Schlagwort-Archive: Aktien & Wertpapiere

Margin Call

Margin Call ist ein Hinweis auf eingetretene Verluste

Margin heißt zu Deutsch Einschuss, Call wird aus dem Englischen mit Anruf oder Aufruf übersetzt. Einschuss bedeutet im Zusammenhang mit Börsentermingeschäften Sicherheitsleistung. Dies wiederum bezeichnet die notwendige Mindesteinlage auf einem Handelskonto, wenn sogenannte Trader im Handel mit Devisen oder im Termingeschäft aktiv werden möchten. Einen Margin Call wird ein Broker, Wertpapier-/Devisenhändler dem Trader, also der Person, die Devisenhandel oder Termingeschäfte betreibt, mitteilen. Und zwar dann, wenn die Gefahr der Unterschreitung einer zur Eröffnung des entsprechenden Handelskontos erbrachten Margin (Sicherheitsleistung) ersichtlich wird. Dem vom Broker ausgehenden Margin Call sollten Trader nachkommen, weil ohne Hinterlegen neuen Kapitals auf das entsprechende Handelskonto dieses automatisch schließt. Daraus ergibt sich schlussfolgernd, dass ein Margin Call stets ein Hinweis auf eingetretene Verluste darstellt.

Die Höhe einer Hinterlegung von Geld, welche als Sicherheitsleistung bei Termingeschäften beziehungsweise beim Devisenhandel gilt, wird durchschnittlich mit rund einem Prozent von dem Kapital angegeben, für welches der Trader bereit ist, zu handeln. Sind das beispielsweise 10.000 Euro, müssten einhundert Euro auf dem Handelskonto eingezahlt werden. Beim Status Margin Call kann aufgrund laufender Zu- oder Abbuchungen, die sich aus den täglichen Kursveränderungen automatisch ergeben, ein Unterschreiten der geforderten Sicherheitsleistung drohen. Im genannten Beispiel wäre ein Margin Call erreicht, wenn durch anhaltende Verluste das Handelskonto einen Betrag unter der 100 Euro-Marke ansteuert.

Money Market Fund

Money Market Funds werden unterschiedlich definiert

Im Allgemeinen wird zwischen Geld-, Kapital- und Kreditmarkt differenziert, obwohl Unterschiede insbesondere beim Geld- und Kapitalmarkt nicht immer klar erkennbar sind. Money Market Fund ist ein Produkt, das zum Geldmarkt, einem Teilbereich des Finanzmarkts, gehört und prinzipiell kurzfristige Laufzeiten aufweist. In der Regel betrifft es Schuldscheindarlehen, Anleihen, Termingelder, etc. mit einer Restlaufzeit von bis 12 Monaten. Zudem sollten Geldmarktfonds (englisch: money market fund) folgende Voraussetzungen erfüllen, um als solche definiert werden zu können: Anbieter von Geldmarktfonds (Banken, Versicherungen, Kapitalanlagegesellschaften, Investmentgesellschaften, Institutionen, Organe der öffentlichen Hand) müssen mindestens 85 Prozent des Investments in Geldmarktinstrumente, Geldmarktfondsanteile oder Bankguthaben anlegen. Die entsprechenden Richtlinien dafür hat in Deutschland die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) festgelegt.

In Money Market Funds investierende Sparer haben grundsätzlich und jederzeit die Möglichkeit, erworbene Anteilscheine zurückzugeben. Höhere Renditen als beispielsweise beim Tagesgeldkonto, Kurzfristigkeit der Geldanlage und ein vergleichsweise geringes Risiko sind Vorteile der Money Market Funds. Überschüssiges Geld auf einem Girokonto können Privatanleger also gewinnbringend auf ein entsprechendes Depot transferieren, welches im Übrigen eine Voraussetzung für alle Kapitalanleger beim Handel mit Geldmarktfonds ist. Ein Depot wird nicht durchgängig kostenlos von den institutionellen Anlegern geführt, wenige Anbieter berechnen zudem Ausgabeaufschläge. Bei Money Market Funds sind trotz aller Kurzfristigkeit ein Zinsänderungs- oder ein Kreditrisiko des Emittenten nicht ausgeschlossen.

In einschlägiger Fachliteratur wird Money Market Fund auch als Investmentfonds definiert, der Sondervermögen von Kapitalanlagegesellschaften darstellt, das ausschließlich durch Anlagen in Geldmarktinstrumenten und Bankguthaben entsteht. Definitionen, die Money Market Fund einzig als US-amerikanischen Geldmarktfonds beschreiben, sind nicht korrekt.

Financial Accounting Standards Board (FASB)

Financial Accounting Standards Board (FASB) hat internationale Bedeutung

Das privatrechtlich aufgestellte Gremium Financial Accounting Standards Board gibt es seit 1973, ihr Standort ist in Norwalk, US-Bundesstaat Connecticut. Das unabhängige Leitungsgremium FASB wird überwiegend durch Unternehmensabgaben finanziert, dessen Höhe nach der Marktkapitalisierung (Börsenwert) des jeweiligen Unternehmens bemessen ist. Dem Financial Accounting Standards Board gehören fünf hauptberufliche Mitglieder mit hoher fachlicher Qualifikation, die aus den Bereichen Industrie, Wissenschaft (Universitäten) und Wirtschaftsprüfung kommen, sowie über sechzig Mitarbeiter an. Die gewählten Vollzeitmitglieder sind für das FASB zwei bis fünf Jahre hauptberuflich tätig, während ihrer Amtszeit dürfen die Board-Mitglieder aus Unabhängigkeitsgründen keiner weiteren beruflichen Tätigkeit nachgehen. Das Wirken des Financial Accounting Standards Board ist geprägt von Zusammenarbeit mit diversen Organisationen, Gremien, Vorstandsvorsitzenden, Finanzvorständen sowie mit Partnern von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Unterstützung erhält das FASB zusätzlich von Experten für Jahresabschlüsse und Rechnungslegung, wiederum aus den Bereichen Industrie, Wissenschaft, Wirtschaftsprüfung, sowie von denen, die Finanzanalysen inklusive Chartanalysen erstellen.

Seit ihrem Bestehen sieht das Financial Accounting Standards Board ihre Aufgabe darin, Normen, Standards, Interpretationen bei der Rechnungslegung für private Unternehmen zu erarbeiten, festzulegen und weiterzuentwickeln. Waren diese Standards noch bis Beginn des zweiten Jahrtausends durch eine Vielzahl unterschiedlicher Normen gekennzeichnet, übernahm das Financial Accounting Standards Board selbst die Aufgabe, Rechnungslegung beziehungsweise Jahresabschluss zu systematisieren. Herausgekommen sind die als Accounting Standards Codification (FASB ASC) zusammengefassten, seit 2009 alleiniger Ursprung der als US-GAAP geltenden Verfahrensweisen der Rechnungslegung, wie die IFRS auch mit internationaler Bedeutung. (US-GAAP = „Allgemein anerkannte Rechnungslegungsgrundsätze der Vereinigten Staaten“; IFRS = internationale Rechnungslegungsvorschriften für kaitalmarktorientierte Unternehmen)

Aus der Anerkennung durch die SEC (US-Börsenaufsichtsbehörde) begründet sich für börsennotierte Unternehmen eine unabdingbare Anwendung der IFRS-Standards oder der vom Financial Accounting Standards Board (FASB) herausgegebenen Rechnungslegungsvorschriften.

Future-Handel

Future-Handel: Finanztermingeschäfte und Warentermingeschäfte

Termingeschäfte im Börsenhandel unterscheiden sich hinsichtlich der Erfüllungspflicht nach bedingten und unbedingten Termingeschäften. Zu letztgenannten zählt der Future-Handel, weil beide Vertragsparteien auf jeden Fall, also unbedingt, eine Erfüllungspflicht haben. Optionen sind bedingte Termingeschäfte, weil eine Vertragspartei das Wahlrecht, also eine Option, darauf hat, das Geschäft auszuführen oder nicht. Options- und Future-Handel werden Termingeschäfte genannt, weil die Erfüllungspflicht in der Zukunft liegt. Neben börsengehandelten unbedingten Termingeschäften (Future-Handel) gibt es außerbörsliche unbedingte Termingeschäfte (Forwards). Weiteres Merkmal ist eine bestehende oder teils von vornherein nicht bestehende Erfüllungsabsicht. Beim Handel mit Future-Kontrakten liegt ein Grundgedanke darin, Spekulationsgewinne aus Preis-, Kursänderungen zu erzielen oder Marktrisiken zu begrenzen. Nach Art des Börsentermingeschäfts sind Kontrakte/Optionsscheine ohne Erfüllungsabsicht sogenannte Differenzgeschäfte. Cash Settlement spielt somit auch im Future-Handel eine bedeutende Rolle (bei fehlender Erfüllungsabsicht besteht die unbedingte Erfüllungspflicht im Barausgleich). Nennen Marktteilnehmer des Optionshandels den Kauf „Call“ und Verkauf „Put“, bezeichnen beim Future-Handel „Long“ und „Short“ Käufer- beziehungsweise Verkäufer-Position.

Future-Handel findet auf organisierten Märkten (Terminbörsen) und in vollelektronischen, multilateralen Handelssystemen der Finanzdienstleister und Wertpapierhändler statt. EUREX (European Exchange) heißt die weltweit größte Terminbörse für Options- und Future-Handel, Tradegate (Berlin) und Turquoise (London) sind bedeutende Handelsplattformen, zudem starke Konkurrenten der etablierten Börsen. Future-Kontrakte sind standardisiert, das heißt, allen Marktteilnehmern wie professionelle Börsianer, Spekulanten, private Anleger und Investoren haben dieselben Bedingungen (gleiche Daten, Technologien, Informationen). Future-Handel umfasst Finanztermingeschäfte (Financial Future) auf die Basiswerte Devisen, Anleihen, Zinsen, Aktienindizes (Index-Futures) und Warentermingeschäfte (Commodity Future) auf die Basiswerte Rohstoffe, Edelmetalle, Agrar-, Tierprodukte, Genussmittel. Ist eine einzelne Aktie der Basiswert, heißt der Future-Kontrakt Single-Stock-Future und Managed Futures werden einzig in Future-Kontrakten investierende Investmentfonds genannt. Spekulationsgewinn, -verlust, Vorschusszahlung (Einschusszahlung), Sicherungsleistung (Margin), Hebel, Glattstellung, Hedging sind den Future-Handel betreffende Kriterien.

Gleitender Durchschnitt (GD)

Gleitender Durchschnitt als arithmetisches Mittel von Messwerten innerhalb bestimmter Zeitreihen

Berechnung eines Durschnitts (Mittelwert, arithmetisches Mittel): Festgelegte Messwerte werden innerhalb bestimmter Zeitreihen addiert. Die entstehende Summe wird durch die Anzahl der Tage (Zeitreihe) dividiert. Es entsteht der Durchschnitt einer vorbestimmten Datenmenge innerhalb der gewählten Zeitreihe. Der gleitende Durchschnitt entsteht, wenn bei täglicher Summenbildung der erste Tag einer chronologisch aufeinanderfolgenden Zeitreihe wegfällt und dafür der des neuen Tages hinzukommt. Die Anzahl der Tage bleibt unverändert, die Berechnung des Durchschnitts bewegt sich mit jedem neuen Tag stetig nach vorn, deshalb die Bezeichnung gleitender Durchschnitt (GD).

Im Börsenhandel setzen Marktteilnehmer insbesondere im Devisenhandel und bei Finanzderivaten (Termingeschäften) häufig auf Chartanalysen, um wiederkehrende Muster in schwankenden Kursverläufen, also Trends, zu erkennen und daraus Handelsentscheidungen abzuleiten. Innerhalb einer Chartananlyse gehört der gleitende Durchschnitt zur Klasse der Trendfolgeindikatoren. Eine Aktie unterliegt, wie jedes börslich / außerbörslich gehandelte Finanzprodukt, steten Schwankungen, die sich aus der täglichen Preisbildung durch Angebot (Verkäufer) und Nachfrage (Käufer, Kapitalgeber) ergeben. Der so entstandene Kurs, im allgemeinen Sprachgebrauch Kurswert, Börsenkurs, Wechselkurs (im Devisenhandel) genannt, ist bei der Berechnung des gleitenden Durchschnitts (GD) der Messwert. Die Zeitreihe wird in unterschiedlichen Perioden gewählt. Beispielsweise alle Tagesschlusskurse einer Aktie der letzten zehn, fünfzig, zweihundert Tage, also einer vorbestimmten, chronologisch aufeinanderfolgenden Zeitreihe. Der Trendindikator gleitender Durchschnitt kann kurz-, mittel-, langfristiger Natur sein. Um einen Trend innerhalb von Chartmustern besser zu erkennen, verwenden erfahrene Marktteilnehmer mehrere Trendindikatoren, weil der gleitende Durchschnitt (GD) allein lediglich aktuell bestehende Aufwärts-/Abwärtstrends deutlich macht. Für Unternehmen sind exponentiell gleitende Durchschnitte als Zeitreihenanalyse bei Bedarfsermittlung und folglich der Lagerhaltung hilfreich.

Asset Allocation, Einsatz im Bond Portfolio Management

Asset Allocation steht dabei für die Aufteilung verfügbaren Kapitals/Vermögens auf unterschiedliche Anlageklassen. Bonds sind verzinsliche Wertpapiere. Portfolio Management innerhalb der Finanzwelt bezeichnet die Anlagestrategie und schließt dabei Verwaltung und Kontrolle der Anlageobjekte ein.

Modelle für Asset Allocation beim Einsatz im Bond Portfolio Management

Bei der Gestaltung des Vermögensaufbaus bedient sich Asset Allocation beim Einsatz im Bond Portfolio Management unterschiedlicher Investments beziehungsweise Anlageklassen, die Aktien, Anleihen, Obligationen, Währungen oder Immobilien sein können.

Es gibt langfristige und kurzfristige Asset Accumulation, also strategische oder taktische Vermögensbildung, sowie quantitative Berechnungsmodelle für optimale Asset Allocation für den Einsatz im Bond Portfolio Management:
In der Planungsphase klären Anleger oder Investoren und Finanzberater die Gewichtung des zu investierenden Kapitals hinsichtlich unterschiedlicher Anlageobjekte, respektive Anlageklassen, um damit auch Risiko und Sicherheit abzuwägen. Asset Allocation muss dabei zwingend den finanziellen Spielraum, die gewünschte Laufzeit (Anlagehorizont) des Anlegers/Investors, dessen persönliche Risikobereitschaft und die zu erwartende Rendite berücksichtigen. Daraus ergibt sich das sogenannte Anlegerprofil.

Zwei hochqualifizierte Berechnungsmodelle gibt es für Asset Allocation beim Einsatz im Bond Portfolio Management:

Portfolio Selection“: Vom US-amerikanischen Ökonomen und Nobelpreisträger Harry M. Markowitz entwickelt; mathematische Berechnungsmethode zur effizienten Portfolio-Auswahl, die Diversifikation, also die Auswahlerweiterung auf neue Produkte für neuentstandene Märkte, mit einschließt.
Das „Black-Litterman-Verfahren“ ist ein Prognose-Modell, welches zukünftige Einflussgrößen in Bezug auf die Rendite berücksichtigt.

Im Ergebnis muss Asset Allocation für den Einsatz im Bond Portfolio Management stets sowohl auf die Ziele als auch auf spezielle Besonderheiten jedes einzelnen, individuellen Anlegers ausgerichtet sein.

Börsenhandel-Zulassung

Grundlagen für eine Börsenhandel-Zulassung

a) Das Legitimieren gewerbebetreibender Personen- oder Kapitalgesellschaften zur Teilnahme am Börsenhandel:

Nach Art und Umfang in kaufmännischer Weise gewerbetreibende Personen- oder Kapitalgesellschaften sind jede natürliche oder juristische Person, die erlaubte Tätigkeiten auf selbstständiger Basis, dauerhaft und mit Gewinnabsicht ausüben. Für die Börsenhandel-Zulassung regelt das Börsengesetz (BörsG) § 19 Voraussetzungen, die ein Gewerbebetrieb zur Teilnahme am Börsenhandel erfüllen muss. Ausnahmen bilden Warenbörsen und Abweichungen vom geforderten Eigenkapital gibt es für in besagtem Gesetzesparagraf aufgeführte Unternehmen (Kreditinstitute, Finanzdienstleistungsinstitute, etc.).

b) Die Genehmigung, als Börsenhändler/Börsenmakler tätig zu sein:

Börsenhändler/Börsenmakler haben eine ausreichende berufliche Qualifikation, also eine geeignete Berufsausbildung, zudem sind sie zuverlässig und eine mit der Führung der Unternehmensgeschäfte betraute Person oder der Geschäftsinhaber selbst. Börsenhandel-Zulassungen reglementieren ein jeweiliger Börsenvorstand, eine Börsenordnung, beispielsweise die Frankfurter Wertpapierbörse, zudem die Prüfungskommission einer Börse durch bestimmte Zulassungsbedingungen. Berufskategorien: Börsenhändler/Börsenmakler, freie Makler, Broker, Skontroführer.

c) Die Anerkennung von Wertpapieren als zum Börsenhandel zugelassen:

Geht es um die Börsenhandel-Zulassung von Wertpapieren tritt das Unternehmen als Emittent auf, welcher eine Emission anstrebt. Der Emittent stellt gemeinsam mit einem Kreditinstitut, Finanzdienstleistungsinstitut oder anderem nach dem Kreditwesengesetz (KWG) tätigem Institut den Zulassungsantrag zum Börsenhandel schriftlich. In Deutschland regelt die Börsenzulassungsverordnung (BörsZulV) eine angestrebte Börsenhandelzulassung von Wertpapieren. Das Gesetz über den Wertpapierhandel (WpHG, kurz Wertpapierhandelsgesetz) ist Bestandteil des Handelsgesetzbuchs (HGB). Eine weitere unabdingbare Voraussetzung ist ein Verkaufsprospekt, der auf Grundlagen des Wertpapierprospektgesetzes (WpPG) oder im Sinne des Investmentgesetzes (InvG) veröffentlicht wird.

Trotz unterschiedlicher Betrachtungsweisen wird deutlich, dass die jeweilige Börsenhandel-Zulassung gleichzeitig Zugangs- sowie Handelsberechtigung zur beziehungsweise an einer Wertpapierbörse darstellt.

CBOE

CBOE: Die weltweit erste Terminbörse mit Optionen auf Aktien

Das Gründungsjahr der Optionsbörse Chicago Board Options Exchange (CBOE) war 1973. Möglich wurde die Gründung der weltweit ersten Terminbörse, die mit Optionen auf Aktien handelt, durch die Installation eines praktikablen Optionspreismodells. Dieses finanzmathematische Modell, welches Finanzoptionen bewertet, schuf der US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Fischer Sheffey Black gemeinsam mit dem kanadischen Wirtschaftswissenschaftler Myron Samuel Scholes (Black-Scholes-Modell).

Die CBOE ist der Rechtsform nach eine Incorporated (Inc.), was laut US-amerikanischem Gesellschaftsrecht für die Wirtschaft bedeutende Kapitalgesellschaften als Namenszusatz tragen. Zudem gelten andere als beispielsweise in Europa übliche Kapitalaufbringungsvorschriften, insbesondere was die Gesellschaftsvermögenshaftung betrifft.

Regulierendes Kontrollorgan der Optionsbörse Chicago Board Options Exchange (CBOE) ist, wie für alle am US-amerikanischen Wertpapierhandel teilnehmenden Unternehmen, die US-Börsenaufsichtsbehörde United States Securities and Exchange Commission (SEC). Die CBOE publiziert den täglichen Volatilitätsindex VIX, der zu erwartende Schwankungsbreiten beim Aktienindex S&P 500 (einer der weltweit am meisten beachteten Aktienindizes) bezeichnet. An der Optionsbörse CBOE sind Aktienoptionen von mehr als 2.200 Unternehmen, 140 Exchange Tradet Funds (ETF), 22 Aktienindizes handelbar.

Certificate of Deposit (CD)

Certificate of Deposit: Finanzprodukt für kurzfristigen Kapitalbedarf

Innerhalb der Bankgeschäfte gehört ein CD zum Einlagengeschäft, bei dem Kreditinstitute fremde Gelder, hier als Termineinlage, annehmen. Der Rückzahlungsanspruch enthält keine verbriefte Inhaberschuldverschreibung. Das heißt, wie bei allen Inhaberpapieren gibt es beim Certificate of Deposit keinen Namen, der als Begünstigter infrage kommt. Demgegenüber hat der Inhaber eines CD ein verbrieftes Recht zur Geltendmachung seines Anspruchs auf Leistung, welche gegen Aushändigung des Inhaberpapiers erfolgt.

Certificate of Deposits sind Geldmarktpapiere, die Banken in Form eines Inhaberpapiers ausgeben (emittieren). Das Finanzprodukt dient dem Anleger zur Geldanlage (Termineinlage) und Inhaber dieses speziellen Wertpapiers können es für kurzfristigen Kapitalbedarf nutzen. Certificate of Deposits werden am äußerst liquiden und transparenten Sekundärmarkt (Börsen) gehandelt. Für den Anleger ist es insofern vorteilhaft, als dass er ein CD vor dessen Fälligkeit veräußern und damit einen unvorhersehbar eingetretenen Kapitalbedarf decken kann.

Anleger, die in ein Certificate of Deposit investieren, erhalten ein Wertpapier als zertifiziertes Inhaberpapier, welches den Geldbetrag, Laufzeit und Zinssatz verbrieft. Ein CD ist ein fungibles Geldmarktpapier, das heißt im Grunde nur, dass es sich um ein untereinander vertretbares beziehungsweise gegeneinander austauschbares Wertpapier handelt, was im Übrigen Voraussetzung für alle an Börsen handelbaren Werte, einschließlich Devisen und Waren ist. Aufgrund der Ausgabekosten für ein Certificate of Deposit wird der Zinssatz allgemein etwas unter dem von vergleichbaren Termineinlagen angegeben, wobei ein CD sowohl mit festem wie auch mit variablem Zinssatz ausgestattet sein kann. Die Angaben zur Laufzeit frei handelbarer Certificate of Deposits schwanken zwischen dreißig Tagen bis fünf Jahren, durchschnittlich erscheinen jedoch ein bis sechs Monate realistisch. Als ein weiteres Finanzprodukt in den USA einst entwickelt, sind Certificates of Deposit seit 1986 in Deutschland zugelassen.

Chicago Board of Trade (CBOT)

CBOT: Klassischer Parketthandel und Computerbörse für Termingeschäfte

Die Chicago Mercantile Exchange (CME) und der Chicago Board of Trade, letzterer seit 2007 Teil der CME Group, gehören zu den fünf wichtigsten US-amerikanischen Börsen. Die CME wurde als Chicago Butter and Egg Board anno 1898 gegründet, wobei ihr Name tatsächlich Programm war, denn anfänglich handelten Marktteilnehmer Kontrakte auf Butter und Eiern. Besagte Börse ist im Übrigen eine sogenannte Ausgründung der Chicago Board of Trade. Das Gründungsjahr der weltältesten Terminbörse CBOT war 1848, durch die Fusion beider traditionsreichen Börsen zur CME Group im Jahr 2007 entstand eine der weltweit größten Optionsbörsen.

Sitz der bedeutenden Terminbörse Chicago Board of Trade ist seit dem Jahr 1930 ein architektonisch eindrucksvolles, 45-stöckiges Gebäude im Art Déco-Stil mit designten Skulpturen und einer fast zehn Meter hohen Göttin Ceres-Statue als Gebäudespitze. Anfänglich als Rohstoff- und Getreidemarkt tätig, entwickelte der Chicago Board of Trade bald die ersten standardisierten börsengehandelten Termingeschäftsverträge, allerdings wiederum für Agrarprodukte wie beispielsweise Getreide, Schweinefleisch und dergleichen.

Gegenwärtig wickeln mehr als 3.600 Mitglieder der CBOT über fünfzig unterschiedlich geartete Termingeschäfte ab; 2003 erreichte der Chicago Board of Trade mit einem Vertragsvolumen von 454 Millionen seinen bisherigen Rekordstand. Nachdem die CME anno 2002 als erste US-amerikanische Börse selbst börsengehandeltes Unternehmen wurde, betrieb der Chicago Board of Trade (CBOT) den Börsengang im Oktober 2005. Beim Parketthandel treffen Händler zwecks Kauf und Verkauf einzelner Kontrakte in sogenannten Pits aufeinander, weshalb sich das Parkett der Chicago Board of Trade The Pit nennt. Elektronisch abgewickelte Termingeschäfte werden gemeinhin als Computerbörse bezeichnet, wo bekanntermaßen elektronische Handelssysteme entsprechende Transaktionen automatisch ausführen. Wie die deutsch-schweizerische Eurex gehört der Chicago Board of Trade heute zu den weltweit führenden Terminbörsen für Finanzderivate.