European Free Trade Association

European Free Trade Association versus Europäische Gemeinschaften

Sieben dem sogenannten äußeren Westeuropa angehörende Staaten gründeten im Jahr 1960 als Gegengewicht zu den Europäischen Wirtschaftsgemeinschaften der sechs sogenannten inneren westeuropäischen Staaten die European Free Trade Association. Oberstes Ziel der internationalen Organisation EFTA war die Installierung einer kleinen Freihandelszone zwischen den Gründungsmitgliedern Großbritannien, Schweden, Dänemark, Norwegen, Portugal, Österreich, der Schweiz sowie Finnland und den Färöer (assoziierte Mitglieder).

Insbesondere Großbritannien favorisierte zum damaligen Zeitpunkt die European Free Trade Association (EFTA). Das Vereinigte Königreich verfolgte, unter anderem aufgrund des Commonwealth, über europäische Grenzen hinausgehende, eher weltweite Wirtschaftsziele, war also an europäischem Binnenhandel weniger interessiert. Schweden, Österreich, die Schweiz wollten ihre politische Neutralität bewahren, was innerhalb der EFTA möglich war und den verbliebenen Mitgliedern bis heute ist.

Die European Free Trade Association hat durch den Abbau von Handelshindernissen wie Zollschranken, Ein-, Ausfuhrkontingenten die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Staaten erleichtert. Eine stärkere Verhandlungsposition gegenüber den anderen Europäischen Gemeinschaften einzunehmen, gelang der European Free Trade Association hingegen nicht. Ursache dafür war das schnellere Wirtschaftswachstum in den Ländern der EWG, die 1992 mit dem Vertrag von Maastricht in der EU (Europäische Union) aufgingen. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits mehrere einstige Gründungsmitglieder der EFTA zur EWG übergetreten, weil sie ansonsten eine politische Isolation befürchteten, zudem die Notwendigkeit gemeinsamer Wirtschaftspolitik anerkannten. Großbritannien und Dänemark traten 1973, Portugal 1986, Schweden, Finnland, Österreich 1995 aus der European Free Trade Association aus und wurden Mitglied der EWG beziehungsweise EU. Seitdem gehören Norwegen, die Schweiz, Liechtenstein und Island der European Free Trade Association (EFTA) an, deren Stellenwert als Europäische Freihandelszone vergleichsweise unbedeutend ist.