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Scheck

Eine unbedingte Anweisung an eine Bank (Bezogener) aus einem Konto (Guthaben oder Kredit des Ausstellers) an einen Begünstigten (Inhaber oder namentlich genannte Person) einen bestimmten Geldbetrag zu zahlen, wird als Scheck bezeichnet.

Nach diesem Scheckgesetz kann ein Scheck nur auf eine Bank ausgestellt sein und auch nur auf einen Geldbetrag und keinesfalls auf eine bestimmte Warenmenge oder Wertpapiere lauten.

Durch Scheckbehebungen kann auch nicht über eine Spareinlage verfügt werden.

Welche gesetzlichen Bestandteile eines Schecks sind vorgeschrieben?
– In der jeweiligen Sprache, in der die Urkunde ausgestellt ist, muss das Wort Scheck im Text enthalten sein.
– Die unbedingte Anweisung einen bestimmten Geldbetrag zu bezahlen muss vorhanden sein. In Buchstaben und in Ziffern muss dabei die Schecksumme angeführt werden.
– Den Namen dessen, der bezahlen soll (der Bezogene) muss ebenfalls am Scheck vorhanden sein.
– Weiters notwendig ist die Angabe des Zahlungsortes.
– Anzugeben sind auch Ort und Tag der Ausstellung und
– Die Unterschrift des Ausstellers darf ebenfalls nicht fehlen.

Unterschieden werden Schecks nach der Übertragbarkeit (Inhaberscheck – lauten auf Inhaber oder auf den Namen einer bestimmten Person, Orderscheck – lauten auf eine bestimmte Person und Rektascheck – können an keine andere Person, außer die eingetragene weitergegeben werden) und nach der Einlösung (Barscheck – kann im Kreditinstitut bar ausbezahlt werden und Verrechnungsscheck – kann nur auf ein Konto gutgeschrieben werden).

Roll-over-Kredit

Roll-over-Kredite basieren auf immer wieder neu festgelegter Zinsbindungsfrist

Ein Roll-over-Kredit definiert sich über Zahlungsvereinbarungen der Zinsen, die regelmäßig neu festgelegt werden. Das geschieht nicht willkürlich durch Kreditgeber, sondern fällige Zinsen werden in vertraglich vereinbarten Perioden üblichen Marktzinssätzen angepasst. Bei Roll-over-Krediten sind das zum Beispiel EURIBOR oder LIBOR. Die Euro Interbank Offered Rate EURIBOR ist der Durchschnittszinssatz für Termingelder in Euro und ein wichtiger Referenzzinssatz im Interbankengeschäft. Als weiterer Referenzzinssatz des internationalen Interbankengeschäfts wird die London Interbank Offered Rate LIBOR für zahlreiche Finanzinstrumente des Kapitalmarkts herangezogen, unter anderem auch für die regelmäßige Neufestsetzung des Zinssatzes beim Roll-over-Kredit.

Kreditverträge mit der Klausel Roll-over gehören in den Bereich Geschäftskunden bei Banken und infrage kommenden Kreditinstitute. Für eine praktikable Definition des Begriffs Roll-over-Kredit kann sinngemäß überrollender Kredit genutzt werden, wobei sich überrollend zwingend auf den Zinssatz bezieht. Denn ein festverzinslicher Kredit rollt sozusagen über in einen neufestgelegten Zinssatz, der wiederum für eine weitere bestimmte Periode die Zinsbindungsfrist aufweist.

Kreditnehmer beim Roll-over-Kredit sind meistens größere Unternehmen, Konzerne, die öffentliche Hand (in Deutschland Bund, Bundesländer, Städte, Gemeinden, Gemeindeverbände, Körperschaften, etc.) und Staaten. Roll-over-Kredite haben üblicherweise Zinsbindungsfristen ab einem Monat, drei, sechs und bis zu zwölf Monaten. Roll-over-Kredite werden am Kapitalmarkt aufgenommen, es handelt sich also eher um mittel- bis langfristige Kredite. Die Bonität des Kreditnehmers ist gerade für einen Roll-over-Kredit sehr bedeutsam.

Realkredit

Ein Realkredit ist die Überlassung von Geldkapital gegen Zahlung von Zinsen und (im Gegensatz zum Personalkredit) Verpfändung oder Sicherungsübereignung realer Vermögenswerte. Realkredite werden vor allem von Banken (insbesondere Realkreditinstituten), Bausparkassen und Versicherungsgesellschaften gewährt.

Postgiro- und Postsparkassenämter

Die Postgiro- und Postsparkassenämter gelten als Teilgruppe der Spezialbanken innerhalb des deutschen Bankensystems. Rechtlich unselbständige Teilbereiche der Deutschen Bundespost sind die Postgiro- und Postsparkassenämter, durch die diese einige typische Bankleistungen anbietet. Für Betriebe und Privatpersonen wickeln die Postgiro- und Postsparkassenämter den Zahlungsverkehr ab und sie nimmt Spareinlagen entgegen. In 13 Postgiro- bzw. in 2 Postsparkassenämtern konzentriert sich die Buchhaltung.

Personalkredit

Personalkredit nach Art der Besicherung oder als Arbeitgeberdarlehen

Im Kreditgeschäft hat der Personalkredit zweierlei Bedeutungen. Definitionen innerhalb der Betriebswirtschaftslehre (BWL), Finanzmärkte und des Bankwesens unterscheiden das Leihen von Geld gegen Zinszahlung grundsätzlich zwischen Bankkredit und Privatkredit. Fortfolgend werden Kreditarten nach allgemeingültigen Merkmalen definiert. Dabei handelt es sich um Kriterien wie Laufzeit, Höhe der Kreditsumme (Kleinkredit, Großkredit), Kreditgeber, Art der Bereitstellung (Bar-, Warenkredit) oder nach Verwendungsart (Konsumenten-, Investitions-, Effektenkredit). Geht es um einen Personalkredit, werden Kreditarten im Sinne der Betriebswirtschaftslehre und des Bankwesens nach dem Merkmal „Besicherung“ betrachtet.

Zum besseren Verständnis könnte Personalkredit als personenbezogener Kredit bezeichnet werden. Denn das Hauptmerkmal eines Personalkredits ist die Vergabe desselben an Privatpersonen, Geschäftsleute, Unternehmen mit hohem Rating beziehungsweise hoher Bonität. Verzichten Kreditinstitute, Banken oder Finanzdienstleister im Vertrauen auf die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens oder Bonität der Privatperson/des Schuldners gänzlich auf eine Besicherung, spricht man vom ungedeckten Personalkredit. Diese Form des ungedeckten Personalkredits wird auch Blankodarlehen genannt. Dazu zählen im Privatkundengeschäft Ratenkredit, Dispositionskredit, aber auch Kreditkartenlimits. Im Zweifelsfall erwarten Kreditgeber für einen ungedeckten Personalkredit doch Sicherheiten, die jedoch keiner banküblichen Bewertung unterliegen, zum Beispiel Bürgschaft, Lohn-, Gehaltsabtretung oder die sogenannte Negativerklärung (betrifft hauptsächlich Konsortialkredite).

Beim gedeckten Personalkredit kommen Grundpfandrechte, Pfandrechte an Wertpapieren sowie an anderen Vermögenswerten (Münzen, Edelmetalle, Wechsel, etc.); Sicherungsübereignung von Waren, Mobilien; Bürgschaft, Mithaftung zur Besicherung des Kredits infrage. Verständlicherweise sind die Konditionen beim Personalkredit vergleichsweise individuell. Letzteres betrifft Mitarbeiterdarlehen beziehungsweise Arbeitgeberdarlehen, Synonyme für Personalkredit, genauso. Fachliteratur nennt einen Realkredit, dessen Merkmal die Besicherung durch Hypothek oder Grundschuld ist, als Gegenstück zum Personalkredit.

Modifikationsschein

Der Modifikationsschein ist ein Tilgungsschein, der als Ersatz für einen verlorenen Schuldschein gestellt wird.

Aufgabe des Modifikationsscheins

Der Modifikationsschein wird statt eines verlorenen Schuldscheins eingesetzt.
Der Modifikationsschein hat nun 2 Funktionen:
– Bescheinigung über die Rückzahlung des Darlehens
– Bestätigung, dass der verlorene Schuldschein ungültig ist 

MFI

MFI ist die Abkürzung für Monetäres Finanzinstitut. Viel gebräuchlicher ist der englische Ausdruck Monetary Financial Institution.
Monetäres Finanzinstitut ist eine Bezeichnung für Kreditinstitute die Einlagen in Form von Krediten wieder anbieten.
Die Europäische Zentralbank (EZB) bietet eine Liste aller zugelassenen MFI.

Als Monetäre Finanzinstitute (MFI) zählen

  • Banken
  • Bausparkassen 
  • Geldmarktfonds
  • Europäische Zentralbank (EZB)

Liquidität bei Banken

Sind Banken jederzeit in der Lage ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, so erfüllen sie den Grundsatz der Liquidität. Zur Aufrechterhaltung der normalen Zahlungsbereitschaft und einer ausreichenden Liquidität auch bei stärkeren Anforderungen muss ein Teil der Spareinlagen und sonstige Euro-Einlagen als Reserve im Kreditinstitut gehalten werden. Diese Reserve wird Liquiditätsreserve genant. Diese Liquiditätsreserven werden erreicht, indem die Kreditinstitute laut Bankwesengesetz dazu verpflichtet sind, einen bestimmten Prozentsatz der Einlagen in Form von Bargeld als Liquiditätsreserve bereit zu halten. Weiters sind alle Kreditinstitute dazu verpflichtet, die ihnen anvertrauten Gelder so zu veranlagen, dass sie jederzeit ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen können. Durch eine entsprechende Einlagenstreuung (Sparbuch, Girokonto, Anleihen, Aktien usw.) wird dies erreicht.

LIRES (Liquiditätsreserve)

Zu den flüssigen Mitteln zählt die Liquiditätsreserve. Sie ist im Bankwesengesetz geregelt. Die Regelung der Liquiditätsreserve besagt, dass Kreditinstitute, die einem Zentralinstitut angeschlossen sind, bei ihrem Zentralinstitut einen bestimmten Prozentsatz von Einlagen als Liquiditätsreserve halten müssen. Hier nimmt das Zentralinstitut eine Ausgleichsfunktion war, um einen entsprechenden Ausgleich zwischen dem Geldangebot und der Kreditnachfrage im Verbund sicherzustellen. Nach einem bestimmten „Warenkorb“ wird die Liquiditätsreserve beim Zentralinstitut verzinst.

Krügerrand

Der Krügerrand ist eine Münze, die eigentlich Krugerrand heißt. Trotzdem at sich die Bezeichnung Krügerrand eingebürgert.

Der Krügerrand ist eine Goldmünze und ist nach Paul Kruger benannt. Der Krügerrand ist in Südafrika ein gültiges Zahlungsmittel, welches jedoch in der Praxis nicht eingesetzt wird (Wer will schon mit einem Leder-Geldbeutel Einkaufen gehen?)

Der Krügerrand ist eher eine Anlegermünze, da am Krügerrand kein Nennwert eingeprägt ist. Der Preis des Krügerrand ergibt sich aus dem aktuellen Goldpreis und des Kurs. Der Krügerrand besteht aus 24Karat Gold und wiegt 33,9 Gramm.