Archiv der Kategorie: A

Anlagenbuchhaltung

Inhalt der Anlagenbuchhaltung

Vermögenswerte in bilanzieller Hinsicht setzen sich aus Anlagevermögen und Umlaufvermögen zusammen. Anlagevermögen sind Sachanlagen wie Gebäude, Maschinen, Fuhrpark, Betriebs- und Geschäftsausstattung (BGA) eines Unternehmens, welche durchschnittlich mindestens länger als ein Jahr zur Verfügung stehen. Zum Umlaufvermögen gehören kurzfristig nutzbare Vermögenswerte, die ein Unternehmen während eines Jahres verbraucht, verarbeitet oder verkauft.

Anlagevermögen wird in der Anlagenbuchhaltung erfasst, bewertet, verwaltet. Dabei spielt der kontinuierliche Wertverlust der Sachanlage / des Vermögensgegenstands eine bedeutende, steuerrelevante Rolle. Die Wertminderung erfasst Anlagenbuchhaltung mittels Abschreibungen, die als AfA (Absetzung für Abnutzung) insbesondere hinsichtlich der Nutzungsdauer einzelner Vermögensgegenstände durchs Finanzamt gesetzlich geregelt sind. Innerhalb der Kosten-Leistungsrechnung erfüllt die Anlagenbuchhaltung wichtige Funktionen hinsichtlich der Information (Wert allen Anlagevermögens), Kontrolle (Kostenverursacher, Wirtschaftlichkeit, Produktivität), Entscheidungen für Neuanschaffungen beziehungsweise Verkäufen, beispielsweise Fahrzeuge, Grundstücke. Gesetzesgrundlagen: Handelsgesetzbuch (HGB) § 240 (Inventar) bis § 254 (steuerrechtliche Abschreibungen).

Aufgaben der Anlagenbuchhaltung

Eigenständig nutzbare Vermögensgegenstände, zu denen alle einzelnen Sachanlagen, wie jede Maschine, jedes Fahrzeug oder sämtliche BGAs (Betriebs- und Geschäftsausstattung) gehören, werden in der Inventur als Inventar aufgenommen. Die Anlagenbuchhaltung führt für jede einzelne Sachanlage eine Anlagekartei (elektronisch oder manuell). Darin werden Anschaffungsdatum, Anschaffungskosten, Nutzungsdauer, steuerrechtliche Abschreibungen, kalkulatorische Abschreibungen festgehalten.

Aktiviert wird jede einzeln erworbene Sachanlage durch die Aufnahme in die Sollseite der Bilanz. In Deutschland unterliegt jedwede unternehmerische Rechtsform – außer dem Kleinunternehmen – der Aktivierungspflicht.

Der Wertverlust (Gewinnminderung) jeder einzelnen Sachanlage erscheint in der Anlagenbuchhaltung als jährliche Abschreibung: AfA = Kaufpreis / Nutzungsdauer. Eine Ausnahme bilden geringwertige Wirtschaftsgüter, also Sachanlagen mit Anschaffungskosten bis vierhundert Euro netto.

Legale, steuerlich vorteilhafte Gewinnminderung, konkrete Maßnahmen zur Kostensenkung und realistische Budgetplanung für Neuinvestitionen können durch fachlich versierte Anlagenbuchhaltung realisiert werden.

Auffanggesellschaft

Eine Auffanggesellschaft wird gegründet, um ein Unternehmen das in die Insolvenz geschlittert ist teilweise weiterführen zu können. 
Das Ziel der Auffanggesellschaft ist die Sanierung des insolventen Unternehmens.

Merkmale der Auffanggesellschaft
– Gläubiger und Schuldner gründen gemeinsam diese Gesellschaft
– Betriebsmittel und Mitarbeiter werden von der Auffanggesellschaft übernommen
– Verbindlichkeiten bleiben in der insolventen Gesellschaft 
– erwirtschaftete Gewinne bleiben aber auch im insolventen Unternehmen

Gründe zur Gründung einer Auffanggesellschaft
– Produkte, die grundsätzlich am Markt erfolgreich sein können sind vorhanden
– Chance der Gläubiger einen Teil der Schulden zurückzubekommen
– Schutz der Arbeitsplätze
– Gläubiger sehen Chancen zum Turn-Around

Sanierungskonzept der Auffanggesellschaft
Eine Auffanggesellschaft ist ein Instrument zur Sanierung eines Unternehmens. Dabei wird ein Sanierungskonzept erstellt.
Meist sind Sofortmaßnahmen nötig, um den Geschäftsbetrieb weiterführen zu können.
Aber um langfristig wieder auf Erfolgskurs gehen zu können, muss Ursachenforschung betrieben werden. Das Sanierungskonzept umfasst aber auch die weitere Planung und Ausrichtung am Markt. In diesem Zusammenhang wird ein strategischer Plan erstellt um umgesetzt.

Eine Auffanggesellschaft ist aber keine Beschäftigungsgesellschaft!

Arbeitsmarktreform

Die Arbeitsmarktreform bezeichnet eine Umgestaltung der staatlichen Arbeitsmarktpolitik mit dem Ziel, eine effizientere Arbeitsvermittlung zu erreichen. In Deutschland ist der Begriff quasi gleichzusetzen mit der Umstellung der Arbeitsmarktpolitik auf das Hartz-Konzept, das schrittweise ab 2003 zum Tragen kam. Anlass waren geschönte Angaben zu Vermittlungsstatistiken der Bundesanstalt für Arbeit sowie zum Umfang des Verwaltungspersonals im Verhältnis zu tatsächlichen Vermittlern. Das Ziel des Konzeptes, innerhalb von vier Jahren die Arbeitslosenzahl von damaligen 4 Millionen zu halbieren, konnte nicht annähernd erreicht werden.

Mit Umsetzung der letzten Vorschläge der Hartz-Kommision zum 1. Janur 2005 traten die Hartz-4 Regelungen in Kraft, auch wenn nicht alles so realisiert werden konnte, wie ursprungs von der Kommision vorgesehen. Im Zuge dessen wurden Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe für Erwerbsfähige zum Arbeitslosengeld II (ALG II, oder „Hartz-4“) zusammengeführt und auf einem Niveau unter der bisherigen Sozialhilfe angesetzt. Verwaltet wird das Konstrukt seitdem von der Agentur für Arbeit, wobei Gemeinden auch die Möglichkeit der Eigenbetreuung von Langzeitarbeitslosen gegeben wird.

Teil der Arbeitsmarktreform war außerdem das Heruntersetzen des Zeitraumes, in dem Arbeitslosengeld aus der Arbeitslosenversicherung bezogen werden kann. Die Bezugsdauer wurde auf 18 Monate reduziert, lediglich über 58-jährige können unter bestimmten Gegebenheiten und Voraussetzungen 24 Monate lang ALG I beziehen, anschließend muss ALG II bezogen werden.

Rückblickend lässt sich feststellen, dass die Arbeitsmarktreform weitaus mehr Kosten verursacht hat, als geplant. Ursprünglich war eine Kostensenkung für den Sozialstaat durch das Konzept beabsichtigt gewesen, wovon jedoch das Gegenteil eingetreten ist. Die unklare Gesetzesgebung und die damit verbundenen zahlreichen Klagen ließen die Kosten fast auf das Doppelte anschwellen. Im Jahr 2005 lagen die Erwartungen bei ca. 14,6 Milliarden Euro. Die tatsächlichen damaligen Kosten beliefen sich allerdings auf 25,6 Milliarden Euro.

AAA – American Accounting Association

AAA ist die Abkürzung für American Accounting Association. Accounting kommt aus dem englischen und bedeutet in diesem Zusammenhang soviel wie Rechnungswesen.
Aus diesem hintergrund haben sich 1916 ca. 12.000 amerikanische Hochschullehrer zusammengeschlossen um.
Die Gesellschaft gibt eine zum Thema Accounting bzw. Rechnungswesen führende Zeitschrift – die „Accounting Review” heraus.

Awareness Marketing

Awareness kommt aus dem englischen und bedeutet Bewusstsein. Beim Awareness Marketing geht es geht also lapidar gesagt um „Bewustseins (bildendes) Marketing“.
Beim Awarness Marketing geht es um die Bewustseinsbildung in den Köpfen der potentiellen Kunden.
Mittels einer Marketingstrategie wird das Produkt bzw. die Dienstleistung dem Kunden ins Gedächnis geholt und es wird ein Bewustsein über das Produkt bzw. Dienstelsitung gebildet.

Die größten Erfolge beim Awareness Marketing erziehlt man mit Marektingkampagnen die Aufregen und in Erinnerung bleiben wie zB. die Benetton Kampagne.

AAA – Rating

Das AAA Rating – oder auch Triple A Rating genannt – ist das beste Rating das Ratingagenturen vergeben können. Abhängig von diesem Rating werden die Zinsen bestimmt die ein Schuldner (zB. ein Staat) für einen Kredit bezahlen muss.
Die Herabstufung eines Landes von AAA auf zB. AA oder schlechter kann schwere finanzielle Folgen haben, da für einen einzelnen Staat nun wesentlich höhere Kosten für seine Kredite anfallen.

Angebot freibleibend

Ein Angebot, das mit dem Vermerk freibleibend versehen wird, ist seitens des Verkäufers nicht verbindlich und eher als Richtpreis-Angebot zu sehen.

Wann wird ein Angebot freibleibend eingesetzt?
Als Verkäufer setzt man ein Angebot freibleibend ein, wenn man sich bei der Angebotserstellung nicht sicher sein kann, dass sich die Kosten nicht ändern, auf denen die Preiskalkulation besteht.

Wenn zum Beispiel die Materialkosten massiv steigen könnten oder die Beschaffungskosten für Personal stark varieren, dann verwenden Lieferanten der Einfachheit halber ein Angebot freibleibend.

Aber ist ein Angebot nicht normalerweise verbindlich?
Ja, ein Angebot ist verbindlich – und zwar was die Lieferbedingungen und auch den Preis betrifft.
Aus rechtlicher Sicht entsteht mit der Möglichkeit ein freibleibendes und somit unverbindliches Angebot abzugeben eine Grauzone, denn viele Konsumenten sind sich der Unterschiede nicht bewußt.

Kann ein freibleibendes Angebot auch Abmahnungen hervorrufen?
In der Regel nicht, aber zum Beispiel bei ebay, sind Angebot, die freibleibend formuliert sind ein Abmahunungsgrund. Die Ebay AGBs sehen aktuell vor, dass der Verkäufer den Aktionspreis akzeptieren muss. Im Falle eines Angebot freibeleibend wäre das aber nicht der Fall.
Es gibt Fälle, bei denen Ebay Händler mit freibleibenden Angeboten Abmahnungen erhalten haben.
Lassen Sie sich am besten von einem Rechtsberater unterstützen! 

Armut

Im übertragenen Sinne bezeichnet „Armut“ einen allgemeinen Mangel. Primär ist jedoch damit der Mangel an lebenswichtigen Gütern wie Grundnahrungsmittel, Kleidung, Obdach etc. gemeint, der meist einhergeht mit gravierender sozialer Benachteiligung und Mangelversorgung an Diensleistungen (medizinischer Art beispielsweise).
Spricht man von wirtschaftlicher Armut gibt es im Wesentlichen drei verschiedene Definitionen:

Absolute Armut
Von absoluter (auch extremer) Armut einer Person spricht man, wenn letzterer weniger als 1,25  USD pro Tag zur Verfügung stehen. In diese Kategorie fallen weltweit 1,2 Milliarden Menschen, vornehmlich in Schwellen- und Entwicklungsländern.
Relative Armut
Relative Armut bezeichnet eine Situation, bei der das Einkommen einer Person deutlich unter dem Durchschnittseinkommen des jeweiligen Staates liegt. Definitionsbedingt trifft diese Bezeichnung praktisch in jedem Land auf einen Teil der Bevölkerung zu.
Gefühlte Armut
Diese Art der Armut lässt sich nicht an konkreten Einkommensgrenzen festmachen, sondern ist eher sozio-kultureller Natur. Sie lässt sich vielmehr an einem Bewusstsein messen, in dem sich Menschen gesellschaftlich ausgegrenzt oder gar diskriminiert fühlen, bzw. in ständiger Angst vor Amut leben müssen.

Des weiteren unterscheidet man zwischen sogenannter transitorischer Armut und struktureller Armut. Letztere liegt vor, wenn eine Person sich gesellschaftlich gesehen in einer Randgruppe befindet, deren Mitglieder fast alle ebenfalls unter die Armutgrenze fallen und kaum eine reelle Chance haben, aus dieser wieder auszubrechen. In diesem Zusammenhang wird auch oft vom „Teufelskreis der Armut“ gesprochen, da in solchen „Elendsvierteln“ ohne Hilfe von außen die Lebensbedingungen nicht verbessert werden können.
Demgegenüber steht die Transitorische (vorübergehende) Armut. Hier tritt der Armutszustand in Zyklen auf und wird im Laufe der Zeit wieder ausgeglichen, die Grundbedürfnisse können also nach einer gewissen Zeit wieder befriedigt werden. Hierbei kann es sich um regelmäßige Zyklen handeln (zum Beispiel kurz vor einer Ernte) oder um einen azyklischen Rhythmus, beispielsweise nach einer Katastrophe.
Beinahe alle Staaten versuchen durch die unterschiedlichsten Maßnahmen der Armut in ihrem Land beizukommen. Oftmals können den Betroffenen Sozialleistungen gewährt werden oder sie finden Unterstützung durch Angebote wie Tafeln, Notunterkünfte und Kleiderkammern. Bei dem Bevölkerungsteil, der solche sozialpolitischen Maßnahmen in Anspruch nimmt, spricht man von „bekämpfter Armut“. Hinzu kommt in jedem Land noch die „verdeckte Armut“, auch Dunkelziffer der Armut genannt. Hierunter fallen Personen, die Anspruch auf Grundsicherung etc. hätten, diesen aber nicht geltend machen. Zugrunde liegt meist Scham oder reine Unkenntnis darüber, welche Leistungen in Anspruch genommen werden können.
In seltenen Fällen, beispielsweise im Kontext der Askese oder in anderen religiösen bzw. philosophischen Zusammenhängen, kann die Armut (insbesondere die relative Armut) auch freiwillig gewählt werden.

Armutgrenze

Die Armutsgrenze bezeichnet eine imaginäre Linie zwischen Armen und Reichen, also ein Einkommen, unterhalb dessen keine geregelte Lebensführung mit allen notwendigen Ressourcen mehr möglich ist. Durch von Ort zu Ort unterschiedliche Lebenshaltungskosten bewegt sich die Grenze zwar innerhalb eines Landes meist um einen festen Wert, variiert jedoch je nach Region (z.B. urban – ländlich; warmes – kaltes Klima).

Zur Vergleichs- und Armutbekämpfungszwecken ist die Grenze in der Wirtschaft ein wichtiger Maßstab. Keine Gesellschaft hat zum Interesse, eine hohe Armutsquote (Prozentzahl der Einwohner, die unter der Armutsgrenze leben) vorweisen zu können, die sich negativ auf das ökonomische Wachstum auswirkt. Daher ist es wichtig, Armut in Zahlen ausdrücken zu können.

Um die Armutgrenze generell festzustellen, werden sämtliche lebenswichtigen Ressourcen eines Erwachsenen im Zeitraum von einem Jahr berücksichtigt und deren Kosten summiert. Wirtschaftswissenschaftler richten hier meist ihr besonderes Augenmerk auf den Immobilienmarkt als wichtigen Einflußfaktor, das der größte Kostenfaktor häufig die Miete bzw. Grundstückspreise darstellen.

Die Weltbank hat die Armutsgrenze bei einem US-Dollar pro Tag festgelegt. Diesem Wert nach lebt rund ein Sechstel der Weltbevölkerung in absoluter Armut. Hierbei muss jedoch (besonders in Industrieländern) auch der Wert der relativen Armut berücksichtigt werden. Meist liegt die relative Armutsgrenze bei 50 Prozent des durchschnittlich verfügbaren Äquivalenzeinkommens in einem Land. Wer also in der EU beispielsweise weniger als die Hälfte des Medians des Netto-Äquivalenzeinkommens zur Verfügung hat, gilt als einkommensarm. Wer weniger als 60 Prozent zur Verfügung hat gilt als relativ einkommensarm.

Das Statistische Bundesamt initiierte 2004 eine Statistik zur Armutsgrenze, an der sich 14 europäische Länder beteiligten und im Rahmen derer sich innerhalb Deutschlands 13.000 Haushalte zu ihren Einkommensverhältnisse befragen liessen. Nach den Ergebnissen waren im Jahr 2004 13 Prozent der Deutschen armutsgefährdet (entspricht ca. 10,6 Millionen Menschen), darunter befanden sich 1,7 Millionen Kinder unter 16 Jahren.  Soziale Transferleistungen wie ALG II oder Kindergeld verhindern, dass 56 Prozent der allein Erziehenden armutsgefährdet sind. Die Sozialtransfers inbegriffen sind es immer noch 30 Prozent.

Auslandsproduktion

Auslandsproduktion bedeutet, dass ein Unternehmen seine Produkte nicht in dem Land produziert, aus dem es ursprünglich stammte.

Ein Beispiel für Auslandsproduktion
Die Volkswagen AG wird als deutsches Unternehmen angesehen. 
Die Produktion der Fahrzeuge in der Slowakei ist aus deutscher Sicht eine Auslandsproduktion.

Welche Gründe haben Unternehmen Ihre Produktion ins Ausland zu verlagern?

  • Günstigere Löhne und Lohnnebenkosten im Ausland
  • Erschliessung neuer Absatzmärke
  • Weniger Steuerbelastung im Ausland

Kann man immer klar bestimmen, welches Land das Herkunftsland eines Unternehmens ist?
In der Welt der Globalisierung und internationalen Märkten ist das nicht immer ganz klar möglich. Auch durch Firmenübernahmen ändern sich die Eigentümer. So kann heute ein Unternehmen deutsche Eigentümer haben und morgen schon durch französische Eigentümer geführt werden. 
Es ist nicht immer klar zu definieren, welches Land tatsächlich das Stammland eines Unternehmens ist.

Weiterführende Informationen zum Thema Motivation zur Auslandsproduktion
Wer sich tiefer in die Hintergründe und Motivationen von Unternehmen zur Auslandsproduktion einarbeiten möchte ist auf der Webseite des Projektes Standorte-Bewerten.de richtig. Hier der Link zu einer Studie der Motivation von Unternehmern im Ausland zu produzieren.