Future-Handel

Future-Handel: Finanztermingeschäfte und Warentermingeschäfte

Termingeschäfte im Börsenhandel unterscheiden sich hinsichtlich der Erfüllungspflicht nach bedingten und unbedingten Termingeschäften. Zu letztgenannten zählt der Future-Handel, weil beide Vertragsparteien auf jeden Fall, also unbedingt, eine Erfüllungspflicht haben. Optionen sind bedingte Termingeschäfte, weil eine Vertragspartei das Wahlrecht, also eine Option, darauf hat, das Geschäft auszuführen oder nicht. Options- und Future-Handel werden Termingeschäfte genannt, weil die Erfüllungspflicht in der Zukunft liegt. Neben börsengehandelten unbedingten Termingeschäften (Future-Handel) gibt es außerbörsliche unbedingte Termingeschäfte (Forwards). Weiteres Merkmal ist eine bestehende oder teils von vornherein nicht bestehende Erfüllungsabsicht. Beim Handel mit Future-Kontrakten liegt ein Grundgedanke darin, Spekulationsgewinne aus Preis-, Kursänderungen zu erzielen oder Marktrisiken zu begrenzen. Nach Art des Börsentermingeschäfts sind Kontrakte/Optionsscheine ohne Erfüllungsabsicht sogenannte Differenzgeschäfte. Cash Settlement spielt somit auch im Future-Handel eine bedeutende Rolle (bei fehlender Erfüllungsabsicht besteht die unbedingte Erfüllungspflicht im Barausgleich). Nennen Marktteilnehmer des Optionshandels den Kauf „Call“ und Verkauf „Put“, bezeichnen beim Future-Handel „Long“ und „Short“ Käufer- beziehungsweise Verkäufer-Position.

Future-Handel findet auf organisierten Märkten (Terminbörsen) und in vollelektronischen, multilateralen Handelssystemen der Finanzdienstleister und Wertpapierhändler statt. EUREX (European Exchange) heißt die weltweit größte Terminbörse für Options- und Future-Handel, Tradegate (Berlin) und Turquoise (London) sind bedeutende Handelsplattformen, zudem starke Konkurrenten der etablierten Börsen. Future-Kontrakte sind standardisiert, das heißt, allen Marktteilnehmern wie professionelle Börsianer, Spekulanten, private Anleger und Investoren haben dieselben Bedingungen (gleiche Daten, Technologien, Informationen). Future-Handel umfasst Finanztermingeschäfte (Financial Future) auf die Basiswerte Devisen, Anleihen, Zinsen, Aktienindizes (Index-Futures) und Warentermingeschäfte (Commodity Future) auf die Basiswerte Rohstoffe, Edelmetalle, Agrar-, Tierprodukte, Genussmittel. Ist eine einzelne Aktie der Basiswert, heißt der Future-Kontrakt Single-Stock-Future und Managed Futures werden einzig in Future-Kontrakten investierende Investmentfonds genannt. Spekulationsgewinn, -verlust, Vorschusszahlung (Einschusszahlung), Sicherungsleistung (Margin), Hebel, Glattstellung, Hedging sind den Future-Handel betreffende Kriterien.