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Lean Production

Lean Production definiert sich über den Konzeptinhalt

Der Ausdruck Lean Production, die Originalübersetzung entspricht dem Namen des Konzepts „Schlanke Produktion“, bezeichnet eine Art der Produktion in Industriebetrieben, mit einem gewissen Hauptaugenmerk auf Unternehmen aus der Branche Automobilbau. Und weil es sich bei Lean Production nicht um einen Begriff im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr um ein spezielles Modell/Konzept für bestimmte Bereiche im Ablauf der Produktion in Industriebetrieben handelt, existiert auch keine Definition. Lean Production beziehungsweise Schlanke Produktion lässt sich allein durch seinen Inhalt erklären.

Ziel der Lean Production, die von manchen Anwendern oder in einigen Wirtschaftslexika fälschlicherweise japanischen Formen der Organisation der Produktion zugehörig dargestellt wird, ist eine angestrebte Verdoppelung der Produktivität, die mit einer Halbierung aller Kosten einhergehen sollte. Dafür stellt das Modell Lean Production/Schlanke Produktion nachfolgendend genannte Aspekte in den Vordergrund: Flache Hierarchie (Rangordnung), weniger Verwaltung sowie Förderung der Gruppenarbeit.

Diese Kriterien des Konzepts Lean Production betreffen vor allem die innerbetriebliche Arbeitsstrukturierung und sollen Qualifizierung, Motivation, Sozialkompetenz der Mitarbeiter und das Qualitätsmanagement verbessern sowie Verschwendung vermindern. Letzteres ist einer der Leitgedanken des Modells Lean Production. Große Bedeutung hat außerdem der Fertigungsablauf: Das Material zur Herstellung der Produkte muss vom Beginn des Produktionsprozesses bis zur Endfertigung in ständiger Weiterbearbeitung sein. Hier erschließt sich der Zusammenhang zwischen Lean Production und Kanban (eine Methode zur Ablaufsteuerung der Produktion). Just in Time (Lagerhaltung, Logistik und Zulieferer) ist weiterer wichtiger Bestandteil des Konzepts Lean Produktion.

Limitierte Kaufentscheidung

Limitierte Kaufentscheidung: Bestandteil des Lifestyle-Konzepts

Extensive, habitualisierte, impulsive, limitierte Kaufentscheidung sind die vier herausgearbeiteten Arten, nach denen Forschung, Wissenschaft und Marketingexperten aus psychologischer Sicht Kaufentscheidungen klassifizieren. Limitierte Kaufentscheidung wird innerhalb der relevanten Kategorien Kauf-/Konsumentenverhalten mit „vereinfachte Kaufentscheidung“ definiert. Einige populärwissenschaftliche Veröffentlichungen oder Fachlexika erwähnen die Formulierung „limitierte Kaufentscheidung“ nicht, sondern benutzen in diesbezüglichen Aufzählungen allein die Wortwahl „vereinfachte Kaufentscheidung“. Bei den anderen Typen treten derartige Unterschiede nicht auf.

Habitualisierte (von Habitus: Äußere Erscheinung, Haltung) meint gewohnheitsmäßige Kaufentscheidung, impulsive ist der Spontankauf. Wird ein Wareneinkauf, der Kauf ganz bestimmter Produkte oder Marken erst nach gründlicher Überlegung getätigt, gehört diese Art der Kaufentscheidung zur extensiven.

Die vereinfachte, also limitierte Kaufentscheidung läuft nach einem vorgeprägten, einfachen Muster ab und betrifft Markenartikel des sogenannten täglichen Bedarfs sowie Konsumgüter, Marken für die sich Verbraucher beziehungsweise Konsumenten nach zurückliegendem, bereits erfolgtem Nutzenvergleich schon entschieden haben. Kaufverhaltensforschung und Marketingstrategien inklusive des Kriteriums limitierte Kaufentscheidung beziehen sich auf beide Gruppen von Geschäftsbeziehungen Business-to-Consumer (B2C) und Business-to-Business (B2B).

Innerhalb des Lifestyle-Konzepts (Lebensstil), Teilbereich des Konsumentenverhaltens, erfolgt Marktsegmentierung nicht nach den bekannten Segmenten Alter, Beruf, Einkommen, etc. (Zielgruppen), sondern nach psychologischen Merkmalen. Eines davon betrifft die Kaufentscheidung an sich und geht es um vereinfachte, vorgeprägte Muster, ist das eben die limitierte Kaufentscheidung.

Bei Betrachtungen des Kauf-/Konsumentenverhaltens haben Lebensstil, Werte, Emotionen, Einstellungen, Kundenzufriedenheit, Marketing, Vertriebskanäle, Werbung große Bedeutung; dabei bilden sich Arten/Typen der extensiven, habitualisierten, impulsiven oder limitierten Kaufentscheidung heraus.

Long Position

Short und Long Position bei diversen Handelsgeschäften

Dass es für Laien verwirrend klingen mag, wenn aus einer Long Position Käufe (Calls) und Verkäufe (Puts) gekauft, umgekehrt aus einer Short Position diese verkauft werden können, ist verständlich. Marktteilnehmer, auch betriebswirtschaftliche Nachschlagewerke verwenden die Begriffe „Long Position“ oder „long“ genauso wie „Short Position“ oder „short“ im Zusammenhang mit diversen Handelsgeschäften. Exakte Definitionen für die Formulierungen Short Position und Long Position existieren nicht, manchmal kommt es zu wahren Stilblüten beim Wortgebrauch gerade dieser Begriffe. Seriöse Wirtschaftslexika definieren die Long Position kurz mit dem Status, den Marktteilnehmer, Kapitalanleger, Unternehmen, Portfolios dann einnehmen, wenn es um Kaufen eines Basiswertes oder Derivats geht; das Gegenteil ist die Short Position.

Wichtig für die Einordnung der Begriffe ist, dass Short und Long Position nicht zwangsläufig mit Verkäufer beziehungsweise Käufer gleichzusetzen sind. Entscheidend ist das Wort Position, denn es verweist nur auf eine mögliche Konstellation, einen Status.

Am häufigsten kommt der Begriff Long Position beim Handel mit Futures und Optionen vor. Beides sind Termingeschäfte, dessen Hauptmerkmal das zeitliche Auseinanderfallen von Kauf / Verkauf verschiedener Derivate und der bedingten oder unbedingten Erfüllungspflicht ist. Beim Optionsgeschäft werden bekanntermaßen Kauf-, Verkaufsoptionen gehandelt. Potenzielle Käufer von solcherart Kauf- oder Verkaufsoptionen nehmen die Long Position ein. Gleiches gilt für Futures, Forwards (nicht börsengehandelte Termingeschäfte), Kassageschäften, Portfolios. Kapitalanleger können auf Basiswerte wie Aktien, Devisen, Swaps, Waren handeln und innerhalb der genannten Handelsgeschäfte eine Short oder Long Position einnehmen.

Management Buy In (MBI)

Management Buy In (MBI): Einvernehmliche oder „feindliche Übernahme“

Die Definition des Führungsmodells Management Buy In lautet: Fremdfinanzierte Unternehmensübernahme durch ein externes Management (Unternehmensführung). Der Austausch der Leitung / Führung des Unternehmens geht dabei größtenteils mit einem Eigentümerwechsel einher. Kaufen bisherige Manager oder Teile der Belegschaft das Unternehmen, in dem sie bis dahin tätig waren, heißt es Management Buy Out. Das Modell Management Buy In (MBI) kann friedlicher, einvernehmlicher oder unkoordinierter, unfreiwilliger Natur sein. Letzteres sorgt dann für Aufsehen in der Öffentlichkeit, wenn die von Investoren oder Wettbewerbern angestrebte Unternehmensübernahme vom betroffenen Unternehmen unbemerkt beziehungsweise gegen den Willen des Unternehmens erfolgt. Management Buy In steht also in engem Zusammenhang mit der Private Equity genannten Form von Beteiligungen privater Investoren oder institutioneller Anleger wie Banken, Investmentgesellschaften, auch wenn die Konkurrenz, Wettbewerber eine sogenannte „feindliche Übernahme“ planen.

Überwiegend sieht das Konzept Management Buy In (MBI) jedoch eher die friedliche, einvernehmliche Methode zur fremdfinanzierten Übernahme von Unternehmen durch ein anderes Unternehmen, zum Teil auch unter Zuhilfenahme eines institutionellen Anlegers, vor. Gründe zur Anwendung des Management Buy In sind breitgefächert und reichen von schlecht geführten Unternehmen über etablierte Firmen im fortgeschrittenen Lebenszyklus (eventuell fehlende Produktinnovation, zukünftige Positionierung an sich verändernden Märkten) bis hin zu Fragen der Rechtsnachfolge in Familienbetrieben.

Wesentliche Grundsätze marktgängigen Führungsstils werden unter dem Sammelbegriff Corporate Governance diskutiert. Offenbart sich in diesem Zusammenhang fehlende Führungskompetenz, ist Management Buy In (MBI) eine wirksame Lösung.

Kreditversicherung

Kreditversicherungen gehören zu den Individualversicherungen

Innerhalb der Versicherungsbranche gibt es spezielle Gesellschaften, bei denen Kreditversicherungen zum Geschäftsfeld gehören. Sie heißen Kreditversicherungsbank beziehungsweise Kreditversicherungsunternehmen und haben eine lange Tradition. Ein heute auch international höchstanerkanntes bundesdeutsches Unternehmen, die Euler Hermes Kreditversicherungs-AG, bot erstmals anno 1917 eine Versicherung aus diesem besonderen Spezialbereich an.

Es geht darum, dass sich Unternehmen gegen das Risiko, auf unbezahlten Rechnungen sitzenzubleiben, versichern können. Wurden bestellte Waren oder Dienstleistungen an Kunden des jeweiligen Unternehmens, Betriebes oder Dienstleisters ausgeliefert, entsteht sogleich eine offene Forderung, wie unbezahlte Rechnungen in Buchhaltung, Betriebswirtschaftslehre (BWL), Steuerrecht, etc. genannt werden. Die Kreditversicherung schützt Unternehmen auf Grundlage des entsprechenden Versicherungsvertrags vor Forderungsausfall und bannt damit die Gefahr, wegen unbezahlter Rechnungen in finanzielle Probleme (Liquiditätsengpass) zu geraten. Weil zahlreiche Unternehmen ihren Kunden einen Lieferantenkredit einräumen, heißt diese bekannteste Form der Kreditversicherung Delkredere oder Warenkreditversicherung, im modernen Sprachstil zunehmend Forderungsausfallversicherung genannt. Insbesondere im Außenhandel von Kapitalgesellschaften ist eine Kreditversicherung oft zwingend notwendig, in der Praxis heißt solch Vertrag Hermes-Bürgschaft oder Exportkreditgarantie. Also eine weitere Art der Kreditversicherung, zu denen im Geschäftskundenbereich noch die Investitionsgüterkreditversicherung zählt.

Im Privatkundengeschäft erwarten manche Kreditgeber vom Kreditnehmer, dass eine Kreditversicherung, deren spezifizierte Bezeichnung Restschuldversicherung oder Konsumentenkreditversicherung (KKV) lautet, vorliegt. Diese soll Kreditgeber vor Kreditrisiken bei zahlreichen Kreditarten einschließlich Kreditkartenverträgen oder Electronic Cash (Bankkarte) schützen. Privatpersonen nutzen Kreditversicherungen zur finanziellen Absicherung gegen Ausfallrisiken bei Krankheit oder Arbeitslosigkeit.

Eine Restschuldversicherung als Kreditsicherheit wird von Kreditgebern vielfach akzeptiert. Kreditversicherungen gehören zu den Individualversicherungen, das heißt, Abschlüsse diesbezüglicher Versicherungsverträge sind fakultativ (freiwillig).

Lead Manager

Lead Manager führen ein Konsortium beim Konsortialgeschäft

Innerhalb eines Konsortiums, zumeist ein Bankenkonsortium, ist der Lead Manager das führende Kreditinstitut, die federführende Bank. Das heißt, ein Lead Manager zeichnet innerhalb des Bankenkonsortiums in erster Linie verantwortlich für die Verhandlungen beim sowie Organisation und Durchführung des geplanten Konsortialgeschäfts. Die Stellung einzelner Teilnehmer am Konsortium bestimmt maßgeblich der prozentuale Anteil (Quote) am Gesamtvolumen des Konsortialgeschäfts. Lead Manager wörtlich ins Deutsche übersetzt heißt Konsortialführer, können eine oder auch mehrere Banken, Kreditinstitute sein.

Konsortium (abgeleitet vom Lateinischen consors für Teilnehmer, Gefährten) wird in relevanter Fachliteratur als zweckgebundener Zusammenschluss von mehreren Unternehmen definiert. Beim Bankenkonsortium sind es, wie der Name besagt, Banken oder Kreditinstitute. Lead Manager beziehungsweise Konsortialführer übernehmen die Befugnis zur Geschäftsführung. Dazu gehören im Großen und Ganzen das Zustandekommen des Konsortialvertrags sowie die Abwicklung des Konsortialgeschäfts. Bankenkonsortien, dessen Struktur immer einen Lead Manager / Konsortialführer aufweist, sind hauptsächlich im Bereich Wertpapieremission, Aktienausgabe und Konsortialkredite tätig. In Deutschland bildet das Bankenkonsortium für die Zeit des Konsortialgeschäfts eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR). Bestimmungen zur Haftung muss zwingend der Konsortialvertrag enthalten. Die Vertretungsmacht solcherart GbR liegt in der Hand des Lead Managers / Konsortialführers.

Manufacturing Resources Planning

Manufacturing Resources Planning zur Produktionsplanung & -steuerung

Produktionsplanungs- und –steuerungssysteme, kurz PPS-System genannt, gibt es als Software für eine computergestützte Produktion von Gütern und Waren. Beim Wandel der Produktion hin zur Materialplanung, die sich nicht mehr am Verbrauch, sondern an einem ermittelten Bedarf orientiert, entwickelte sich Manufacturing Resources Planning in drei Stufen: Dem Konzept der Materialbedarfsplanung, dass in den 1950er Jahren unter dem Namen Material Requirement Planning (MRP) bekannt wurde, folgten MRP I in den 1960er Jahren und rund zwanzig Jahre später MRP II. Das Produktionsplanungs- und –steuerungssystem (PPS) Manufacturing Resources Planning umfasst eine Vielzahl miteinander verbundenen Funktionen. Neu bei MRP II gegenüber MRP I war die Erweiterung der Methode um das Modul der Kapazitätsplanung.

Zum Grobaufbau einer Produktionsplanung und Produktionssteuerung in Industriebetrieben gehören die vier Kategorien Produktionsprogrammplanung, Materialbedarfsplanung, Zeit-/Kapazitätsplanung und Produktionssteuerung. Das Konzept Manufacturing Resources Planning beginnt mit Geschäftsplanung und Absatzplan, verfügt zudem über Simulationsfähigkeiten (Berechnungs-, Analysefähigkeit), was für eine langfristige sowie methodische Vorbereitung (Strategie) der Produktionsplanung bedeutsam ist. Manufacturing Resources Planning funktioniert als sukzessives Produktionsplanungs- und –steuerungssystem (PPS). Das heißt: Stufenweises Arbeiten mit der Problematik, dass einzelne Produktionsphasen mittels Annahmen geplant werden, weil benötigte Informationen zum Teil erst bei einer nächsthöheren Produktionsphase verfügbar sind. In der Produktion betrifft es beispielsweise die Kennzahl Durchlaufzeiten.

Angewendet wird Manufacturing Resources Planning überwiegend in Branchen mit annähernd gleichen, saisonunabhängigen Produkten und in Unternehmen mit relativ zuverlässigen Durchlaufzeiten, geringem Ausfall vorhandener Kapazitäten sowie grob bekannten Produktionsmengen. Beispiele: Maschinen-, Automobilbau, Elektroindustrie. ERP-Systeme für Industriebetriebe sind eine Erweiterung des Planungskonzepts Manufacturing Resources Planning.

Management by Systems

Management by Systems beinhaltet Modelle der Unternehmensführung

Das Konzept Management by Systems ist ein Oberbegriff für dazugehörige Führungstechniken, deren Merkmal in der gemischten Anwendung dieser besteht. Die Bezeichnung Management by Systems leitet sich von der Wissenschaft der Steuerung und Regelung von Maschinen, Lebewesen, Organisationen ab, gemeinhin als Kybernetik oder Systemtechnik bekannt. Die Abgrenzung der Führungstechnik Management by Systems zu CMS (Content-Management-System) und FIS (Führungsinformationssystem) besteht darin, dass es sich bei den zwei letztgenannten um Anwendungssoftware handelt, die Prozesse in Unternehmen zu optimieren helfen. Management by Systems befasst sich mit Führungsfunktionen und -verhalten. Daraus schlussfolgernd lässt sich feststellen, dass Management by Systems eine Führungstechnik ist, die der Leitung eines Unternehmens (Management) möglichst einfach zu handhabende Verhaltensweisen für den Führungsprozess zur Verfügung stellen will.

Die Charakteristik für Management by Systems besteht darin, dass diese Führungstechnik auf Grundlagen wissenschaftlich fundierter Erkenntnisse der Kybernetik aufbaut und deshalb mit Unternehmensführung durch Systemsteuerung definiert wird. Der Führungsebene eines Unternehmens kommt innerhalb des Regelkreises die Verhaltensweise zu, nur in Ausnahmefällen in selbststeuernde Systemelemente einzugreifen, Rückmeldungen und Kontrolle der Ergebnisse sind effizient zu organisieren. Innerhalb des Managements by Systems steht der Regelkreis für das Gesamtsystem, was hier das Unternehmen als Ganzes meint. Systemelemente sind die einzelnen Komponenten/Bestandteile/Bereiche des Unternehmens. Die Mischung bei der Anwendung von Management by Stystems bezieht sich auf Rückmeldung und Kontrolle. Daher gehören Management by Exception (Routine, Ausnahmen), Management by Delegation (Entscheidungsbefugnis, Verantwortung) und Management by Results (Zielvorgaben, Leistungskontrolle) zum Management by Systems.