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Callcenter-Technologie

Callcenter-Technologie – unterschiedliche Aufgabengebiete

Die Technologien, also notwendiger Technikeinsatz und organisatorische Voraussetzungen, sind für jedes Callcenter gleich. Natürlich in unterschiedlichen Dimensionen: Es gibt kleine bis mittlere Callcenter, solche in sogenannten Großraumbüros und jene, die sich direkt in Unternehmen befinden. Letztgenanntes trifft wegen erforderlichen Spezialkenntnissen sowie Sicherheit beim Umgang mit personenbezogenen Daten hauptsächlich auf Kreditinstitute, Direktbanken, im hochqualifizierten medizinischen Bereich sowie auf Behörden zu.

Während die Callcenter-Technologie stets das gleiche Ziel (Kundenkontakt, Kundennähe, Kundenzufriedenheit, Kundenbindung) verfolgt, sind die Aufgabengebiete breitgefächert. Im Versandhandel oder Ticket-Service überwiegen Auftrags- und Bestellannahme, hinzu kommt Reaktivierung länger zurückliegender Kundenkontakte, dadurch werden hier zwei Aufgabengebiete kombiniert. Denn innerhalb der Callcenter-Technologie unterscheidet sich sogenanntes Inbound und Outbound: Beim Inbound bearbeiten Agents (Unternehmensmitarbeiter) eingehende, im Outbound ausgehende Anrufe. Das Customer Service Center ist eine moderne Callcenter-Technologie, die neben klassischem Telefonmarketing weitere Kommunikationssysteme wie Internet, E-Mail, SMS, Telefax, Mailings nutzt. Derart hochleistungsfähige Callcenter setzten technisch ausgereiftes Equipment voraus. Dazu zählen Telekommunikationstechniken wie ACD mit bedarfsentsprechenden Einstellungen, Interactive Voice Response (IVR), Computer Telephony Integration (CTI), Predictive Dialer.

Auf der Grundlage praxisbewährter Callcenter-Technologie erweiterte sich die Branche stetig. Support (Hotlines, Produktinformationen, Beschwerde-, Reklamationsmanagement), Meinungs-, Marktforschung sind zeitnahe Aufgabengebiete von Callcentern.

Callcenter-Technologie und Branchenimage

Unbestritten leiden Callcenter nach wie vor unter einem negativen Branchenimage. Nicht die Callcenter-Technologie, sondern folgendes könnten Ursachen dafür sein: Lange Zeit machten die Aufgaben der sogenannten Kaltakquise der Branche zu schaffen, inzwischen ist Kaltakquise in Deutschland eine Gesetzeswidrigkeit. In Medien werden schlechte Arbeitsbedingungen in einzelnen Callcentern auf die gesamte Branche übertragen. Enorme Schwankungsbreiten beim Qualifikationsniveau der Callcenteragenten sowie regional stark differenzierte Verdienstmöglichkeiten verursachen Qualitätsunterschiede bei Kundenberatung und Kundenbetreuung. Servicefachkraft beziehungsweise Kaufmann für Dialogmarketing nennen sich die Ausbildungsberufe; eine unternehmensspezifische Kennzahl innerhalb der Callcenter-Technologie heißt Servicelevel.

Certificate of Deposit (CD)

Certificate of Deposit: Finanzprodukt für kurzfristigen Kapitalbedarf

Innerhalb der Bankgeschäfte gehört ein CD zum Einlagengeschäft, bei dem Kreditinstitute fremde Gelder, hier als Termineinlage, annehmen. Der Rückzahlungsanspruch enthält keine verbriefte Inhaberschuldverschreibung. Das heißt, wie bei allen Inhaberpapieren gibt es beim Certificate of Deposit keinen Namen, der als Begünstigter infrage kommt. Demgegenüber hat der Inhaber eines CD ein verbrieftes Recht zur Geltendmachung seines Anspruchs auf Leistung, welche gegen Aushändigung des Inhaberpapiers erfolgt.

Certificate of Deposits sind Geldmarktpapiere, die Banken in Form eines Inhaberpapiers ausgeben (emittieren). Das Finanzprodukt dient dem Anleger zur Geldanlage (Termineinlage) und Inhaber dieses speziellen Wertpapiers können es für kurzfristigen Kapitalbedarf nutzen. Certificate of Deposits werden am äußerst liquiden und transparenten Sekundärmarkt (Börsen) gehandelt. Für den Anleger ist es insofern vorteilhaft, als dass er ein CD vor dessen Fälligkeit veräußern und damit einen unvorhersehbar eingetretenen Kapitalbedarf decken kann.

Anleger, die in ein Certificate of Deposit investieren, erhalten ein Wertpapier als zertifiziertes Inhaberpapier, welches den Geldbetrag, Laufzeit und Zinssatz verbrieft. Ein CD ist ein fungibles Geldmarktpapier, das heißt im Grunde nur, dass es sich um ein untereinander vertretbares beziehungsweise gegeneinander austauschbares Wertpapier handelt, was im Übrigen Voraussetzung für alle an Börsen handelbaren Werte, einschließlich Devisen und Waren ist. Aufgrund der Ausgabekosten für ein Certificate of Deposit wird der Zinssatz allgemein etwas unter dem von vergleichbaren Termineinlagen angegeben, wobei ein CD sowohl mit festem wie auch mit variablem Zinssatz ausgestattet sein kann. Die Angaben zur Laufzeit frei handelbarer Certificate of Deposits schwanken zwischen dreißig Tagen bis fünf Jahren, durchschnittlich erscheinen jedoch ein bis sechs Monate realistisch. Als ein weiteres Finanzprodukt in den USA einst entwickelt, sind Certificates of Deposit seit 1986 in Deutschland zugelassen.

Cash-and-credit-management

Cash-and-credit-management: Zahlungsverkehr zwischen Wirtschaftseinheiten und Debitorenmanagement

Cash-and-credit-management ist dem Rechnungswesen zugeordnet und beinhaltet alle Tätigkeiten im Unternehmen, die in Debitoren-, Kreditorenbuchaltung anfallen; es tangiert jedoch nicht unwesentlich auch den Bereich Controlling (Finanzcontrolling) und die Rechtsabteilung (Mahnwesen, Inkasso).

Der im cash-and-credit-management enthaltene Bereich Cash Management umfasst sämtliche Aufgaben und Maßnahmen kurzfristiger Finanzdispositionen mit dem Ziel der Liquiditätssicherung des Unternehmens. Cash Management geht über eine allgemein übliche Finanzverwaltung insofern hinaus, als dass im Rahmen eines Risikomanagements Direktiven für nutzbringende Vorteile festgelegt werden, was Offerten von Kreditinstituten und Märkten sowie die Nutzung weiterer Finanzinstrumente sein können. Bezogen auf internationales Cash Management, was bei großen, weltweit agierenden Konzernen Teil des cash-and-credit-managements ist, in entsprechenden Relationen aber auch Mittelstandsbetriebe mit internationalen Zahlungsströmen betrifft, ergeben sich folgende Aufgabenbereiche: Erstellen des täglichen Liquiditätsstatus, Liquiditätsplanung, kurz- bis mittelfristige Finanzplanung, Einteilung der liquiden Mittel (Reserven bilden oder auflösen), kostengünstige Zahlungstransfers, Währungsrisikomanagement.

Natürlich gehören einige hier genannte Aufgaben eines cash-and-credit-managements ebenso gut zu denen, die inländische Unternehmen, teilweise bis hin zu Kleinunternehmen, erledigen müssen. Vielfach übernehmen hier jedoch Firmeninhaber selbst oder ab einer bestimmten Unternehmensgröße entsprechend fachkundige Sachbearbeiter alle Tätigkeiten, die zur kurzfristigen Kapitalbindung gehören (erfassen aller Zahlungseingänge, -ausgänge, Kapitalbeschaffung mittels Innen-, Außenfinanzierung, Mahnwesen, etc.).

Credit Management, zweite Komponente im cash-and-credit-management, sollte folgenden Mindeststandard enthalten: Bonitätsprüfung, -überwachung, Kundenstammdatei, Risikoklassifizierung, Kreditlimitierung, etwaige Liefersperren, verbindliche Zahlungsbedingungen, Forderungssicherung für jeden Debitor. Des Weiteren schließt innerhalb eines cash-and-credit-managements der Teilbereich Credit Management die zeitnahe Rechnungserstellung, Überwachung der vergebenen Kreditlimits, damit zusammenhängend des Ausfallrisikos, Reklamationsmanagement, Ausbuchen sämtlicher Forderungen und Verbindlichkeiten, Diskontierung, Factoring ein. In Handelsunternehmen (Groß-, Einzel-, Online-Handel) gehören auch Bezahl- beziehungsweise Warenwirtschaftssystem / ERP-System zum cash-and-credit-management.

Collaborative Business

Collaborative Business in Wirtschaftseinheiten und Social Media

Collaborative Business bezeichnet Geschäftsstrategien, bei denen neue Organisationsformen für betriebliche Kooperationen zum Einsatz kommen. Aus unternehmerischer Sicht werden auf der Grundlage des unternehmenseigenen ERP-Systems SCM-, SRM-, CRM-Technologien sowie Wissens- und Kompetenzmanagement ins Collaborative Business integriert. Bei jeder Technologie geht es um die Beschaffenheit der vorhandenen Logistik, ihren Aufgaben und gegebenenfalls einer Umwandlung der bisherigen in eine den jeweiligen Anforderungen entsprechende. Unumstößliches Grundprinzip des Collaborative Business ist jedoch die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit von in digitalen Anwendungssystemen kollaborierenden Unternehmen, die ansonsten als konkurrierende Wirtschaftseinheiten am Markt tätig sind. Logistik im Sinne von Collaborative Business bezieht neben dem Materialfluss auch Informationsfluss, Produktions-, Personalkosten, ROI-Analysen und weitere Einflussfaktoren ein. Kleines, praktisches Paradigma für Collaborative Business wären beispielsweise die allgemein bekannten Systeme Cash Group und CashPool; Verbundsysteme, in denen Banken aus unternehmenseigenen Gründen neue, unternehmensübergreifende Organisationsformen schufen, um Wertschöpfung zu sichern. Allerdings handelt es sich hier um branchengleiche Unternehmen, Collaborative Business bezieht bei entsprechend ausgerichteten Wirtschaftseinheiten die Lieferkette mit ein.

Hauptanwendungsgebiete von Collaborative Business sind unternehmensübergreifende Lösungen, die als IT-Infrastruktur entwickelt werden. Die Notwendigkeit ergab sich aus den veränderten Bedingungen des globalisierten Digitalzeitalters. Gegenwärtig befassen sich Forscher, IT-Entwickler und Anwendergruppen gemeinsam intensiv mit Collaborative Business. Ziel dabei ist, Architekturen für funktionstüchtige Kollaborationssysteme zu schaffen, die weit über Geschäftsmodelle für Service-Provider, B2B- oder Open Source-Modelle hinausreichen.

Im Bereich Social Media ist mit Wikis, Weblogs, Podcasts und sozialen Netzwerken wie Facebook oder YouTube Collaborative Business längst Wirklichkeit, wobei es Berührungen zum geschäftlichen Aspekt geben mag, dieser jedoch nicht vorherrschend ist.

Cost, Insurance and Freight (CIF)

Cost, Insurance and Freight (CIF) im internationalen Schifffahrtshandel

Incoterms, eine geschützte, registrierte Marke, ist ein Code-Verzeichnis, welches internationale Handelsklauseln, einschließlich deren Bedeutung, enthält. Der CIF-Code, also Cost, Insurance and Freight, steht für Regelungen, die in handelsüblichen Vertragsformen speziell Verladekosten, Versicherung und Frachtkosten bis zur Ankunft eines Schiffs im Bestimmungshafen betreffen. Die internationalen Handelsklauseln Incoterms erschienen einschließlich des Codes für Cost, Insurance and Freight erstmals 1936 in Paris. Aufgestellt hatte sie die Internationale Handelskammer namens International Chamber of Commerce, kurz ICC. Hauptsitz dieser nichtstaatlichen Organisation ist seit deren Bestehen Paris. In Deutschland hat die Internationale Handelskammer ICC e. V. ein Büro in Berlin.

Cost, Insurance and Freight sind eine als CIF codierte Handelsklausel der internationalen Schifffahrt, die Lieferbedingungen für den Warenverkäufer vom Verladehafen bis zum Bestimmungshafen eines Schiffs benennt. Dabei handelt es sich, entsprechend des Namens leicht nachvollziehbar, ausschließlich um Fracht-, Verlade-, Versicherungskosten bis zum Bestimmungshafen. Die genaue Aufteilung aller Cost, Insurance and Freight beim Warentransport sowie den Kosten- und Gefahrenübergang zwischen Exporteur und Importeur regelt letztendlich jedoch ein rechtsgültiger Vertrag, denn Incoterms sind freiwillige Handelsklauseln ohne Gesetzeskraft.

Eine Erleichterung im internationalen Warenhandel sind die Incoterms insofern, als dass Verkäufer und Käufer im Vertrag beispielsweise „CIF gemäß Incoterms 2010“ vereinbaren. Wird dieses Kürzel in einem rechtsgültigen Vertrag verwendet, besagt es, dass Cost, Insurance and Freight bis zum Bestimmungshafen der Verkäufer zu tragen hat. Wo dieser Bestimmungshafen genau liegt und wann die Waren vom Verkäufer auf den Käufer als dessen Eigentum übergehen, können die Codes der Incoterms logischerweise nicht enthalten. Dann wären es keine Kürzel mehr, die wie Cost, Insurances and Freight als CIF im Seehandel Vertragsinhalte im internationalen Handelsverkehr durch standardisierte Kurzformulierungen vereinfachen.

Credit Spread Option

Credit Spread Option: Verkauftes Kreditrisiko

Spread ins Deutsche übersetzt, bedeutet Spannweite, Ausdehnung, Ausbreitung, auch Kursdifferenz. Credit Spread Option ist, sehr vereinfacht ausgedrückt, ein ratingbezogenes Kreditderivat, welches die Option auf das Recht einer Prämie beziehungsweise Ausgleichszahlung enthält, wenn ein vorbestimmtes Kreditereignis eintritt oder eben nicht eintritt (Chance / Risiko).

Bedingung für eine Credit Spread Option: Von den zwei in einer primären Kreditbeziehung stehenden Finanzinstrumenten muss eins zwingend einem Kreditrisiko, in diesem Fall einem Bonitätsrisiko unterliegen. Denn bei Kreditderivaten ist die grundlegende Idee, dass ein Sicherungsgeber bei Eintreten eines festgelegten Kreditereignisses dem Gläubiger (Sicherungsnehmer) eine festgelegte Barausgleichszahlung leistet. Der Sicherungsgeber erhält vom Gläubiger eine Prämie für das übernommene Risiko. Credit Spread Options werden zwischen einem sogenannten Originator (Kreditinstitut, das Verbriefungstransaktionen vornimmt) und einer Zweckgesellschaft gestaltet. Die primäre Kreditbeziehung zwischen ursprünglichen Schuldner und Gläubiger besteht im Übrigen von all dem unberührt weiter.

Der einer Credit Spread Option zugrunde liegende Basiswert (Underlying) oder eine makroökonomische Variable kann sowohl Preis- als auch Renditeunterschied sein und sich auf Zins- sowie Dividendentitel beziehen. Auszahlungsbedingungen sind bis hin zu exotischen Profilen frei gestaltbar. Neben zahlreichen Varianten bei Kreditderivaten haben in der Praxis die Produkte Credit Default Swaps und eben Credit Spread Options zum Teil vorrangige Bedeutungen.

Critical Incident Methode

Eine Critical Incident Methode – diverse Anwendungsbereiche

Für das Verfahren der Critical Incident Methode existiert nur insofern eine einheitliche Definition, als dass es sich um eine Befragungstechnik oder Anforderungsanalyse handelt, bei der positive wie negative Situationen/Erlebnisse von Menschen sowie ihre Reaktionen darauf dokumentiert und ausgewertet werden. Die Critical Incident Methode wird innerhalb fachspezifischer Tätigkeiten vornehmlich Critical Incident Technique (CIT) genannt. Technique kennzeichnet hier das deutsche Wort Methode; Incident heißt Begebenheit, Vorfall, Ereignis und Critical wird synonym für kritisch, bedenklich verwendet. Letzterer Namensteil resultiert möglicherweise aus den Ursprüngen der Critical Incident Methode, als in den 1940er Jahren kritische Situationen im Flugverkehr analysiert wurden. Das Verhalten der Flugpiloten, insbesondere bei bedenklichen/sicherheitsrelevanten Ereignissen, war der Untersuchungsgegenstand, ihr spezielles situatives Umfeld das Bezugssystem.

Seitdem entstanden verfeinerte Modifikationen der Critical Incident Methode, die als halbstandardisiertes Verfahren in diversen Wirtschaftsbereichen Anwendung findet. Entgegen des eventuell irreführenden Namens gehören zur progressiven Nutzung der Critical Incident Methode vor allem auch die positiven Erlebnisse von Menschen innerhalb des Bezugssystems und ihre darauffolgenden Reaktionen/Verhaltensweisen.

Hauptanwendungsgebiete der im Fachjargon als empirische Anforderungsanalyse charakterisierbaren Critical Incident Methode:

  • Personalauswahlverfahren (wissenschaftlich Eignungsdiagnostik, neudeutsch Recruiting genannt): In Assessment-Centern, als halbstandardisierter Fragebogen oder strukturierter Leitfaden für (Einstellungs-)Interviews. Mit der Critical Incident Methode werden Schlüsselqualifikationen (Soft Skills) anhand konkretisierter Fragetechnik geprüft.
  • Im Kundenbeziehungsmanagement und Marketing: Beispielsweise im Event-Marketing, wo qualitative Befragungen Aufschluss über Zufriedenheit/Unzufriedenheit der Eventteilnehmer geben. Unternehmen nutzen die Critical Incident Methode zur Prüfung der Kundenzufriedenheit.
  • Mensch-Computer-Interaktion: Für ein CIT-Projekt ausgewählte Testpersonen protokollieren zeitnah die eingetretenen positiven oder negativen Ereignisse/Situationen beim Umgang mit IT-Systemen, speziell die Benutzerfreundlichkeit/Gebrauchstauglichkeit (Usability) von Soft- und Hardware.

Neben Zielkriterien, Festlegung des Bezugssystems, anschließender Datenanalyse ist die eingesetzte Fragetechnik im Kontext zu Positiv-/Negativerlebnissen Wesenskern der Critical Incident Methode.

Customer Integration

Customer Integration vereint Prozessmanagement und CRM

Beim heutzutage vielzitierten Prozessmanagement geht es für Betriebe und Dienstleister um den revolutionären Organisationswandel von betrieblichen Abläufen. Der Leitgedanke, weg von rein funktionaler und hin zur ganzheitlichen Ablauforganisation, wird mit Customer Integration noch komplexer. Und zwar deshalb, weil Kundenbeziehungsmanagement (CRM; Customer Relationship Management) mit Anforderungen des Prozessmanagements verknüpft werden. Denn Customer Integration, Bestandteil des Customer Self Services (CSS) im operativen Kundenbeziehungsmanagement, setzt veränderte Ablauforganisationen bei Dienstleistern sowie in Betrieben voraus. Mit Fragen der Customer Integration beschäftigen sich an Universitäten Fachgebiete wie Wirtschaftsinformatik, Betriebswirtschaftslehre, Informations- und Finanzmanagement.

In der Realwirtschaft ist Customer Integration als webbasierte Kundendienstleistung bereits mannigfaltig präsent. Beispiele: In Buchungssystemen bei Event-, Reiseveranstaltern, Fluggesellschaften, Autovermietungen, aber auch bei Versicherungen, Geldinstituten (Online-Banking) sowie weiteren Finanzdienstleistern. Bei Customer Integration werden durchs Einbeziehen der Kunden in die internen Geschäftsprozesse der Unternehmen diese von bisher passiven zu aktiven Partnern. Aus Sicht der Unternehmen finden sogenannte externe Faktoren Eingang in die betriebliche Leistungserstellung. Mit externen Faktoren sind im Hinblick auf Customer Integration die zur Verfügung gestellten, vielfältigen Kundendaten, weitere Informationen sowie Transaktionen der Customer gemeint. Kundeneinbindung macht Kunden damit zum externen Faktor, der interne Betriebsabläufe in entsprechenden Unternehmen aktiv mitgestaltet.

Eine Variante der Customer Integration ist die Kundeneinbindung bei der Entwicklung neuer Produkte. Forschungs- und Entwicklungsabteilungen in Konzernen oder großen, bedeutenden Unternehmen greifen nach erfolgter Marktsegmentierung dann auf Customer Integration zurück, wenn es um Nutzen von und Qualitätsanforderungen bei innovativen Produkten geht.

Customer Relationship Management (CRM)

Customer Relationship Management: Kundenbeziehungen systematisch gestalten

In der Freien Marktwirtschaft haben sich Bedingungen zur Wertschöpfung, Lieferkette, Unternehmensstrukturen in den letzten zwei Jahrzehnten grundlegend geändert. Beziehungen zwischen Unternehmen und Kunden nehmen innerhalb dieser Veränderungsprozesse vorrangige Bedeutung ein, was die Tragweite von Customer Relationship Management (CRM) verdeutlicht. Gewinnung von Neukunden ist nicht nur beträchtlich teurer als Kundenbindung, es wird angesichts gesättigter Märkte stetig schwieriger, neuen Bedarf nach immer noch mehr Gütern bei Kunden zu wecken. Customer Relationship Management wird einem sogenannten Kundenlebenszyklus dennoch gerecht, weil sämtliche interaktiven Prozesse eines Unternehmens konsequente Kundenorientierung fokussieren. Das heißt im Umkehrschluss: Die Unternehmensführung basiert im ganzheitlichen Ansatz auf einem Customer Relationship Management; die CRM-Software als technologische Plattform wird zur wichtigsten Schnittstelle des Unternehmens zu seinen Kunden.

Customer Relationship Management (CRM) stellt Kundenbedarf auf eine neue, umfassende Stufe. Im Idealfall optimal angewandt, wird mit Customer Relationship Management der „gläserne Mensch“ Wirklichkeit. Denn ein CRM-System kann mannigfaltige Informationen über Kunden sammeln, analysieren, aufbereiten; das Unternehmen sodann mittels eBusiness und Marketing optimale Kundenbeziehungen sicherstellen. Nachteil: Diskrepanz zwischen tatsächlichem Kundenbedürfnis und CRM.

Für langfristige Kundenbeziehungen muss Customer Relationship Management folgende Anforderungen mittels CRM-Software widerspiegeln: Detaillierte Kundenadressdatei, komplette Kundenhistorie, Aktions-, Reaktionsdaten. Weiterführende Informationen/Kundendaten sind vom grundlegenden Ziel des Customer Relationship Managements sowie der jeweiligen Branche abhängig. Auf Speicherung und Verarbeitung sensibler Daten wie Familien-, Einkommens-, Vermögensverhältnisse, Bonität, Vorlieben, Gewohnheiten, Bildung, Gesundheitszustand des Kunden verzichten Unternehmen aufgrund der Rechtslage zum Datenschutz häufig.

Zur Kundengewinnung (Akquise) nutzt Customer Relationship Management Mittel des Direktmarketings. Mittels CRM-System werden auch in Massenmärkten wirkungsvolle Erfolge bei der Kundengewinnung erzielt. Kundenumfragen, Beschwerdemanagement, Webcontrolling (Datenverkehrsanalyse), Dialogmarketing, Informations- und Kommunikationselemente (Exklusivangebote, Boni, Kundenkarten, Newsletter, Dienstleistungen, etc.) sind im Customer Relationship Management Aufgaben zur Bestandskundenpflege (Kundenbindung).

Asset Allocation, Einsatz im Bond Portfolio Management

Asset Allocation steht dabei für die Aufteilung verfügbaren Kapitals/Vermögens auf unterschiedliche Anlageklassen. Bonds sind verzinsliche Wertpapiere. Portfolio Management innerhalb der Finanzwelt bezeichnet die Anlagestrategie und schließt dabei Verwaltung und Kontrolle der Anlageobjekte ein.

Modelle für Asset Allocation beim Einsatz im Bond Portfolio Management

Bei der Gestaltung des Vermögensaufbaus bedient sich Asset Allocation beim Einsatz im Bond Portfolio Management unterschiedlicher Investments beziehungsweise Anlageklassen, die Aktien, Anleihen, Obligationen, Währungen oder Immobilien sein können.

Es gibt langfristige und kurzfristige Asset Accumulation, also strategische oder taktische Vermögensbildung, sowie quantitative Berechnungsmodelle für optimale Asset Allocation für den Einsatz im Bond Portfolio Management:
In der Planungsphase klären Anleger oder Investoren und Finanzberater die Gewichtung des zu investierenden Kapitals hinsichtlich unterschiedlicher Anlageobjekte, respektive Anlageklassen, um damit auch Risiko und Sicherheit abzuwägen. Asset Allocation muss dabei zwingend den finanziellen Spielraum, die gewünschte Laufzeit (Anlagehorizont) des Anlegers/Investors, dessen persönliche Risikobereitschaft und die zu erwartende Rendite berücksichtigen. Daraus ergibt sich das sogenannte Anlegerprofil.

Zwei hochqualifizierte Berechnungsmodelle gibt es für Asset Allocation beim Einsatz im Bond Portfolio Management:

Portfolio Selection“: Vom US-amerikanischen Ökonomen und Nobelpreisträger Harry M. Markowitz entwickelt; mathematische Berechnungsmethode zur effizienten Portfolio-Auswahl, die Diversifikation, also die Auswahlerweiterung auf neue Produkte für neuentstandene Märkte, mit einschließt.
Das „Black-Litterman-Verfahren“ ist ein Prognose-Modell, welches zukünftige Einflussgrößen in Bezug auf die Rendite berücksichtigt.

Im Ergebnis muss Asset Allocation für den Einsatz im Bond Portfolio Management stets sowohl auf die Ziele als auch auf spezielle Besonderheiten jedes einzelnen, individuellen Anlegers ausgerichtet sein.