Balanced Scorecard

Ursprung der Balanced Scorecard

Die dem Sinn nach als „ausgewogener Berichtsbogen“ übersetzbare Balanced Scorecard entwickelten die US-amerikanischen Harvard-Professoren Robert S. Kaplan und David P. Norton Anfang der 1990er Jahre. Die Wirksamkeit der Balanced Scorecard wurde durch eine Teilnahme bedeutender US-amerikanischer Unternehmen am Entwicklungsprozess dieses Management-Systems stetig verbessert. Das Ziel des Forschungsprojekts unter Federführung von Kaplan und Norton war, über betriebswirtschaftliche Kennzahlen hinaus Messgrößen auch nichtfinanzieller Natur zu entwickeln und ein Verhaltensinstrument zur Umsetzung eines Geschäftsmodells zu schaffen, welches sämtliche Ebenen von Unternehmen / Organisationen ausgewogen einbezieht. 1997 erschien das Werk „Balanced Scorecard, Strategien erfolgreich umsetzen“ in deutscher Übersetzung. Als führende bundesdeutsche Scorecard-Experten gelten beispielsweise die Fachbuchautoren Herwig R. Friedag und Dr. Walter Schmidt.

Ansatzpunkt der Balanced Scorecard

Verschärfte Wettbewerbsbedingungen sowie eine unüberschaubare Flut von Informationen im global vernetzten Digitalzeitalter veränderten die Rahmenbedingungen für Unternehmen. Der Ansatzpunkt von Kaplan und Norton bei der Entwicklung der Balanced Scorecard war, dass eine einseitig ausgerichtete Unternehmensstrategie, die ausschließlich konventionelle Leistungskriterien wie Umsatz, Gewinn, Cashflow oder Kapitalverwertung einbezieht, das Erreichen von Unternehmenszielen sogar behindern kann. Denn allein aus Finanzdaten geht nicht hervor, warum Unternehmensziele erreicht, wichtiger jedoch nicht erreicht werden. Controlling oder Qualitätsmanagement betrachten nur einzelne Unternehmensbereiche. Das Managementsystem Balanced Scoreard setzt am Unternehmensziel an, was eine überaus exakte Vision darüber voraussetzt. Darauf aufbauend wird ein jeweiliges Kennzahlensystem genutzt, welches neben Finanzdaten auch strategische und operative Messgrößen sowie strategische Maßnahmen (sogenannte „Leistungstreiber“, „Erfolgstreiber“) enthält.

Die Inhalte Finanzen, Kundenbeziehungen, interne Abläufe und Mitarbeiterpotenzial erhalten beim Managementsystem Balanced Scorecard jedem Unternehmen individuell angepasste Messgrößen, die als Gesamtkonzept Ursache-Wirkung-Zusammenhänge erkennen lassen.