Wird Wärme ungenutzt in die Umgebung abgegeben, so spricht man von Abwärme. Meist entsteht die Abwärme bei technischen und industriellen Prozessen (Verlustwärme).
Nicht erst in Zeiten der Versorgungskrise wurde überlegt, wie man ungenutzte Abwärme bei Kohlekraftwerken (Wirkungsgrad bei 40 %) und modern gebauten Kernkraftwerken (33 % Wirkungsgrad) in die Energiemaßnahmen einbeziehen könnte. Durch die „Auskoppelung“ der Abwärme von Kondensationskraftwerken bei höheren Temperaturen (80 – 100 Grad) als bei alleiniger Stromerzeugung (20 – 30 Grad) und Übertragung dieser Wärme mit heißem Wasser über Leitungen in die (Haushalts-)Verbrauchszentren, wurden diese Energiemaßnahmen funktionieren. Der Ausnutzungsgrad kann auf diese Weise bei der eingesetzten Primärenergie von knapp 40 % auf bis zu 80 % gesteigert werden. Bei kombinierter Strom- und Wärmeerzeugung in kleinen Blockheizkraftwerken in unmittelbarer Nähe der Verbrauchszentren ist die Wärmeübertragung der Abwärme noch einfacher. Diese Formen der Abwärmenutzung können von staatlicher Seite unter anderem durch staatliche Investitionshilfen in der kostenintensiven Anlaufsphase bei der Errichtung der Fernwärmeleitungsnetze, durch eine Abwärmeabgabe (Zahlung von Geld pro ungenutzt an die Umwelt abgegebene Wärmemenge), günstige Übernahmepreise von Strom aus Blockheizkraftwerken bei Einspeisung in das Stromverbundnetz der Elektrizitätsversorungsunternehmen usw.