lassen sich Prioritäten bei eingehenden Anrufen realisieren, beispielsweise werden A-Kunden an der Warteschlange vorbei lanciert oder Anrufer mit Trouble-Punkten sofort an besonnene Agenten weitergeleitet. Auch eine Anrufverteilung nach Sachgebieten reguliert die Automatic Call Distribution (ACD) bei entsprechender Voreinstellung.

Adopter Kunden

Adopter Kunden ist eine Klassifizierung und Bezeichnung der Kundengruppe, die eine hohe Bereitschaft zeigt neue Produkte auszuprobieren. 

Die 5 Gruppen von Adopter Kunden

Die Marktforschung hat fünf Gruppen von Adoptor Kunden identifiziert und in den passenden Marktsegment zugeordnet:

Innovator: „mutige“ Kunden, die auch das Risiko einen Fehlkauf zu tätigen eingehen . Die Innovatoren sind die ersten Nutzer aber machen auch nur rund 2% des Marktsegmentes aus
 
Early Adopters: Prestigeorientierte Meinungsführer. Mit ungefähr 13 Prozent des Segements bereits ein interessanter Anteil.
 
Vorzeitige Mehrheit: Diese Segement ist bereits kommerziell interessant, da rund 35 % einen gewichtigen Marktanteil ausmachen.

Späte Mehrheit:  Diese Gruppe ist mit 35 Prozent der Zielgruppe gut positioniert – jedoch eher vorsichtig. 

Nachzügler: konservative und sehr preisbewusste Kundengruppe die ca. 15 Prozent des Zielmarkts ausmacht.

 

AdClick

AdClick: Basis der Click-Through-Rate (CTR)

Im Online-Marketing ist die Click-Through-Rate (CTR; Klickrate) eine Kennzahl, die das prozentuale Verhältnis zwischen eingesetzten Werbebannern, Sponsorenlinks, PopUps, Newsletter oder sonstigen klickbaren Werbemitteln und der einzelnen Aufrufe (Impressionen, Ad-Impressions) durch die Website-Besucher widerspiegelt. Der AdClick wird fürs Errechnen der CTR benötigt:
Erscheint Werbung in einer beliebigen Form auf einer Webseite beispielsweise hundertmal und erfolgt währenddessen ein AdClick, beträgt die CTR ein Prozent.

Als Erfolgsmaß für die Steigerung der Bekanntheit eines Produkts oder einer Marke ist die Klickrate unter Marketing-Experten umstritten: Über den Direktverkauf, also das Bewerben eines nicht erklärungsbedürftigen Produkts, sehr gut Auskunft gebend, ist dies bei imagebildenden Kampagnen eher schwierig.

AdClick: Basis eines speziellen Preismodells

AdClicks sind die Basis des im Affiliate-Marketings genutzten Abrechnungsmodells, das Domaininhabern als Pay per Click (PPC; Bezahlung pro Klick) beziehungsweise Pay per Click Advertising bekannt ist; Werbetreibende rechnen via Cost per Click (CPC; Kosten pro Klick) ab. Vergütet werden ausschließlich Unique Clicks, also die Anzahl einmaliger Klicks verschiedener Besucher binnen eines bestimmten Zeitraums, um Betrug durch Mehrfachklicken zu vermeiden. Per Webtracking, also Zugriffsuntersuchungen, werden einmalige Besucher beispielsweise über die IP-Adresse identifiziert. Der Kalkulation zu diesem Abrechnungsmodell, das oft im Direktverkauf eingesetzt wird, liegt der Tausender-Klick-Preis (TKP; Preis pro 1000 Klicks) zugrunde. Eine Abrechnung könnte wie folgt aussehen:

Eine Werbung, beispielsweise ein Banner, zählte während des Abrechnungszeitraums, meist ein Kalendermonat, 500 AdClicks. Der TKP beträgt fünf Euro. Der Gewinn für den Website-Betreiber, der diesen Banner publiziert, wird so berechnet: AdClicks/1000 x TKP = Gewinn. Konkret: 500/1000 x 5 = 2,50 €.

Ausfuhrliste

Ausfuhrliste ist eine Liste mit Produkten, die nicht oder nur mit Genehmigung ausgeführt – also exportiert werden dürfen.
In Deutschland ist das BAFA, das Bundesausfuhramt für die Kontrolle der Ausfuhrliste zuständig.

Dual-Use-Waren und EU-Ausfuhrkontrollrecht

Auf der Ausfuhrliste sind Dual-Use-Waren ( also Produkte die auch militärisch eingesetzt werden können ) aufgeführt. Die Güter werden in unterschiedliche Kategorien eingeteilt.

Altersvorsorge

Altersvorsorge: Ein Aspekt der sozialen Sicherung

Die Industrialisierung ausgangs des 19. Jahrhunderts brachte tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen mit sich. Diese Entwicklungen führten dazu, dass der Staat Verantwortung auch für die Altersvorsorge übernahm, die sich in der Sozialgesetzgebung als Altersrente dokumentierte. Gegenseitigkeitsversicherungen gab es bereits im Mittelalter, staatliche Initiativen zur Bildung öffentlich-rechtlicher Versicherungsanstalten seit dem 17./18. Jahrhundert. Seit sich die gesellschaftliche Altersstruktur ab den 1990er Jahren stark veränderte (demografischer Wandel), ist die private Altersvorsorge von maßgeblicher Bedeutung. Weil die gesetzliche Sozialversicherungsrente (Altersrente) nur noch einen Grundbedarf abdeckt, entstanden beispielsweise in Deutschland Projekte staatlich geförderter Altersvorsorge (Riester-Rente, Rürup-Rente).

Drei Säulen der gegenwärtigen Altersvorsorge

Das Dreisäulensystem beinhaltet gesetzliche, betriebliche und private Altersvorsorge:

Gesetzliche Altersvorsorge
Erwerbstätige (Arbeitnehmer, gegebenenfalls auch Selbstständige) zahlen innerhalb ihres Erwerbslebens Pflichtbeiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung, woraus nach festgelegten Wartezeiten (Versicherungsjahre, Rentenanwartschaften) ein gesetzlicher Anspruch auf Altersrente entsteht. Öffentlicher Dienst, Kindererziehungszeiten oder Angehörigen-Pflege werden gesondert behandelt.

Betriebliche Altersvorsorge
Erteilt ein Arbeitgeber bei ihm beschäftigten Arbeitnehmern eine freiwillige Versorgungszulage, spricht man von betrieblicher Altersvorsorge. Verzichtet der Arbeitnehmer zugunsten einer Alterssicherung auf zukünftiges Gehalt, mindert diese Entgeltumwandlung den Bruttolohn und damit die Höhe der Steuerzahlungen und Sozialabgaben. Die Leistungen kommen Arbeitnehmern dann im Alter zugute.

Möglichkeiten finanzieller Leistungen für Alterssicherung von Unternehmensmitarbeitern sind beispielsweise: Pensionsfonds, Direktversicherungen, Pensionskassen, Pensions-Direktzusagen, Unterstützungskassen. Gesetzliche Grundlage: Betriebsrentengesetz.

Private Altersvorsorge
Es werden völlig freiwillig und eigenverantwortlich privateigene Geldmittel fürs Leben im Alter angespart. Über Jahre eingezahltes Kapital plus erwirtschaftete Zinsen können Anleger beziehungsweise entsprechend Versicherte als monatliche Rente oder Einmalbetrag erhalten.

Formen privater Altersvorsorge können sein: Spezielle Versicherungen, Aktienfonds, Wertpapiere, Immobilienbesitz. Staatlich geförderte private Altersvorsorge sind Riester-Rente, Rürup-Rente (Steuervorteile, staatliche Zulagen).