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Einzugsermächtigungsverfahren

Für die Durchführung regelmäßig wiederkehrender Zahlungen, bei denen der Betrag variabel ist (zum Beispiel Telefon, Gas, Strom, Miete, Versicherung) kann ein Einzugsermächtigungsverfahren herangezogen werden. Der Vorteil für den Kunden liegt darin, dass er keine Zahlungstermine versäumt und dass er mit einem einmaligen Auftrag seine laufenden Zahlungen abgedeckt hat. Sollte der Betrag des Einzugsermächtigungsverfahrens nicht mit dem Rechnungsbetrag übereinstimmen, kann der Kunde den abgebuchten Betrag von seinem Kreditinstitut retournieren lassen.
Neben dem Einzugsermächtigungsverfahren gibt es noch das Abbuchungsauftragverfahren als Lastschriftverfahren

Endfällige Kapitalraten eines Kredites

Während der Laufzeit werden bei endfälligen Kapitalraten lediglich die Zinsen einbezahlt. Am Ende der Laufzeit muss das Kapital rückgeführt werden. Beispielsweise kann die Rückführung des Kapitals durch Ansparprodukte wie eine Lebensversicherung oder Wertpapiersparen erfolgen, die zum Ende der Kreditlaufzeit fällig werden.

Eigenmittelvorschriften

Das Risiko der einzelnen Aktivposten soll mit den Eigenmittelvorschriften des Bankwesengesetzes eingeschätzt und zumindest teilweise durch Eigenmittel abgedeckt werden. Über zumindest 8 % der gewichteten Aktivposten der Bilanz, der außerbilanzmäßigen Geschäfte und der besonderen außerbilanzmäßigen Finanzgeschäfte in Form von Eigenmittel zur verfügen.

Einkaufsrahmen auf einem Girokonto

Kurzfristigen Vorgriffen auf zu erwartende Eingänge nennt man Einkaufsrahmen. Zwischen dem Kunden und seinem Berater wird der Einkaufsrahmen in der Regel mündlich vereinbart. Der Sollzinssatz ist beim Einkaufsrahmen meist höher als beim Kredit, allerdings muss beim Einkaufsrahmen keine Einmalgebühr und in der Regel auch keine Vergebührung bezahlt werden. Entweder nach dem Einkommen oder nach der Höhe des zu erwartenden Eingangs richtet sich die Höhe des Einkaufsrahmens. Natürlich kann das Kreditinstitut auch Besicherungen (Versicherung, Sparbuch, Wertpapier, Bürgschaft usw.) für die Gewährung des Einkaufsrahmens verlangen.

belegloser Datenträgeraustausch – DTA

DTA ist die Abkürzung für belegloser Datenträgeraustausch.

Unter belegloser Datenträgeraustausch versteht man den Transfer von digital gespeicherten Zahlungsinformationen auf Datenträgern.
Also der Zahlungsverkehr zwischen Banken wird heute fast ausschließlich über Computer durchgeführt.
Als Bankkunde erhält man keinen eigenen Beleg über denZahlungstransfer, sondern lediglich eine Buchung am Konto.

Verwendete Datenträger im beleglose Datenträgeraustausch

Als Datenträger kamen früher Magnetbänder oder Disketten zur Anwendung. Heute werden die Daten entweder mittels digitaler Fernmeldenetze ( zum Beispiel Ethernetnetze oder MPLS Netze ) transferiert. Auch CD-ROM, DVD, SD-Cards oder andere digitale Speichermedien sind denkbare Träger für den beleglosen Datenträgeraustausch

ECU – Europäische Währungseinheit – European Currency Unit

ECU ist die Abkürzung für European Currency Unit und ist die Europäische Währungseinheit.

Die Europäische Währungseinheit zwischen 1979 und 1998 die Währungseinheit für Berechnungen der Europäische Währungseinheit und war damit der Vorgänger des heute in Umlauf befindlichen Euro.

European Currency Unit als komplexer Vorgänger der Währungseinheit des Euro

Seit 1998 wird der Euro als Zahlungsmittel der Euroländer verwendet.
Die Berechnung des Wechselkurs des ECU gegenüber anderer Landeswährungen war komplex. Er errechnete sich aus den Wechselkursen der Landeswährungen, die im Währungskorb zur Währung, multipliziert mit der Menge der Landeswährung. 

 

Effektivgeschaefte

Der Begriff Effektivgeschäfte kommt aus der Welt der Börse.
Börsengeschäfte lassen sich prinzipiell in zwei Gruppen unterteilen.

Nach der Absicht ihrer Erfüllung
– Effektivgeschäfte
– Spekulationsgeschäfte

Nach dem Zeitpunkt ihrer Erfüllung
– Termingeschäft
– Promptgeschäfte

Darlehen

Grundsätze und Arten von Darlehen

Generell wird zwischen Gelddarlehen und Sachdarlehen unterschieden. Beide Formen sind entgeltliche Darlehen, denen ein gegenseitiger Vertrag zugrundeliegt. Das unentgeltliche Darlehen kommt als zweiseitig verpflichtender Vertrag zustande, bei dem die Rückerstattung der Darlehenssumme ohne Zahlung von Zinsen vereinbart wird. Diese meist zinsfreies Darlehen genannten Kreditverträge stehen, jeweils unter genau definierten Voraussetzungen und Bedingungen, Existenzgründern sowie bei öffentlich geförderten Bauvorhaben zur Verfügung.

Im Unterschied zum Leihgeschäft wird beim Sachdarlehen die vom Darlehensnehmer verbrauchte oder verarbeitete Sache an ihn als Empfänger übereignet. Eine Rückerstattung erfolgt durch Sachen gleicher Art, Güte und Menge. Diese Form des Darlehens kommt außerhalb der sogenannten Wertpapierleihe sehr selten vor.

Klassifizierung von Darlehen (Gelddarlehen, Kredit)

  • Endfälliges Darlehen: Nach Ablauf der vereinbarten Laufzeit muss ein einmaliger Betrag zurückgezahlt werden.
  • Annuitätendarlehen: Vereinbart wird eine jährlich zu zahlende Rate, die Tilgung und Zinsen beinhaltet (während der Laufzeit steigender Tilgungs- / sinkender Zinsanteil).
  • Tilgungsdarlehen: Monatlich konstante Tilgungsraten (sinkende Rückzahlungsrate während der Laufzeit, Zinsen werden entsprechend der Höhe des jeweils verbliebenden Kapitals berechnet).
  • Partiarisches Darlehen: Zur betrieblichen Vermögensbildung; Darlehensgeber erhält eine Gewinnbeteiligung statt der / oder zusätzlich zu den vereinbarten Zinsen.
  • Ratendarlehen: Für die gesamte Laufzeit berechnete Zinsen und Darlehenssumme werden zusammen als konstante Rate zurückgezahlt.
  • Verbraucherdarlehen: Anschaffungskredit zu bestimmten Konsumzwecken, Besonderheit: Verbraucherschutzregelungen.
  • Bauspardarlehen: Der gegebenenfalls fehlende Finanzbedarf zwischen Zuteilung des Bausparvertrags und abgeschlossener Vertragssumme, die zur Eigenheim-/Eigentumswohnungs-Finanzierung, dessen Renovierung/Umbau benötigt wird.
  • Schuldscheindarlehen: Langfristige Kapitalbeschaffung/Fremdfinanzierung von Banken, Investoren, anderen Geldgebern.

Ein Darlehen wird, wie jeder Kredit, besichert durch Sicherungsübereignung von Sachen aus dem Eigentum des Darlehensnehmers, Forderungsabtretungen, Bürgschaften, etc. Sollzinsen, Verzugszinsen, Bankgebühren sind einige Kostenarten von im Allgemeinen der Vertragsfreiheit unterliegenden Darlehen.

Cash Settlement

Cash Settlement im Finanztermingeschäft

Entsteht bei Wertpapiertransaktionen ein Differenzbetrag zwischen dem am Finanzmarkt festgestellten Börsenkurs und dem Basispreis, nennt man den nötigen Barausgleich Cash Settlement. Bei vertretbaren Gütern, die nicht am Kapitalmarkt gehandelt werden, besteht ein objektiv nicht zu lösendes Bewertungsproblem, weshalb Cash Settlement in diesem Fall standardisiert nicht angewendet werden kann. Hier wäre ein Barausgleich, also der Differenzbetrag zwischen dem eben nicht objektiv ausrechenbaren allgemeingültigen Kurswert des speziellen Handelsguts und dem Basispreis, ausschließlich durch das Verhandeln zwischen den beiden Vertragspartnern möglich.

Hauptsächlich kommt das Cash Settlement in den Segmenten Derivate und Termingeschäfte zur Anwendung. Beide Finanzinstrumente werden von Kapitalanlegern, Börsenmaklern, Brokern, Anlageberatern etc. überwiegend synonym verwendet. Als Oberbegriff ist Finanztermingeschäft ein treffender Fachausdruck sowohl für Derivate als auch fürs Termingeschäft. Ein allein auf das Cash Settlement spekulierendes Börsentermingeschäft ist ein Differenzgeschäft: Hier vereinbaren die miteinander agierenden Vertragsparteien bereits bei Vertragsabschluss, dass statt der Lieferung und Abnahme des Handelsobjekts der Differenzbetrag zwischen aktuellem Marktpreis des Underlying (Basiswert) und Strike-Preis (Ausübungspreis) als Cash Settlement ausgezahlt wird.

Wichtiges Unterscheidungsmerkmal im Finanztermingeschäft ist die Erfüllungspflicht. Bei unbedingten Termingeschäften (Futures, Forwards) müssen Käufer und Verkäufer das Geschäft in jedem Fall erfüllen, es kann jedoch bei Erfüllung zur effektiven Lieferung oder zum Cash Settlement kommen.

Bei bedingten Termingeschäften (Optionen) haben Käufer (Call-Option) wie Verkäufer (Put-Option) ein Wahlrecht darauf, erst in der Zukunft über die Erfüllung des Geschäfts zu entscheiden. Das Recht, dem Optionskäufer am Ausübungsdatum statt der effektiven Lieferung einfach die Preisdifferenz zu zahlen, also ein Cash Settlement zu leisten, hat auch der Optionsverkäufer (Stillhalter).

Bundesverband deutscher Banken e.V.

Der Bundesverband deutscher Banken e.V. ist der Spitzenverband des privaten Bankgewerbes in Deutschland, insbesondere also Verband der Aktienbanken und Privatbankiers.

Organisation und Aufgaben des Bundesverband deuterscher Banken

In Berlin ist der Sitz des Bundesverbandes deutscher Banken e.V., der
11 regionale Verbände privatrechtlicher Universalbanken sowie der Verband deutscher Hypothekenbanken und der Verband deutscher Schiffsbanken umfasst.

Als Interessensvertretung wird Lobbying für über 200 private Banken auf nationaler Ebene aber auch bei relevanten EU-Instutitionen durchgeführt.

Der Bundesverband deutscher Banken vertritt aber nur private Banken – öffentliche Banken werden vom Bundesverband öffentlicher Banken Deutschlands ( VÖB ) vertreten. Zwischen den beiden Organisationen herrscht Wettbewerb in Bezug auf den Einfluß des Staates auf das Bankenwesen.

Auch im Zuge der Einführung neuer Methoden, Regulierungen oder Bankgesetze ist der BdB für seine Mitglieder verantwortlich. Die Mitarbeit zur Bankautomation ( als Beispiel den beleglosen Datenträgeraustausch ) gehört zu den Aufgaben. 

Der Bundesverband deutscher Banken und die Einlagensicherung

Der Einlagensicherungsfonds wird durch den BdB verwaltet. Alle Mitgliedsbanken tragen zum Erhalt des Einlagensicherungsfonds zum Schutz der Bankkunden bei.